Einschlafprobleme? Da hilft eine warme Milch! Erkältung? Ab ins Bett! Härtet kaltes Wasser wirklich ab? Zu fast jedem Wehwehchen gibt es gute Ratschläge – aber stimmen die überhaupt? Teste dein Wissen im Medizinmythen-Quiz.
Heilen Wunden schneller an der frischen Luft? Stimmt es, das man den Körper regelmässig entschlacken sollte? Helfen probiotische Joghurts bei Depressionen, schützt Aspirin vor Krebs und ist das tägliche Glas Rotwein tatsächlich gesund? Nutzen Menschen wirklich nur 10% ihres Gehirns? Helfen Karotten, die Sehkraft zu stärken.
Medizinmythen gibt es viele – aber nicht immer wirkt, wozu Oma schon geraten hat. Und nicht immer schadet, wovor sie gewarnt hat. Nur weil viele Glaubenssätze zu medizinischen Themen ständig wiederholt werden, haben sie noch lange keine wissenschaftliche Grundlage. Beinahe täglich werden in Zeitungen, Zeitschriften oder im Internet neue, effektive Behandlungen oder Tests vorgestellt. Viele Behauptungen wiegen uns in falscher Sicherheit, andere beunruhigen uns unnötig, einige sind sogar gefährlich. Hinter manchen steckt aber zumindest eine spannende Geschichte.
Es gibt Wissenschaftler, die dumme Gerüchte in die Welt setzen, eine Reihe von Filmen, die uns mit wildem Irrglauben füttern oder Mythen, die sich durch Erzählungen so sehr eingeprägt haben, dass sie jeder glaubt. Wusstest du, das selbst wichtige, revolutionäre neue Erkenntnisse in der Medizin bis zu 15 Jahre benötigen, bis sie von allen behandelnden Ärzten berücksichtigt werden?
Teste mit diesem Online Quiz, ob du die gängigen Medizinmythen entlarven kannst.
Frage 1Ist es gefährlich, Nieser durch Nase-zu-halten zu unterdrücken?Zwar gibt es Berichte von Menschen, die nach einem unterdrückten Nieser taub geworden sind, allerdings handelt es sich hierbei um Einzelfälle. Gefährlich ist das Unterdrücken von Niesern also in der Regel nicht. Trotzdem ist es besser, den Druck rauszulassen. Das reinigt zusätzlich auch die Atemwege. Zum Schutz anderer immer ein Taschentuch bereithalten und nach der Niesattacke Hände waschen nicht vergessen.Frage 2Man sollte mindestens drei Liter Wasser am Tag trinken. Stimmt das?Der Körper weiß selbst, wie viel Flüssigkeit er benötigt, und meldet sich bei Bedarf – das nennt sich dann Durst. Mehr braucht er nicht. Ausnahmen gibt es bei alten Menschen, deren Durstgefühl manchmal nicht mehr richtig anspringt. Sie sollten ab und an dazu animiert werden, etwas mehr zu trinken. Frage 3Spinat macht stark, denn er enthält viel Eisen. Stimmt das?Dieses Gerücht sähte 1890 der Physiologe Gustav von Bunge. Er wies in 100 Gramm Spinat stolze 35 Miligramm Eisen nach. Jedoch führte er seine Untersuchungen an getrockneten Spinatblättern durch, und wenn Spinat trocknet, verzehnfacht sich sein Eisenanteil. Frage 4Kann man Krankheiten wie Erkältungen verschleppen, wenn man nicht das Bett hütet?Ein sonst gesunder Körper kann auch eine schwere Erkältung selbst auskurieren - ohne Medikamente. Das einzige, was er dafür braucht, ist Ruhe. Nur so kann er genug Energie in das Immunsystem stecken, um die Erkältungsviren zu bekämpfen. Wer das ignoriert, riskiert, dass sich neben den Viren noch schädliche Bakterien in seinem Körper ausbreiten. Dann kann es zu schweren Infekten wie einer Lungenentzündung kommen.Frage 5Nasenbluten ist lästig – aber meistens harmlos. Wie wird man es am besten wieder los?Am besten ist, sich aufrecht hinzusetzen, den Kopf nach vorne zu beugen und das Blut abfließen zu lassen. Um die Blutung zu stoppen, kann es außerdem helfen, die Nasenflügel für einige Minuten zusammenzudrücken und sich ein kühlendes Tuch in den Nacken zu legen - so ziehen sich die Gefäße besser zusammen.Frage 6Stärken Karotten wirklich das Sehvermögen?Vitamin A, das der Körper aus dem Betacarotin der Karotten herstellen kann, ist wichtig für das Farbsehen und das Sehen bei Dunkelheit. Steht zu wenig Vitamin A zur Verfügung, wird man zunächst Nachtblind, später leidet auch das Farbsehen am Tag. In der westlichen Welt ist Vitamin-A-Mangel allerdings extrem selten, Extraportionen Karotten braucht es also nicht. Hier führen meist Gendefekte zu Nachtblindheit.Frage 7Nutzen Menschen wirklich nur 10% ihres Gehirns?Es gibt keine Indizien dafür, dass Menschen nur zehn Prozent ihres Gehirns nutzen. Ganz im Gegenteil: Studien an Menschen mit Hirnverletzungen deuten darauf hin, dass so ziemlich jedes Hirnareal bestimmte Funktionen erfüllt. Bildgebende Verfahren zeigen außerdem, dass kein Hirnteil gänzlich brach liegt. Frage 8Hilft eine warme Tasse Milch wirklich beim Einschlafen?Milch enthält die Aminosäure Tryptophan, mit deren Hilfe der Körper im Gehirn Serotonin herstellen kann. Der Botenstoff ist nicht nur als Glücksbringer bekannt, er beruhigt auch und ist tatsächlich in manchen Schlaftabletten enthalten. Damit der Körper die für Schlafmittel empfohlenen Mengen Serotonin bilden kann, müsste man allerdings weit mehr trinken als ein Glas.Frage 9Schadet die Strahlung in der Mikrowelle den Vitaminen?Mikrowellen beeinflussen ausschließlich Moleküle, die auf der einen Seite positiv und auf der anderen Seite negativ geladen sind. Diese Eigenschaft gehört zu den Besonderheiten von Wassermolekülen. Indem sie diese gezielt zum Schwingen bringt, erwärmt die Mikrowelle Speisen von innen. Je höher der Wasseranteil in einem Essen ist, desto besser funktioniert sie und desto schneller und damit schonender kann sie Speisen erhitzen. Auf die Vitamine selbst hat sie keinen Einfluss.Frage 10Was tun bei einem verstauchten Knöchel?Sofortiges Kühlen kann verhindern, dass die Verstauchungstark anschwillt. Bei Kälte zieht sich das Gewebe zusammen und weniger Flüssigkeit läuft hinein.Frage 11Hilft es, ein rohes Steak auf eine Beule zu legen?Ein Steak hat zwar tatsächlich keinen zusätzlichen Nutzen gegenüber einem Kühlpack – sein Einsatz birgt aber Risiken. Gelangen Bakterien vom rohen Fleisch ins Auge, kann es zu heftigen Entzündungen kommen. Gerade bei Stößen am Kopf sollte man deshalb besser zum Kühlpack oder zur Not zu Erbsenpackungen und sonstiger, verpackter Tiefkühlkost greifen – mit einem Handtuch abgedeckt, um die Haut nicht zu unterkühlen. Übrigens: Eine Beule ist nichts anderes als ein Bluterguss.Frage 12Schadet krummes Sitzen wirklich dem Rücken?Ein Zusammenhang zwischen schiefem Sitzen und Rückenproblemen konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Entscheidend bei der Schreibtischarbeit ist, die Position regelmäßig zu wechseln, um den Rücken nicht einseitig zu belasten. Dabei ist auch nach vorne und vor allem nach hinten lehnen absolut erlaubt. Bei Letzterem ist der Druck auf die Wirbelsäule besonders gering.Frage 13Kann ein Strohhalm helfen, schneller betrunken zu werden?Der Strohhalm hat keinen spürbaren Einfluss auf die Wirkung. Es stimmt zwar, dass Alkohol über die Mundschleimhaut direkt ins Blut übergehen kann. Die Anatomie verhindert jedoch, dass das einen merklichen Einfluss auf den Schwips hat. Der größte Teil des Alkohols gelangt über die Schleimhaut im Dünndarm ins Blut – und die ist etwa 10.000-mal größer als die Schleimhaut im Mund.