Ukraine War

(German) Was ist der Unterschied zwischen HIMARS und MLRS?

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Die amerikanischen HIMARS und MLRS Raketenartilleriesysteme haben in den letzten Monaten durch ihren erfolgreichen Einsatz im Ukraine-Krieg internationale Aufmerksamkeit erhalten. Doch wodurch unterscheiden sich diese beiden Systeme?

Die beiden Plattformen, um die es geht, sind das Mehrfachraketenabschusssystem M270 (MLRS = Multiple Launch Rocket System) und das hochmobile Artilleriesystem M142 (HIMARS = Highly Mobile Artillery Rocket System). Beide bestehen aus zwei Hauptteilen: dem Trägerfahrzeug und dem Raktenmodul, auch Werfermodul genannt.

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MLRS / HIMARS


Same-same. But different.

Der Clou: beide Systeme verwenden die gleiche Munition, also das selbe Raketenmodul. Das Trägerfahrzeug des MLRS ist im Wesentlichen ein verlängerter Bradley Panzerrumpf, das der HIMARS hingegen basiert auf dem M1084 Standard Cargo Truck der US Army, einem Fünf-Tonnen-LKW, der in jeder Kompaniezentrale zu finden ist. Dass das HIMARS Räder statt Ketten nutzt, bringt einige Vorteile: ein HIMARS-Bataillon verbraucht unter sonst gleichen Bedingungen etwa 30 Prozent weniger Treibstoff als ein MLRS-Bataillon. Ein weiterer Vorteil der HIMARS ist die kompaktere Grösse im Vergleich zum MLRS. Das HIMARS passt beispielsweise sehr gut in den taktischen Lufttransporter C-130 Herkules, im Gegensatz zum MLRS. In eine C-130 passt eine HIMARS, in eine größere C17 passen schon drei hinein und in eine C5 Transportmaschine sogar vier.

Im Vergleich dazu passen lediglich zwei MLRS in eine C17 Transportmaschine bzw. nur drei in eine C5. HIMARS verfügt also über eine überlegene strategische Mobilität und lässt sich schnell und in größerer Stückzahl in ein Operationsgebiet befördern. Sowohl die C-130 als auch die C-17 Transportmaschine können von einer 1000 Meter langen Start- und Landebahnen operieren, aber der Einsatz von HIMARS bedeutet weniger Belastung für die strategische Lufttransportflotte.

Eine weitere Besonderheit des HIMARS ist die “Roll-Off and Fire”-Fähigkeit. Bereits während des Transportfluges können hier die GPS-Koordinaten des anzugreifenden Ziels eingegeben werden. In weniger als 15 Minuten nach der Landung ist das HIMARS schon feuerbereit, vorausgesetzt, es ist beladen.

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MLRS


Das MLRS hingegen ist ein Kettenfahrzeug, dass in extrem schwierigem Gelände besser zurecht kommt, als das HIMARS, dessen pneumatische Reifen auf schwierigem Untergrund aufgrund des hohen Gewichts des Raketenmoduls schnell verschleißen können. Da das MLRS größer ist, als das HIMARS, kann es auch doppelt so viel Munition tragen. Raketenmodule sind in der Regel mit sechs gelenkten Raketen (effektive Reichweite bis zu 90km) oder einer Semi-Ballistischen ATACMS-Rakete bestückt, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 300km erreichen kann. Zukünftig werden die Launcherpads auch mit PRSM-Raketen bestückt sein können, die die ATACMS-Raketen ersetzen und eine effektive Reichweite von bis zu 500km erreichen.

Das MLRS-Werfermodul fasst zwei Startkapseln mit jeweils sechs Raketen oder eben zwei ATACMS-Raketen. Die ATACMS-Block 1A beispielsweise verwendet ein verbessertes Trägheitslenksystem in Kombination mit GPS-Steuerung. Die Genauigkeit für den einheitlichen ATACMS-Gefechtskopf liegt bei etwa 10-50m CEP.

💡 CEP
Der Streukreisradius (englisch Circular Error Probable, CEP) gibt bei einer kreisförmigen Normalverteilung den Radius eines Kreises an, in dem 50 Prozent aller Messwerte liegen. Der CEP dient als ein Maß für die Genauigkeit eines Systems. Anwendung findet die Angabe des CEP vor allem bei Beschreibung der Treffergenauigkeit beziehungsweise Streuung eines Waffensystems mit ungelenkter Munition.

Wenn ein bestimmter Munitionsentwurf einen CEP von 100m hat, werden bei 100 Schuß, die auf denselben Punkt gerichtet sind, 50 innerhalb eines Kreises mit einem Radius von 100m um ihren durchschnittlichen Auftreffpunkt fallen. (Der Abstand zwischen dem Zielpunkt und dem durchschnittlichen Auftreffpunkt wird als Streuung bezeichnet).

M26 Rakete

Die am wenigsten leistungsfähige Rakete ist die M26, die eine ungelenkte Streumunition verschießt und für den Einsatz gegen Personen und leicht gepanzerte Ziele vorgesehen ist. Die Rakete gibt 644 einzelne Bomblets (Streumunition) frei, die eine Fläche von bis zu 0.23 km2 abdecken und 4 Zoll Panzerung innerhalb eines 4-Meter-Radius durchdringen können. Die M26 ist in erster Linie eine Flächenwirkungswaffe Die maximale Standardreichweite der M26 beträgt 32 Kilometer Mit einer typischen Mindestreichweite von 10 Kilometern kann sie auch unterhalb vin 10 Kilometern schießen, aber die die Blindgängerrate steigt dann erheblich an. Modifizierte M26 A2-Raketen können eine Reichweite von 45 Kilometern erreichen. Da viele der Bomblets jedoch nicht direkt explodieren und somit das Kampfgebiet auf längere Zeit belasten, veranlasste das US Verteidigungsministerium, sie 2009 aus dem aktiven aus dem aktiven Dienst zu nehmen. Obwohl die Trump-Administration diese Entscheidung 2017 wieder revidiert, wurde ein erheblicher Teil der M26-Bestände bereits entsorgt.

M30-Raketen

Die modernere Munition sind die Lenkraketen (GM = Guided Missile), wie sie gerade von den Ukrainische Streitkräften mit großem Erfolg eingesetzt werden. Der Gefechtskopf einer gelenkten M30-Rakete besteht aus 404 Bomblets, während die aktualisierten M30-A1-Versionen 161.000 Wolfram-Splitter tragem, um das Risiko nicht explodierter Munition zu eliminieren. Die M30 ist für “weiche” Ziele geeignet einschließlich Luftabwehrsysteme, taktischer Raketen, Logistik, leichte Fahrzeuge oder Ziele, die nicht genau lokalisiert sind. M31-Raketen tragen einen einzelnen, 200 Pfund schweren, Frag-Sprengkopf und ist zusätzlich geeignet für die Ausschaltung von festen Strukturen und kleinen Zielen. Die effektive Reichweite dieser sehr präzisen Flugsprengkörper liegt bei 15-92km.

ATACMS

Die deutlich größeren ATACMS-Raketen haben zwei Munitionstypen, wobei die M57 mit ihrem einzelnen 500-Pfund-Sprengkopf bei festen Strukturen oder dort eingesetzt wird, wo man Kollateralschäden möglichst gering halten möchte. Die M39 A1 mit ihren 300 Bomblets hingegen wird für die Bekämpfung von weichen Zielen eingesetzt. Beide sind für eine Reichweite von 70 bis 300 Kilometern ausgelegt. ATACMS werden zukünftg durch PRSM-Raketen (PRSM = Precision Strike Missile) ersetzt, deren maximale effektive Reichweite 500-650 Kilometer betragen kann.

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HIMARS


Mittlerweile erhielt die Ukraine mehr als 16 HIMARS-Systeme aus den USA, Frankreich, Deutschland und anderen Ländern. Trotz ihrer Zielgenauigkeit werden diese allein der Ukraine allerdings nicht zu massiven Rückgewinnen des eigenen Territoriums verhelfen können. da die ukrainischen Streitkräfte den russischen immer noch stark unterlegen sind, was die Artillerie zur Nahunterstützung angeht. Allerdings haben viele präzische Schläge auf russische Munitionsdepots und Kommandozentralen diesen Nachteil in letzter Zeit deutlich wett gemacht.

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