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Long-COVID: Es kann jeden treffen

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Konzentrationsschwierigkeiten, Herzrasen, Gedächtnisprobleme

Wie sich das Post-Covid-Syndrom äußert, ist noch weitgehend unbekannt. Die Facebook-Gruppe Langzeitbeschwerden berichtet von etwa 100 verschiedenen Symptomen, die von den rund 2.000 Betroffenen geschildert werden. Gemeinsam haben viele Herz-Kreislauf-Probleme oder Einschränkungen des Nerven-oder Immunsystems.

Konzentrationsschwierigkeiten, Herzrasen, Gedächtnisprobleme können Symptome des Post-Covid-Symptoms sein. Jeder Verlauf sei anders, heißt es. Viele der Beschwerden seien bislang nicht ausreichend im Zusammenhang mit Covid-19 erforscht. Ein besonders häufiges Symptom des Post-COVID-Syndroms scheint aber eine mysteriöse Erkrankung zu sein, die bisher nur als Fatique bekannt ist und zu einem manchmal dramatischen Kraft- und Energieverlust fürt.

Fatigue-Syndrom

Das Fatigue-Syndrom bezeichnet ein Gefühl von anhaltender Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Es beeinträchtigt das Leben der Betroffenen nachhaltig und lässt sich auch durch viel Schlaf nicht beseitigen. In manchen Fällen ist Fatigue eine Begleiterscheinung chronischer Erkrankungen wie Krebs, Rheuma, Aids, oder Folge außergewöhnlicher Belastungen (wie einer Chemotherapie). Bei manchen betroffenen ist die Auswirkung des Fatique-Syndroms so dramatisch, das sie nicht einmal mehr selbstständig einkaufen oder ihren Alltag alleine bestreiten können.

Da die Ursachen des Fatique-Syndroms derzeit noch unbekannt sind, gilt es momentan als nicht heilbar. Es sind keine wirksamen Therapien bekannt.

Es trifft jüngere Menschen und vermehrt Frauen

Fast zwei Drittel der Erkrankten leiden an Fatique.

In einer britischen Studie, die sich mit den eher schwerwiegenderen Verläufen nach einem Klinikaufenthalt beschäftigt, wurden 384 stationär behandelte Patienten (Durchschnittsalter 59,9 Jahre, alle positiv auf SARS-CoV-2 getestet) nachuntersucht. Daraus geht hervor, dass 8 Wochen nach der Entlassung noch 69% unter Fatigue und 53% unter Atemnot litten. Noch ein gutes Drittel (34%) klagte über Husten und 14,6% hatten eine Depression. Hinzu kamen bei 38% pathologische Röntgenbefunde, darunter ein Viertel, das sich verschlechterte.

Diese Arbeit deckt sich teilweise mit frühen Beobachtungen aus Italien, denen zufolge gut 60 Tage nach Infektbeginn 53,1% über Fatigue und 43,4% über Dyspnoe klagten. Ähnlich dokumentierten es Forscher aus England bei 100 Patienten, die sie im Mittel 48 Tage nach Entlassung untersuchten: Am häufigsten war auch hier die Fatigue mit 72% bei den Patienten nach Intensivtherapie und 60,3% bei denen, die nur auf der Normalstation waren. Danach folgte Atemnot (65,6% nach Intensiv, 42,6% nach Normalstation).

Auch hat es den Anschein, das vermehrt jüngere, und darunter vor allem weibliche Patienten von Post-COVID-Symptomen betroffen sind.

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