Ukraine War

(German) Starb Putin am 26. Oktober 2023?

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Viele Leute in Russland, aber auch in der Ukraine kamen in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 2023 kaum zum Schlafen. Und das lag nicht an Bombardements oder Drohenangriffen. Der Grund dafür waren zwei Nachrichten auf zwei verschiedenen Telegramkanälen, die es aber in sich hatten: der eine Post bestand nur aus vier Worten:

Der Tyrann ist tot.

t.me/VDSolovey

Der andere war etwas ausführlicher:

Achtung!

In diesem Moment findet in Russland der Versuch eines Staatsstreichs statt. Russlands Präsident Wladimir Putin ist heute Abend in seiner Residenz in Waldai gestorben. Um 20:42 Uhr Moskauer Zeit haben die Ärzte die Reanimation eingestellt und seinen Tod festgestellt.

Jetzt sind die Ärzte in dem Raum mit Putins Leichnam eingesperrt. Sie werden von den Sicherheitsbeamten des Präsidenten auf persönlichen Befehl von Dmitry Kochnev, dem Chef der Leibwache, festgehalten der mit Nikolai Patrushev, dem Sekretär des russischen Sicherheitsrat in Verbindung steht und von ihm Anweisung erhält.

Die Sicherheit des Doppelgängers des Präsidenten ist verstärkt worden. Aktive Verhandlungen sind im Gange. Jeder Versuch, den Doppelgänger nach Putins Tod als Präsident auszugeben stellt einen STAATSSTREICH dar!

t.me/generalsvr

Wie bitte??
Russlands Präsident Putin ist tot?
Und obendrein läuft auch noch ein Staatsstreich ab?

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Serviervorschlag

Gab es einen geheimen Staatsstreich?

Es wäre nicht das erste Mal, dass nach dem Tod einer Führerfigur ein Land in sich zusammenbricht – erst recht, wenn die Nachfolge nicht schon von langer Hand geklärt wurde. Und dass Putins Russland weitaus weniger stabil ist als es scheint, hat zuletzt der Wagnerputsch gezeigt. Wäre “Putins Krieg”, wie man den russisch-ukrainischen Krieg ja gerne griffig tituliert, nicht so gut wie vorbei, wenn der Initiator und größte Kriegstreiber nicht mehr da wäre?

Bereits am nächsten Morgen legte die gleiche Quelle sogar noch nach:

Kein Respekt vor dem Verstorbenen! Putins Leichnam wurde in der Präsidentenresidenz im Waldai in eine Gefriertruhe gelegt in der zuvor tief gefrorene Lebensmittel gelagert wurden.

t.me/generalsvr

Statt Prunksarg und Staatsbegräbnis hat Russlands Langzeitherrscher nun eine Tiefkühltruhe in der Provinz bekommen und ruht nun sanft im Permafrost zwischen tiefgefrorenem Pfannengemüse und Rahmspinat?

Es klingt lustig – aber dieses Thema ist zugleich auch todernst (Wortspiel), denn diesen Quellen zufolge würde Putins Tod seither geheim gehalten, weil eine Clique unter dem Kommando des Exgeheimdienstchefs und Sicherheitsratsvorsitzenden Nikolai Patruschev sich nun an die Macht klammert – quasi ein Politbüro 2.0, und dazu würden sie sich – so skurril das klingt – einer Art Marionette bedienen: nämlich eines Putin-Doppelgängers!

Folgerichtig wäre die russische Verfassung, die eigentlich ein klares Prozedere für den Tod eines Präsidenten im Amt vorgibt, in Putins Todesnacht bewusst ignoriert worden. Denn eigentlich müsste in diesem Fall der Premierminister, ein gewisser Michail Mischustin, den man im Westen bisher nicht wirklich zur Kenntnis genommen hat, die Amtsgeschäfte übernehmen. Innerhalb von drei Monaten müssten dann Neuewahlen
angesetzt werden.

“Man sollte nichts glauben, bis der Kremmel es dementiert”

Kann das wirklich sein? Putin stirbt, eine Clique im Kreml übt einen Staatsstreich aus und die ganze Welt schaut dabei zu? Oder, besser gesagt, weg? Vielleicht, denn es gibt einen Haken bei dieser Sache: bisher gibt es nämlich nur diese zwei Quellen, die den Tod Vladimir Putins verkündet haben – und keine davon ist das, was man “offiziell” oder “amtlich” nennen würde. Es gab keine Meldung der staatlichen Nachrichtenagenturen und kein Kommunikee des Kremmels. Putins Präsidentensprecher Dmitri Peskov sprach am nächsten Tag lediglich von einer “absurden Falschinformation” und ging dann sofort zum Alltagsgeschäft über. Das war auch der Grund, warum diese Nachrichtenbombe im Westen weitgehend mit einem verwirrten bis amüsierten Lächeln abgetan wurde. Diese Russen halt – was denen nicht alles
verrücktes einfällt.

Was aber, wenn man sich jetzt, jenseits des Mainstreams, eine provokante und kritische Frage stellt: nämlich die, ob man amtliche russische Quellen, wie die TAS, RIA Novosti oder die Website des Kreml, Putins Pressesprecher Peskov, oder das russische Verteidigungsministerium mit seinen täglichen “triumphalen”, “super-duper” Erfolgsmeldungen von der Front für seriöse Quellen?

Glaubt man ihnen nach all den nachgewiesenen Lügen auch nur noch ein Wort oder sind sie nicht etwa eher ein toller Kontraindikator – nach dem Motto “Man sollte nichts glauben, bis der Kremmel es dementiert”? Nehmen wir Putins Chihuahua Peskov, der vier Tage vor dem russischen Ãœberfall auf die Ukraine noch folgendes von sich gab:

Russland will das Wort Krieg nicht mal aussprechen. Wir weisen darauf hin, dass Russland in seiner Geschichte noch nie jemanden angegriffen hat und Russland, das so viele Kriege erlebt hat, das letzte Land in Europa ist, das das Wort “Krieg” überhaupt in den Mund nehmen will. Moskau ruft die europäischen Länder zur Vernunft auf und fordert sie auf, sich die Frage zu stellen, welchen Sinn es denn machen würde, wenn Russland jemanden angreife?

Dmitri Peskov, 20.02.2022

Nur Tage später begann das “friedfertige” Land Russland einen Invasionskrieg gegen die souveräne Ukraine. So viel zur Glaubwürdigkeit des Kreml, die mittlerweile bei, naja, annähernd null Prozent liegen dürfte.

Wenn also Kremel-Pressesprecher Peskov, wie Ende Oktober 2023 geschehen, zweimal im Lauf nur einer Woche seinen Hofjournalisten diktiert, dass Putin pumperlgesund ist, selbverständig seinen Amtsgeschäften voll und ganz nachgehen kann, und all diese Gerüchte über Doppelgänger, Herzstillstand und klinischem Tod nichts als üble Lüge und Verleumdung sind – sollten wir ihm das dann wirklich abkaufen, oder doch lieber hellhörig werden?

Russland, das Reich der Lügen.

Und genau aus diesem Grund wollen wir uns diese beiden interessanten Quellen, von denen in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober 2023 die Nachricht von Putins finalem Umzug in die Tiefkühltruhe kam, einmal genauer ansehen. Wenn sich selbst ein Peskov genötigt sah, auf diese zu reagieren, können diese Quellen wirklich nicht ganz unbedeutend sein.

Eines ist klar: Russland ist ein Reich der Lügen, der Propaganda und Manipulation, in dem nichts so ist wie es scheint. Die Lüge ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil des Systems Putin, sondern gehört Fest zum Wesen Russlands und kaum etwas in diesem Land ist von den Menschen im Westen – selbst von Experten! – schwerer zu durchblicken und leichter misszuverstehen.

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Wer ist “General SVR”?

Wir kennen nur seine Stimme

Eine der beiden Quellen der Gerüchte über den Tod des Diktators ist ein anonymer Kanal auf Telegram und Youtube, der sich hier wie dort General SVR nennt. “SVR” ist die Abkürzung des russischen Auslandsgeheimdienstes. Der Kanal erweckt also den Eindruck, es stünde mindestens ein Geheimdienstgeneral des SVR dahinter. Nach eigener Darstellung hatte auch zahlreiche mit Mitstreiter und Gesinnungsgenossen – darunter anscheinend nicht nur Leute vom SVR. Der Kanal General SVR zählt auf Telegram mittlerweile fast eine halbe Million Abonnenten.

Jeden Montag bis Freitag, 9:00 Uhr Moskauer Zeit, fasst General SVR zusammen, was sich am Vortag im engsten Zirkel der russischen Führung an Spannendem oder gar Peinlichem zugetragen hat. Einmal pro Woche meldet sich zudem ein geheimnisvoller Wiktor Michailowitsch auf
einem gleichnamigen YouTube-Kanal – “General SVR” – der 220.000 Abonnenten hat. Dort berichtet er in etwa die gleichen Dinge wie man sie in besagtem Telegram-Kanal lesen kann. Zudem lässt er sich einmal die Woche von einem in Frankreich lebenden Ex-KGB-Agenten namens Sergei Smirnov
interviewen.

Vom General selbst sehen wir dabei aber meist nur einen Schlapphut und einen Trenchcoat Рund selbst das nur als Standbild. Wiktor Michailowitschs sagt von sich selbst lediglich, er sei pensioniert und lebe mit seinen Angeh̦rigen im Ausland. Er nennt weder seinen Familiennameen, noch zeigt er je sein Gesicht. Wir kennen nur seine Stimme.

Wer ist Waleri Solowei?

Durch und durch “Humanist und Demokrat”

Ganz anders ist das bei der anderen Quelle bei ihr handelt es sich um einen ziemlich scharmanten Historiker aus Moskau, namens Waleri Solowei. Man kennt ihn allerdings eher als Politologen und Kommunikationswissenschaftler. Von 2007 bis 2019 leitete er den Lehrstuhl für Werbung und Public Relations an der renommierten Moskau Hochschule des Außenministeriums. Dann wurde er entlassen – wegen seiner sehr eindeutig oppositionellen Einstellung gegen über dem Putin-Regime. Solowei ist in Deutschland bisher nur wenigen ein Begriff. Der Eintrag über ihn in der deutschsprachigen Wikipedia ist nur wenige Zeilen lang (immerhin hat er einen – ich noch nicht).

Solowei vertritt, ebenso wie der bekannte russische Oppositionelle Alexei Nawalny, eine strikte freiheitliche und westorientierte Anti-Putin-Position. Beide haben etwa 2010 bis 2012 angefangen, sich politisch zu engagieren und nach einer Führungsrolle gesucht – aber nicht etwa im Lager der liberalen westlichen Demokraten, sondern in der eher schmuddeligen nationalistisch-patriotischen Ecke.

Beide wollen heute daran nicht mehr so gerne erinnert werden. Solowei sagt über sich, er sei zwar russischer Patriot, aber “durch und durch Humanist und Demokrat”. Auch wünsche er sich nichts mehr, als ein freies und friedliebendes Russland, das mit seinen Nachbarstaaten in Eintracht lebt. Aber während Navalny seit zwei Jahren unter strengsten Bedingungen im russischen Knast schmort, und mittlerweile sogar auch seine Anwälte hinter Gitter sitzen, betreibt Solowei aus seinem gutbürgerlichen Schlafzimmer einen ziemlich populären YouTube-Kanal mit über 560.000 Abonnenten. Ãœber YouTube hält er sein Publikum mit politischen Insider-Informationen und Prognosen über die Entwicklungen in Russland auf dem Laufenden, nebenbei gibt er fast täglich Interviews – natürlich nie den kremmeltreuen Staatsmedien, sondern nur Oppositionellen russischen Exil-Medien und – geradezu ungeheuerlich für einen in Russland lebenden Politologen – auch jeder Menge ukrainischen Medien und Kanälen!

Solowei warnt dabei immer wieder, unter Verweis auf seine angeblichen Informanten in höchsten Machtkreisen, ziemlich konkret vor einschneidenden
Veränderungen oder oder gar katastrophalen Entwicklungen in Russland. Putin werde schon 2022 abtreten, sagte er zu Beginn des Krieges. Später sagte er dann weiter, es würde alsbald landesweites Kriegsrecht ausgerufen werden, oder der Kremel werde die Grenzen schließen. Putin erwäge gar den Einsatz taktischer Atomwaffen oder plane eine Provokation in einem Kernkraftwerk, um dies den Ukrainern in die Schuhe zu schieben und dergleichen mehr.

Nichts davon ist allerdings eingetreten, was Solowei dann zumeist damit begründet, dass die Verwirklichung dieser Pläne in erster Linie deshalb verhindert wurde, weil er und seine Informanten sie rechtzeitig öffentlich gemacht hätten. Abstreiten lässt sich dies ebenso wenig, wie beweisen.

Andererseits gab es jede Menge erstaunliche Entwicklungen, die der Professor dafür ziemlich genau vorher gesagt hat, so z.B nichts weniger als Russlands Invasion der Ukraine. Er war einer der wenigen, die damals im Herbstwinter 2021 / 22 sagten, Putin plane konkret einen Krieg und sei zur Invasion entschlossen – während man sich sonst in West und Ost lieber an die Hoffnung klammerte, Putin blöffe doch nur und sei doch nicht
irre. Vor der Mobilmachung in Russland im September 2021 warnte Solowei viereinhalb Monate vorab. Selbst den Wagner-Putsch sah Solowei schon mit einem Monat Vorlauf kommen.

Solowei – Sprecher eines geheimen Netzwerkes?

Noch ein schönes, recht aktuelles Beispiel, für die seltsamen Prophezeihungen des Professors: als sich Anfang August Putin mit dem türkischen Diktato… äh, “Präsidenten” Erdogan traf, ging die Welt davon aus, das Hauptthema sei eine Wiederbelebung des zu diesem Zeitpunkt bereits von Russland gekündigten Getreideabkommens, das der Ukraine den halbwegs gefahrlosen Export ihrer Ernten über das Schwarze Meer ermöglicht. Was dieses Abkommen angeht, kam dabei bekanntlich nichts Neues bei diesem Treffen zusatande – doch Waleri Solowei verkündete unmittelbar nach dem Treffen der beiden Autokraten, Russland habe dabei insgeheim der Türkei – und damit deren Alliiertem Aserbaidschan – freie Hand gegeben, um im Krisengebiet Bergkarabach nach eigenem Gutdünken zu handeln.

Es vergingen dann 15 Tage bis Bakus Armee in einem Blitzkrieg die Armenische Exklave überrollte. Und Kremel schaute einfach weg – sogar, als dabei versehentlich einige Soldaten der russischen Friedenstruppe in Bergkarabach getötet wurden!

Solow scheint also wirklich ein gut informierter Politikexperte zu sein. Aber da gibt es noch etwas Wichtiges: Solowei deutet immer wieder an, er sei sozusagen nur der Sprecher eines geheimen Netzwerkes von, mehr oder weniger einflussreichen, Personen in Wirtschaft und Staat. Diese Leute würden das Regime Putin abgrundtief ablehnen und nur auf den Tag warten, an dem sie in Russland ans Ruder kommen können. Faktisch das Gleiche behauptet auch unser General SVR.

Solowei lebt mitten im Auge des Orkans

Falls dies einträte, so Solowei, bedeute das für Russland solch gewaltige Veränderungen, dass einem als guten Demokraten die Tränen kämen: Freilassung aller politischer Gefangener, sofortiger einseitiger Waffenstillstand und Abzug aus den neubesetzten Gebieten – wobei auch die Krim und der Donbass zur Disposition stehen! – Friedensverhandlungen mit Kiev und Kompensation der Kriegsschäden in der Ukraine. Dazu eine harte Bestrafung von Kriegsverbrechern und Korruptionären, freie Wahlen, Verhandlung mit dem Westen über die Aufhebung der Sanktionen und, und, und…

Solowei verspricht nichts weniger als eine neue, faire, friedliebende russische Republik als Nachfolgerin der durch Putins blutiger Diktatur diskreditierten Russischen Föderation. Okay, solche Dinge sagen und fordern ja auch andere russische Oppositionelle, die ins Exil gegangen sind und nun aus Berlin, London oder Tel Aviv über soziale Medien vehement das Putin-Regime anprangern. Der große Unterschied zu Professor Solowei ist aber: dieser lebt in Moskau! Mitten im Auge des Orkans also, und noch wichtiger: er lebt. Noch wurde er nicht kaltgestellt, wie der 2015 vor den Kremelmauern ermordete Boris Nemzow, der eine ähnliche Vorstellung von Russlands Zukunft hatte.

Zudem sitzt Solowei auch nicht im Gefängnis, wie alle im Land gebliebenen, echten politischen Widersacher Putins: Alexei Nawalny, Ilja Jaschin, Wladimir Kara-Mursa, oder auch der Ultra-Nationalist Igor Girkin, der ebenfalls mehrfach den schweren “Fehler” beging, deutlich die russische Regierung zu kritisieren.

Einzig zum “ausländischen Agenten” hat der russische Staat Solowei erklärt, aber das ist inzwischen ja unter Putin Gegnern ja schon so etwas, wie ein Ehrentitel.

Solowei erklärt seine scheinbare Unantassbarkeit wiederum mit einem Schlüsselelement seines Narrativs, dem Netzwerk seiner Mitstreiter, darunter sehr einflussreiche Leute, die ihre schützende Hand über ihn halten und verhindern, dass Putins Seilschaften ihm ans Leder gehen. Ja, er sei gefährdet, sagt er. Sein Leben sei deshalb mitunter auch ziemlich unangenehm geworden. Aber das Risiko für ihn sei dank seiner Paten im System überschaubar. “Der Sieg wird unser Sein”, ist seine selbstsichere Abschiedsfloskel am Ende seiner Videos

Man hat den Eindruck, um diesen Professor Solowei gäbe es einen magischen Kreidekreis, an dem einfach alle bösen Geister des Putin-Regimes machtlos abprallen, während er bei Youtube die internsten Geheimnisse und Pläne des Kremls hinausplaudert, als würde er bei Putin unbemerkt unterm Schreibtisch sitzen.

Nach der Meldung von Putins Tod behaupteten viele Kanäle und Experten, General SVR sei einfach nur ein paralleles Medienprojekt von Professor Solowei. demm er beziehe sich gerne auf Informationen von General SVR – und beide Quellen bezeichnen sich als “Partner und Verbündete”. Es ist tatsächlich denkbar, dass es sich bei Solowei und dem General um ein und dieselbe Person handelt – obwohl die Stimme und Redeweise des geheimnisvollen Schlapphutträger Wiktor Michailowitsch eine ganz andere ist, als die des Professors. Am 17. Juni 2021 haben beide auf
Youtube sogar ein Online Gespräch miteinander geführt. Als General SVR im September 2020 an den Start ging, war dies in der Tat eher ein Kanal zur Veröffentlichung von russischen Geheimdienst-Interna – und das ist nicht Soloweis Dunstkreis.

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Hat Putin Doppelgänger?

Es gibt also Informationen, nach denen versucht würde, Putin durch einen Doppelgänger zu ersetzen, der den Anschein waren soll, der – anscheinend verstorbene – Putin würde tatsächlich weiterregieren. Aber wie wahrscheinlich ist es überhaupt, dass Putin Doppelgänger von sich benutzt?

Spoiler: sehr wahrscheinlich.

Man könnte meinen, die heimliche Substitution Putins durch Doppelgänger wäre politisch gesehen der viel größerer Hammer, als der Umstand, dass ein alter, angeblich an Krebs erkrankter Herrscher, vor oder nach seinem Ableben, von seiner Entourage schäbig zur Seite geschoben wird, anstatt mit allen Ehren entlassen oder ins Jenseits und die Geschichtsbücher eingehen zu dürfen. Hat der russische Präsident tatsächlich Doppelgänger, die ihn bei heiklen (oder lästigen) Terminen vertreten? Dies wurde immer wieder einmal gemutmaßt:

Spekulationen nach Krim- und Mariupol-Besuch: Waren Putins Doppelgänger unterwegs?

Hat der russische Präsident Doppelgänger – und wenn ja, wie viele? Sein überraschender Besuch in den besetzten Gebieten der Ukraine lässt erneut Spekulationen aufflammen

Der Tagesspiegel, 23.03.2023

Aber so richtig glauben wollte das eigentlich niemand – zumindest kein recherchestarkes Medium, wie der Spiegel oder das ZDF, wollte sich der Sache mal wirklich annehmen und die Gerüchte mit Expertisen auf den Prüfstand stellen. Ganz im Gegenteil: das deutsche Leitmedium spricht in seinem Artikel über Peskovs Dementi der Doppelgängergerüchte nicht mal die zu diesem Zeitpunkt bereits seit neun Tagen durch Russland wabbernden Todesgerüchte an. Stattdessen schreiben Sie nur: “Ãœber den Gesundheitszustand des russischen Präsidenten wird viel spekuliert”.

Einzig die Bildzeitung war sich sicher, dass es Putin doppelt gäbe, wenn nicht gar dreifach:

Es gibt mindestens zwei Doppelgänger

In den vergangenen Monaten hatte Kriegstreiber Vladimir Putin einige kuriose Auftritte. Mittlerweile ist man sich sicher: wo Putin drauf steht, ist nicht gleich Putin drin. Der Kremlführer hat zahlreiche Doppelgänger! Bild-Chefreporter Peter Tiede macht die große Analyse: wer ist Vladimir Putin – und wenn ja wie viele

    Bild.de

Nun ja, wenn es in der Bild steht, riecht es für viele ja erste recht nach einer absurden Verschwörungstheorie. Überraschenderweise aber gibt es tatsächlich bereits eine solide Untersuchung der Frage, ob Putin sich in letzter Zeit durch einen Doppelgänger in der Öffentlichkeit vertreten lässt, oder nicht. Der japanische Fernsehsender TBS, der dazu schon am 12. Juni eine ausführliche Sendung ausgestrahlt hatte. Die Japaner bemühten
dabei sowohl Experten, als auch künstliche Intelligenz für ein Gutachten zur Gesichtserkennung. Sie verglichen dabei auch den Gang Putins bei verschiedenen Gelegenheiten und machten sogar eine Sprachanalyse.

Die Analyse der KI-Gesichtserkennungsexperten zeigt deutlich die hohe Wahrscheinlichkeit von mindestens zwei Doppelgängern”, heißt es in dem Bericht.

Die Sendung führte auch eine Sprachanalyse am japanischen Institut für Audiokommunikation durch, das bei kriminalpolizeilichen Ermittlungen eng mit der Polizei zusammenarbeitet. Diese Analyse für die Stimmbiometrie konzentrierte sich auf das Wort “spasibo” – oder “Danke” -, das “Putin” bei verschiedenen Gelegenheiten gesagt hat. Es wurde festgestellt, dass der Putin, der auf dem Forum der Eurasischen Wirtschaftsunion im Mai 2023 sprach und von dem angenommen wird, dass er der echte Diktator ist, sich von drei anderen “Putin”-Auftritten unterscheidet.

Die TV-Analyse kam zu dem Schluss, dass Putins Stimme auf dem Forum anders klang als die anderer Putin-Beispiele bei verschiedenen Auftritten. Abgesehen von dem Unterschied bei der Aussprache des “s” gibt es eine bemerkenswerte Diskrepanz bei der Aussprache von “pa” und “si” nacheinander”, sagte der Sprecher.

Es wurden Diagramme der Sprachanalyse gezeigt, in denen die Unterschiede in der Betonung hervorgehoben wurden. Der Experte Mutsutoshi Muraoka sagte: “Es gibt zwar Unterschiede bei den Aufnahmebedingungen und auch bei der Aussprache, aber dennoch ist es äußerst selten, dass so starke Unterschiede auftreten. Wir müssen an dieser Stelle sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass diese beiden Stimmen zu verschiedenen Personen gehören, hoch ist.

Obwohl sich die Stimmen oberflächlich betrachtet ähneln, zeigen die Analysegrafiken, dass sie sich stark unterscheiden. Dies deutet darauf hin, dass bei dem Konzert zur Unterstützung des Militärs im Februar und bei dem Besuch in Mariupol im März ein Doppelgänger eingesetzt wurde.

Selbst vor Tausenden von Menschen – wie bei dem Konzert – wird also anscheinend ein Doppelgänger eingesetzt.

In der Sendung wurde darauf hingewiesen, dass dies “riskant” sei, da es ihn anfällig dafür mache, als Fälschung erkannt zu werden. Das Programm deutete jedoch an, dass ein Doppelgänger aufgrund der Gefahr eines Attentats im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine eingesetzt wurde. Akiyoshi Komaki, Redaktionsmitglied der Zeitung Asahi, kommentierte: “Putin sprach ein paar kurze Sätze, das Stadion war riesig, und er stand auf der Bühne und sagte ein paar Grußworte aus der Ferne. Es war ziemlich einfach, ein Körperdouble einzusetzen, wenn dem so war. Was mich mehr überraschte, war sein Auftritt in der Hubschrauberanlage, wo er etwa 30 Minuten lang sprach.

Und dasselbe Double erschien auch im März in der Hubschrauberfabrik in Sibirien. Das Körperdouble hat die 30-minütige Rede dort alleine gehalten, was wirklich bemerkenswert ist, da er eine herausragende Person für ein Double ist”, wurde den Zuschauern von TBS NEWS DIG gesagt.

Damals gab es Spekulationen, dass es sich um ein Double handelte – Putin wurde dabei gesehen, wie er mit den Händen herumfuchtelte und sich wiederholt an die Nase fasste, was für den Diktator nicht besonders typisch ist. Ein ehemaliger KGB-Spionagekollege, Sergei Zhirnov, sagte damals, er glaube, dass es sich um einen Doppelgänger handele, der keine Angst habe, Menschen so nahe zu kommen, wie Putin es getan habe.

Hier haben wir ein paar Gesichter Putins, die von den japanischen Experten mit Hilfe von KI-Gesichtserkennung verglichen wurden:

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KI-Analyze

Die Ähnlichkeit bei der Krimbrückeninspektion ist mit nur 53% sehr gering. Experten für Gesichtserkennung würden dies in den meisten Fällen als nicht übereinstimmend bezeichnen, was zu der Annahme führt, dass es sich hier tatsächlich um ein Doubel handelt.

Das andere Bild hat 40% Ähnlichkeit – also noch weniger! Sehr wahrscheinlich also wird Putin hier von einem anderen Dubel repräsentiert. Wenn man die beiden Doubles miteinander vergleicht, sinkt außerdem die Ähnlichkeit zwischen ihnen auf nur 18% – was bedeutet dass es sich um völlig unterschiedliche Individuen handelt.

Die KI-Expertenanalyse der Gesichtserkennung zeigt damit deutlich die hohe Wahrscheinlichkeit von mindestens zwei Doppelgängern.

Eine von der KI festgestelle 86%-ige Ãœbereinstimmung bei der Art seines Gangs mag für den menschlichen Betrachter sicher hoch genug erscheinen – für das KI-System aber weist diese Zahl eindeutig darauf hin, dass es sich um eine ganz andere Person handelt. Ebenso eindeutig auch die Analyseergebnisse des Videos von Putin bei seinem Besuch in Mariopol: die Trefferquote sank auf 75%, was die Wahrscheinlichkeit des Doppelgängers weiter erhöht. Zur Erinnerung: eine KI betrachtet die Ähnlichkeit von Personen nicht voreingenommen, wie ein Mensch – ihr fallen selbst kleine Details auf, die von menschlichen Beobachtern gerne übersehen werden. Die Beurteilung erfolgte durch die Betrachtung der rperhaltung
während des Gehens.

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Und wer ist nun das Original?

Beobachtern sind darüber hinaus aber noch viele andere Ungereintheiten aufgefallen

Das Ergebnis der japanischen Experten also: es gibt zwei Doppelgänger. Als Original-Putin wird jener angesehen, der auf dem Roten Platz an 9. Mai die Siegesparade abnahm. Ein Putin, der die reparierte krimbrücke inspizierte, war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein anderer Mensch. Noch weniger Ähnlichkeit wies jener Putin mit dem Original auf, der nächtens durch das von russischen Truppen besetzte Mariupol fuhr und eifrig Hände schüttelte – für den Mysophobiker und wahrscheinlichen Krebspatienten Putin, der gerne mehrere Meter Abstand zu anderen Menschen hält, undenkbar!

Und diese beiden Doppelgänger sind sich, der Expertise zufolge, untereinander so wenig ähnlich, dass es definitiv zwei unterschiedliche Individuen sein müssen.

Beobachtern in Russland sind darüber hinaus aber noch viele andere Ungereintheiten aufgefallen, die den Schluss nahelegen, dass sich Putin zumindest in diesem Jahr oft – und immer öfter – durch Doppelgänger vertreten ließ. Die Tatsache, dass sich Putins Stimme und auch sein Aussehen manchmal von einem Tag auf den anderen stark veränderten, fällt vielleicht nur eineiigen Zwillingen und Menschen auf, die Gesichter und Personen sehr gut voneinander unterscheiden können. Allerdings verplapperte sich einer der Doppelgänger verplapperte auch gelegentlich mal. So erzählte er während eines Gesprächs mit Werktätigen, er selbst sei ja früher bei der Marine-Infanterie gewesen. Diese Tatsache war aus Putins Lebenslauf bisher gar nicht bekannt – denn er diente ja nur beim KGB!

Es fällt auch auf, dass Putin in letzter Zeit Schwierigkeiten hatte, Zahlen logisch wiederzugeben. Dabei glänzte er früher mit einem ziemlich eindrucksvollen Zahlengedächtnis. Er genießt es geradezu, auch sehr lange Zahlen präzise und bis auf die letzte Ziffer genau vorzutragen. Und man erinnere sich an diese lustigen Bilder, als Putin nicht nur einmal hohe Gäste an einem scheinbar kilometerlangen Tisch empfing, aus Angst, sich mit Covid oder anderen schlimmen Keimen anzustecken. Von allen Personen, denen man eine Privataudienz bei Putin zugestand, ist bekannt, dass diese sich vor dem Termin zuerst in eine einwöchige Quarantäne begeben mussten. Die Pandemie soll er weitgehend isoliert in seinem Bunker zugebracht haben. Und plötzlich nimmt der gleiche Mensch Bäder in einer Menschenmenge, plaudert in Fabriken Angesicht zu Angesicht mit einfachen Arbeitern und umarmt wildfremde Menschen auf der Straße?

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Wandernder Wangenknochen

Zudem gibt es Videobilder aus den letzten Monaten, die zeigen, wie Putin seine Armbanduhr am falschen Arm sucht – das russische Fernsehen strahlte auch Sequenzen aus, bei denen sich offenbar während des Sprechens Elemente seiner Gesichtsknochen selbständig machten und als gut sichtbare Knubbel unter der Haut über die Wange wanderten. Unheimlich!

Die jüngste Doppelgängerpanne aber konnte man erst letzten Freitag amüsiert zur Kenntnis nehmen, als eine bekannte junge Primaballerina, die wegen Auftritten auf der Krim beim bayerischen Staatsballett in Ungnade gefallen war, Putin eine Frage auf Deutsch stellte. Der echte Putin spricht ja perfekt deutsch, wie man weiß. Er hat auf Pressekonferenzen gelegentlich sogar den Journalisten Fragen übersetzt, wenn die Dolmetscher nicht mitkamen. Doch der Putin vom Freitag griff hastig zum Übersetzungs-Ohrhörer. Seinem Gesicht war perfekt anzusehen wie, unangenehm überrumpelt und ertappt er sich fühlte.

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Deutsch verlernt?

Auch seltsam die Szene, als das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill, den vermeintlichen Putin bei seiner Zeremonie als “Wladimir Wasiljewitch” ansprach – dabei heißt Putin bekanntlich mit vor und Vatersnamen “Wladimir Wladimirowitsch”. Beide hatten während der 15-jährigen Kirchenführung des Patriarchen eigenglich oft genug persönlich miteinander zu tun. War das also Absicht? Vielleicht eine Art “trolling” des Doppelgängers?

Wer selbst den Unterschied zwischen zwei Putins eruieren möchte, sollte nicht nur auf die Gesichtszüge, sondern vor allem auf die Stimme achten. Leider übersieht man dieses Detail gerne, wenn man Interviews mit Putin sieht, bei denen ein Dolmetscher leider die Originalstimme des Diktators übertönt.

Putin darf nicht sterben

Klares Fazit soweit: So unglaublich und irre es klingen mag (oder auch nicht), Putin hat Doppelgänger im Einsatz, und zwar dieses Jahr immer häufiger. Aber muss dies denn auch bedeuten dass man den echten Putin durch einen dieser Doppelgänger ersetzen könnte? Oder das man das vielleicht sogar bereits getan hat? Es gibt da so einige Anzeichen, die sich zunehmend verdichten. Aber dazu gleich mehr.

Die Benutzung von Doppelgängern ist in der großen Politik eigentlich nichts Neues – vor allem in Russland, wo sich vor über 400 Jahren bereits zwei falsche Dmitris als legitime Zaren ausgaben. Sie schafften es sogar vorübergehend bis auf den Moskauer Thron. Aber auch über den Einsatz von Hitler-oder Saddam Hussein-Doubles sind allerlei Geschichten im Umlauf. Im Prinzip ist es für einen politischen Führer ja auch durchaus praktisch, einen Doppelgänger zur Hand zu haben, vor allem aus Sicherheitsgründen oder zur Verwirrung von Feinden oder Terroristen.

Wäre die Nutzung eines Doubles nicht ein großes Risiko?

Putin selbst hat einmal gesagt, dass ihm in den Anfangsjahren seiner Präsidentschaft der Einsatz von Doppelgänger angeboten worden sei, um seine Sicherheit zu erhöhen. Er habe aber (damals zumindest) abgelehnt, behauptete er persönlich. Zumindest ein weiterer Grund könnte gerade während der Pandemie eine wichtige Rolle gespielt haben: seine Angst vor Ansteckung mit einem nicht beherrschbaren Krankheitserreger. Wie wir wissen, leidet (litt?) Putin seit Pandemiezeiten unter einer ausgeprägten Mysophobie – wir alle kennen die Bilder vom scheinbar kilometerlangen Amtstisch, an dem er seine Gäste empfing. Da wäre es doch eine feine Sache zu kontaktintensiven Events, bei denen unweigerlich viele Leute relativ eng beieinander stehen, ein Doubel zu entsenden, während der Staatschef in seinen Gemächern lediglich Kontakt zu kameradiener und Privatsekretär hat.

Aber wäre die Nutzung eines Doubles nicht ein großes Risiko? Putin empfängt Gouverneure, gibt längere Interviews, leitet Kabinettssitzungen und absolviert durchaus bedeutsame Termine (und redet dabei gelegentlich ganz schönen Stuss zusammen). Also warum sollte der Kreml dieses Risiko eingehen?

Dafür kann es eigentlich nur eine logische Antwort geben: Der echte Putin schafft es nicht mehr er. Er ist gesundheitlich eventuell nicht mehr in der Lage, das Regieren in gefordertem Umfang zu erledigen. Vor allem als Alleinherrscher ist der Terminkalender ja proppenvoll: du musst neben der großen Politik ja überall ran – Brücken einweihen, Truppenbesuche, Kongresse, Grußworte und Schiffstaufen, Panzerfabriken inspizieren und, und, und…

Zudem darf ein Diktator, ein Alphamännchen, auch niemals schwach oder gar gebrechlich wirken. Mit seiner Ausstrahlung und Kraft steht und fällt das Machtgefüge, das man innerhalb von vielen Jahren um seine Person aufgebaut hat. Sollte der echte Putin (der ja auch nur ein Mensch ist), irgendwann krank und schwach sein – und das auch noch während einer für Russland höchst kritischen Zeit, wie zum Beispiel dem Krieg in der Ukraine – bliebe dem Kreml eigentlich gar keine andere Wahl, als ihn durch ein Doubel ersetzen zu lassen.

Putins engstes Umfeld hat ein starkes Interesse am “System Putin”

In Russland hat man in den letzten Jahrzehnten alles um die Figur Putin als starken Mann herum aufgebaut. Gerade jetzt, wo das Land sich in einem “Krieg mit der NATO” befindet (und genau so wird es in Russland propagiert), kann der starke Mann doch nicht einfach abtreten! Ja selbst eine Krankheit würde seine Gegner bereits triumphieren lassen. Nein, Putin darf im toxisch-männlichen Russland nicht den Hauch einer Schwäche zeigen. Er muss omnipräsent sein. Niemand – erst recht nicht sein Volk! – darf daran zweifeln, dass der starke Führer immer noch die Zügel fest in der Hand hält, erst recht wenn man sich im Krieg befindet.

Zugleich ist Putin aber auch derjenige, der seinen Günstlingen und Kriechern, all seinen Silowikis und Oligarchen Macht, Milliarden und Reichtümer garantiert, der sie vor Ermittlung und Enteignungen schützt. Also ist es logisch, dass Putins engstes Umfeld ein starkes Interesse daran hätte, dass das “System Putin” auch weiter besteht, selbst wenn es Putin selbst nicht mehr geben sollte.

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Was wäre nach Putins Tod?

Doch was wäre, wenn Putin doch stürbe? Hier gäbe es drei Möglichkeiten:

1. Man agiert getreu der Verfassung, wählt also einen Interimspräsidenten, woraufhin dieser in den Kreml zieht. Bei dieser Möglichkeit würde sich aber das Machtgefüge im Kreml komplett neu mischen, denn Putins Günstlinge wären raus, währen die des neuen Präsidenten übernehmen. Viele bisherhige Günstlinge wären ihrer Pfründe beraubt.

Status: Unwahrscheinlich.

2. Man rauf sich zusammen, schließt eine große Koalition, bestimmt gemeinsam einen Nachfolger, der es allen recht macht – vom Ultra-Nationalisten und Hardliner bis hin zum liberalen Demokraten, der den Krieg in der Ukraine am liebsten sofort beenden würde. Und alle im Kreml hätten sich plötzlich lieb. Niemand würde, wie sonst in Russland üblich, diese einmalige Gelegenheit nutzen, um mit allen Mitteln die Macht an sich zu reissen.

Status: Unwahrscheinlich.

3. Wir tun einfach so, als sei nichts passiert – zumindest mal vorläufig. Alles bleibt beim alten, man kann sich weiterhin erst einmal auf den mehr schlecht, als recht verlaufenden Krieg in der Ukraine konzentrieren. Putin bleibt dem Volk als starke Führerfigur erhalten, was gerade in diesen Zeiten, in denen das Volk vielleicht noch auf die Idee kommen könnte, am Angriffskrieg mit seinen vielen Toten zu zweifeln, unverzichtbar wäre.

Status. Wahrscheinlich.

Tatsächlich würde man bei der dritten Möglichkeit einfach so weitermachen, wie bisher. Nur ein überschaubar kleiner Kreis wüsste überhaupt, dass es den echten Putin gar nicht mehr gibt. Seine bewährten Doppelgänger übernehmen weiterhin die Pflichttermine, wie bisher eben auch. Der Aufwand wäre relativ gering, ebenso wie die Machverschiebungen innerhalb Russlands Elite.

Putins Krankheit

Den ersten großen Protest gegen die anscheinend bereits in den letzten Jahren immer weiter ausufernde Benutzung von Doppelgängern Putins legte übrigens bereits am 2 juli 2021 unsere bekannte Quelle General SVR ein:

Einer der Doppelgänger starb bereits 2019 (es wurde nachgeholfen). Kurzfristig war es daraufhin nicht möglich, Ersatz in Russland zu finden, und das trotz des im Prinzip vorhandenen Katalogs von potentiellen Kandidaten. In einer der ehemaligen Sowjetrepubliken wurde man dann aber dennoch fündig. Laut den Papieren zu seiner Identität handelt es sich um einen gewissen Alexander Kirwitsch, geboren 1957. Aber ob diese Angaben echt, oder bereits gefälscht sind, kann man natürlich nicht mit Sicherheit sagen. Bevor er seinen Dienst antrat, wurde dieser Genosse einer Reihe von plastischen Operationen unterzogen, um sein Aussehen so vollständig, wie möglich dem Original anzugleichen – wobei die Ähnlichkeit auch ohne Operation bereits frappierend war.

Nach einem mehr als zweimonatigen Training in Bezug auf Gewohnheiten, Umgangsformen und Sitten wurde er zur Prüfung ein paar Mal herausgelassen, um unter realen Bedingungen mit Bediensteten zu sprechen. Dieser Doppelgänger bestand die Prüfung und ist nun seit über zwei Jahren im Dienst.

General SVR

Gleichzeitig wurde von Solow und General SVR aber auch die Information in Umlauf gebracht, dass Putin an Parkinson leide und, schlimmer noch, an einem unheilbaren Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dass es sich dabei um mehr als ein Gerücht handelt, belegte ein russisches journalistisches Rechercheprojekt ausgerechnet am 1. April 2022. In dem von ihnen veröffentlichten Enthüllungsvideo im Rahmen dieses Report wurde belegt, dass Putin schon seit mehreren Jahren auf mehrtägigen Reisen nach Sotschi von einer ganzen Armee spezialisierter Ärzte aus dem Moskauer Zentralklinikum, der Hausklinik des Kremels, begleitet wurde. Die Buchungen und Abrechnung der Hotelkosten für diese Ärzte waren online einsehbar. Anhand dieser Daten war sehr eindeutig zu belegen , dass Putin alles andere, als gesund ist

Einer dieser medizinischen Spezialisten war just einer, der eine Dissertation über die Diagnostik von Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Senioren verfasst hatte. Zu dieser, also im Frühjahr 2023 – in den ersten Wochen und Monaten nach Kriegsbeginn – verkündete auch der gut informierte Professor Solowei unentwegt, Putin ginge es gesundheitlich schlecht, er müsse abtreten und kümmere sich bereits um eine Nachfolgeregelung. Aber erst wolle er schnell noch mal den Krieg gewinnen, um damit in die Geschichte einzugehen – als großer Retter des russischen Vaterlandes, der die bedrängte Heimat wieder groß und mächtig gemacht hat.

“Putins Körper ist hartnäckiger, als gedacht.”

Das mit dem Krieg lief bekanntlich gar nicht so, wie gedacht, also trat Putin erst einmal nicht ab – denn er musste ja erst den Krieg gewinnen, und das zieht sich bekanntlich seitdem ein wenig hin. Solowei hatte aber noch eine andere elementare Kernbotschaft für sein Publikum: “Bloß nicht protestieren! Riskiert nichts. Das Problem löst sich von alleine auf biologische Art. Ein paar Monate noch, dann stehen ich und mein Netzwerk bereit. Danach wird alles gut.”

Es vergingen wieder ein paar Monate und Solowei sagte: “Putins Körper ist hartnäckiger, als gedacht. Aber bald, habt Geduld. Nicht aufmucken. Bereitet euch im Stillen vor, denn es wird ein eine unruhige Zeit in Russland geben, eine neue Zeit der Wirren“. So nannte man in der russischen Geschichte eine 15 Jahre lange Phase um das Jahr 1600 herum, als sich in Moskau auch die falschen Dmitris tummelten, von denen wir bereits sprachen.

Das erweckte bei vielen kritischen Beobachtern in Russland nun den Verdacht, es handele sich hier um eine geschickte Manipulation, um das Volk und die kritische Öffentlichkeit im Auftrag des Kreml einzulullen. Das könnte auch erklären, warum Solowei vom sonst so brutalen und unnachsichtigen russischen Staat nicht mundtot gemacht wurde.

Ein Kritiker Sooweis, der Journalist Ilya Ber, schrieb z.B. über ihn (Solowei):

Von 2007 bis 2019 war er Leiter des Lehrstuhls für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit an der Universität MGIMO und hielt dort die Vorlesungen “PR und Werbung in der Politik”, “Grundlagen der Informationskriegsführung Medienmanipulation”, und “Grundlagen staatlicher Politik im Informationssektor”.

In diesen Fragen ist Solowei ein echter Profi, und zwar nicht nur als Theoretiker, sondern auch als Praktiker. Solowei hat zwei Hauptthemen: die Theorie
von Putins Doppelgänger und die ständigen Ankündigungen von Putins baldigen Tod. Da diese beiden Themen voll und ganz den Wünschen des Putin hassenden Publikums in aller Welt entsprechen, kommen sie gut an und werden oft kombiniert.

facebook.com/ilya.ber.5

Solowei sei also ein ausgewiesener Experte für Medienmanipulation und Informationskriegsführung, der reinste Doktor Frankenstein der Fake-News. Zweifellos hätte Solowei, wenn dies denn tatsächlich eine Auftragsarbeit für den Kreml gewesen wäre, dieses Spiel zum Einlullen von aktivem Widerstand ja noch lange weitertreiben können – doch ehrlich gesagt, war diese Theorie nie besonders wahrscheinlich. Denn Solowei fährt dem Kreml permanent an den
Karren. Er pinkelt Putin geradezu verbal ans Bein. Er plaudert Betriebsgeheimnisse des Machtapparats aus, die so peinlich sind, dass einem die Uhren schlackern und scheint dabei die ganze Zeit unantastbar zu bleiben – und das in einem Polizeistaat, in dem Leute schon für das Hochhalten leerer Plakate ins Gefängnis wandern, oder für das Austauschen von Preisschildern in einem Supermarkt gegen Antikriegsparolen in zu 7 Jahren Straflager verurteilt werden!

General SVR jedenfalls berichtet in den letzten Monaten immer despektierlicheres aus dem Bunker: Putin sei inkontinent und trage Windeln, er habe Anfälle und sei deshalb oft nicht mehr ansprechbar, dass er sich nach einem Treppensturz in die Hose gemacht habe, dass es mittlerweile aufwendiger sei, den todkranken Putin für einen Auftritt zurecht zu schminken, als den Doppelgänger zu briefen und ausgehfertig zu machen. Kurz: was diese beiden Quellen in den letzten Monaten ablieferten, war in russischen Maßstäben pure Majestätsbeleidigung und Hochverrat. Sollte der Kreml wirklich eine solch gnadenlose und professionelle Unterminierung des Präsidenten dulden oder gar selbst initiieren, nur um die ohnehin winzige Opposition in Schach zu halten? So etwas kann sich kein Hardcore Regime erlauben. Diese These scheint daher widersinnig.

Im Spätsommer hieß es dann, es gehe schließlich wirklich zu Ende mit Putin. Die Ärzte gaben keine Chance mehr. In der ersten Septemberhälfte sagte Solowei, Putins Lebenserwartung ginge nicht mehr über den Oktober hinaus. Und dann hat er ihn tatsächlich sterben lassen: Am 26. Oktober 2023 um 20:42Uhr soll der Diktator schließlich seiner Krankheit erlegen sein.

Fazit

Eines ist als sicher anzunehmen: hinter Solowei und dem Youtube- / Telegramkanal “General SVR” stehen sehr warscheinlich einflußreiche Strukturen in Russland, die einerseits am alten Regime sägen, andererseits reale Zukunftspläne für die Zeit nach Putin schmieden. Zudem gilt die Existenz von Putin-Doubles als bewiesen, da mittlerweile mehrere voneinander unabhängige KI-Untersuchungen immer wieder zum selben Ergebnis kamen: es handelt sich bei dem Mann, den wir auf verschiedenen Auftritten sehen können, nicht immer um ein und die selbe Person.

Das der echte Putin eine Zeit lang starke gesundheitliche Probleme hatte, war eigentlich nicht mehr von der Hand zu weisen – und urplötzlich, um den Oktober 2023 herum, kein Wort mehr über irgendwelche Krankheiten? Plötzlich scheint es Putin wieder deutlich besser zu gehen, er muß sich nicht einmal mehr kramphaft an der Kante seines Schreibtisches festhalten – dafür aber wandert plötzlich sein Wangenknochen auf und ab.

Tatsache ist auch, dass Russland es sich einfach nicht leisten könnte, den auf “starken Anführer” getrimmten Putin in dieser sensiblen Zeit zu verlieren, wo bereits mehr als 360.000 Russen seinen Krieg mit dem Leben oder dem Verlust an Gliedmassen bezahlen mussten. Die Kriegsbegeisterung der Russen in den ersten Tagen ist längst verraucht, kaum ein Dorf, in dem nicht bereits gefallene oder verstümmelte russische Soldaten betrauert werden. Und dann stirbt Putin auch noch kurz vor seiner “Wiederwahl”! Nein, das darf einfach nicht sein.

Zwei Personen sollten man nun auf jeden Fall genau im Auge behalten: Nikolai Platonowitsch Patruschew, Sekretär des Sicherheitsrats der Russischen Föderation – und laut den “Insider-Quellen” derzeit der wahre Entscheidungsträger und Zar Russlands -, sowei seinen Sohn Dmitri Patruschew, der Putins Doppelgänger 2024 nach und nach als “Staatsführer” ablösen soll und derzeit Russlands unfähiger Landwirtschaftsminister ist (Stichwort “Eierkrise”).

Vorsicht vor Antibaby-Pillen aus Russland!

Wer aber glaubt, dass nach dem Tod Putins die Dinge in Russland besser oder gar liberaler werden, hat sich geschnitten: Ex-KGBler Patruschev (der alte) gilt als noch altmodischer und konservativer, als es Putin je war. Schon denkt Patruschev laut General SVR darüber nach, ob man nicht eine “Gebährpflicht” für alle Frauen in Russland einführen sollte, um die demographische Katastrophe aufzuhalten, die bereits vor dem Ukraine-Krieg über Russland schwebte. Desweiteren wurde von ihm angeblich ein Plan abgesegnet, nach dem zehntausende Antibaby-Pillen ohne Wirkstoff in Russland in Umlauf gebracht wurden. Diese Pillen wurden gezielt jenen namhafter Firmen nachempfunden, enthalten aber keinerlei wirksame Substanzen. Auch so lässt sich das Problem lösen.

Dieser Artikel basiert auf einem Video von Mark Reicher. In seinen Videos deckt Mark nicht nur geopolitische Zusammenhänge auf, sondern legt auch den Finger auf brisante Themen der Weltpolitik.

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