Worauf man beim Kauf achten sollte
Wichtig ist in erster Linie vor allem, das ein Grafiktablett genug Platz zum Zeichnen bietet. Ist es zu klein, muss man alle Augenblicke die Arbeitsfläche bzw. digitale Leinwand verschieben. Das stört den Arbeitsfluss ungemein. Nichts dämmt die Kreativität mehr, als ein zu kleines Zeichentablett – zumindest mir geht es so.Zudem ist Druckempfindlichkeit sehr wichtig – doch das bieten mittlerweile fast alle Zeichentabletts- und Monitore. Eine Empfindlichkeit von 1024, besser 2048 Druckstufen reicht hier völlig aus.
Ein tolles Feature ist die Neigungserkennung des Eingabestifts – sehr nützlich wenn man z.B. mit Kalligraphiewerkzeug malt. Je nach Neigung bzw. Winkel des Stifts ändert sich hier die Beschaffenheit des Malstrichs. Ãœberlebenswichtig ist dieses Feature jedoch nicht.
Beim Zeichnen an einem interaktiven Grafikmonitor liegt die Hand in der Regel immer direkt auf dem Bildschirm auf – das führt sehr schnell zu Fett- und Schmierflecken auf dem Display. Deshalb sollte einem Grafikmonitor immer auch einer oder mehrere Zeichenhandschuhe beiliegen. Diese sehen ein wenig aus wie die Handschuhe eines Bogenschützen und lassen Daumen und Zeigefinger frei, damit man noch genug Feingefühl für den Stift hat.
Wichtig bei Grafimonitoren ist auch ein gutes, brillantes Display – mindestens in HD Auflösung (1920×1080) und mit natürlichen Farben. Wichtig: unbedingt anfangs die Farben kalibrieren (dazu gibt es kostenlose Tools und Windows bringt bereits ein recht brauchbares Tool zum Kalibrieren der Bildschirmfarben, des Kontrasts und Helligkeit mit). Nur wenn die Farbdarstellung deines Monitors kalibriert ist, sehen auch andere, was du siehst. Ansonsten kann es böse Ãœberraschungen geben.
Ausserdem sollte man auf die Blickwinkelabhängigkeit des Displays achten. Viele Monitore bieten leider sehr enge Blickwinkel und stellen Farben meist nur dann unverfälscht dar, wenn man direkt geradeaus hinein blickt. Blickt man dagegen von der Seite hinein, sieht man schnell, das die Farben falsch dargestellt werden.
Das richtige Malprogramm
Das Malprogramm bzw. die Software, die man zum Zeichnen und Malen benutzt, ist quasi das kreative Herz deines Schaffens. Je mehr verschiedene Malwerkzeuge und -Techniken es bietet, desto weniger Grenzen sind deiner Kreativität gesetzt. Aber auch der Workflow sollte flüssig von der Hand gehen.Gute Malprogramme, wie z.B. der Klassenprimus Corel Painter bieten hier mittlerweile alles, was das Künstlerherz begehrt: Ölfarben mit realistischen Mischtechniken, Acrylfarben, Pastellkreide, Graphit- und Bleistifte, Pinsel (von borstig bis fein), diverse Spachtel, Airbrush – all das wird hier realistisch umgesetzt. Corel Painter bietet sogar einen physikalischen Aquarellmodus, in dem man wirklich nass in nass malen kann und die Farbe in Echtzeit trocknet!
Aber anders als in der Realtität kann man das Trocknen der Farben hier jederzeit pausieren (Klick auf den Pause Button) und Mittag essen gehen – oder auf den Zeitrafferknopf klicken und die Farbe schnell trocknen lassen.
Auch beim Zeichengrund bzw. dem Papier hat man einen grossen Fundus an bereits vorhandenen Leinwänden, Kartons und strukturierten Papieren – und kann sogar eigene dazu laden. Die Struktur der Leinwand wirkt sich auf die Farbschichten darüber aus und schimmert, wie im echten Leben, durch die Pinselstriche hindurch und gibt dem Bild einen individuellen Charakter.
Allerdings: Profi-Malprogramme setzen einen recht flotten Rechner voraus, vor allem, wenn man auf einer grossen Leinwand bzw. mit grosser Auflösung malt. Ein Desktop PC ist hier in der Regel besser geeignet, als der gute, alte Laptop – schon allein wegen dessen störender Tastatur, denn der Grafikmonitor sollte idealerweise direkt vor dir stehen. Weil auch die Tastatur hier oft stört, habe ich diese in einer ausziehbaren Schublade unter dem Schreibtisch angebracht (gibt es bei Ebay, Amazon & Co günstig zum Selbsteinbau).
Professionelle Mal- und Zeichenprogramme sind mittlerweile so weit fortgeschritten, das ein am Computer gemaltes Gemälde oft nicht mehr von einem echten zu unterscheiden ist. Und das beste: man braucht keine Angst davor zu haben, das mühsam erstelle Bild, an dem man seit Stunden arbeitet, zu verpatzen. Ein Klick auf den Undo-Button genügt.
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1 Kommentar
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Vielen Dank für den tollen Beitrag. Es wäre schön, wenn ihr noch über einzelne Geräte berichten könntet