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Der Fluch des Treasure Mountain

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Poor gibt nicht auf

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Poor meint, sie sollten es mit Wünschelruten versuchen, einem Gerät, das man damals kaufen konnte, um Erze aufzuspüren. Die Wünschelrute führt die beiden an eine Stelle etwa drei Kilometer entfernt von dem unechten Grabhügel. Sofort fangen sie an, zu graben. Der Legende nach graben sie mehr als einen Meter tief, als der Boden plötzlich nachgibt. Sind sie auf einen Eingang zum Versteck der Goldbarren gestossen? Poor steigt in die Öffnung hinab – und findet sich in einem eindeutig von Menschen angelegten Tunnel.

Er kriecht den ganzen Schacht hinab und sucht im Dunkeln nach dem Schimmern von Gold. Er arbeitet sich bis zum Ende des Ganges vor. Doch er stellt fest: die Kammer ist leer. Ohne weitere neue Spuren brechen sie die Suche ab. Sämtliche Ersparnisse hatten sie für das Vorhaben aufgewendet. Jetzt waren sie pleite, erschöpft und enttäuscht. Sie gaben auf.

Der geheimnisvolle Fremde

Zurück in der Gegenwart. 120 Jahre später behauptet der geheimnisvolle Fremde, mit dem O’Brian sich in einem Diner trifft, seine Schwiegereltern wären Nachfahren des ersten Le Blanc, der die Expedition in den 1790ern überlebt hatte. Diese Aussage kann er sogar unterstützen. Er nimmt seine Brieftasche und holt ein seidenartiges, sehr altes und zerschlissenes Stück Stoff heraus. Er entfaltet es vorsichtig. Es ist eine handgezeichnete Karte, die angeblich zum Schatz führt. O’Brian hält sie für genau jene Karte, die Le Blanc in den 1790ern gezeichnet hat.

O’Brian sieht sich die Karte an. Sie scheint auf Berge und Flusssysteme hinzuweisen. Es sind grobe Schriftzüge darauf. Lange darf er sie nicht anschauen, doch sie wirkt überzeugend auf ihn, weil sie sehr alt aussieht. Neben den topographischen Informationen gibt es acht seltsame Markierungen: dem Mann zufolge Hinweise auf den Standort des Schatzes. Die acht Symbole bestehen u.a. aus einem Paar Stiefel, einem Kelch, Bergen und einer Art Kreuz.

Der mysteriöse Mann teilt O’Brian mit, seine Schwiegereltern hätten bereits sieben der acht Hinweise gefunden. Und er glaubt, kürzlich das achte entdeckt zu haben.

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1993, Del Norte, Colorado – etwa 60 Kilometer nordwestlich vom Treasure Mountain. Der geheimnisvolle Mann jagt Rothirsche in den Wäldern. Als es zu regnen beginnt, sucht er Schutz unter einem Felsvorsprung. Hinter einem Gestrüpp entdeckt er eine Öffnung von etwa einem Meter Durchmesser. Er zwängt sich hindurch und befindet sich plötzlich in einem Gang. Er folgt ihm in die Tiefe, etwa sechs Meter in den Berghang hinein. Dort wird der Gang durch einen Felseinbruch versperrt.

Er leuchtet mit seiner Taschenlampe auf die feuchten Wände. Und als er auf die Wand neben der Einbruchstelle sieht, entdeckt er einen auf die Wand gezeichneten Kelch. Das war das fehlende der insgesamt acht Symbole, die seine Familie über Generationen hinweg gesucht hatte. All seine Gedanken kreisen nun um die Chance, das verlorene Gold zu finden.

Licht ins Dunkel

Doch die nächsten Minuten werden zu den schrecklichsten ihres Lebens.

Die Geschichte hat jedoch einen Haken: die Berge von Del Norte, wo er den Hinweis gefunden hat, sind über 60 Kilometer vom Treasure Mountain entfernt.

Haben die Schatzsucher bisher an der falschen Stelle gesucht? Eine Erklärung könnte beide Geschichten zusammen bringen: Del Norte liegt direkt auf dem Weg, den Le Blanc und seine Leute auf der Flucht vor den angreifenden Ureinwohnern eingeschlagen haben. Vielleicht haben sie die Goldbarren, oder einen Teil davon, mitgenommen und, weil sie damit nur langsam voran kamen, das Gold in dieser Gegend vergraben. Möglicherweise hat die französische Expedition einen Teil – oder sogar alles Gold – bei Del Norte vergraben. Le Blanc hätte in diesem Fall neue Hinweise auf dem Gestein und auf seiner Karte angebracht.

Kurz nach seiner Entdeckung kehrt der geheimnisvolle Mann mit seinen Schwiegereltern zum Höhlengang zurück. Natürlich wollen sie das Symbol sofort in Augenschein nehmen. Der Grossvater geht in die Höhle, sieht sich das Zeichen an und bestätigt seinem Schwiegersohn, er habe das verlorene Zeichen gefunden.

Die Familie beginnt, die Einbruchstelle freizuräumen. Ihre Anstrengungen geben weitere dreieinhalb Meter des Durchgangs frei. Doch sie stellen fest, das der Tunnel noch tiefer in den Berghang hineinführt und ein offenbar absichtlich in den Weg gelegter Felsblock den Weg versperrt. Ist dahinter das Gold versteckt? Es dämmert bereits, aber mit Kerzen und Taschenlampen wollen sie noch einen letzten Versuch unternehmen, bevor sie wieder nach Hause aufbrechen.

Doch die nächsten Minuten werden zu den schrecklichsten ihres Lebens.

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