Eine Geste drückt manchmal mehr aus, als viele Worte. Und wem das Gestikulieren mit seinen Händen immer noch zu anstrengend ist, kann sich einfach fertige Handgesten aus dem 3D-Drucker ziehen und sie der Nachwelt hinterlassen.
Deinen Blumentöpfen fehlt der gewisse Pepp? Dann lass‘ eine Zombiehand aus der Blumenerde ragen, als hätte sich da drin ein lebender Toter versteckt. Deine Freundin hat dir schon wieder den letzten Energydrink aus dem Kühlschrank gemoppst? Dann überrasche sie das nächste mal mit einem Stinkefinger am Tatort. Du möchtest dem Rest der Welt mitteilen, das du schwermetalliger Musik durchaus nicht abgeneigt bist? Dann stelle dir eine Metalfaust ins Rückfenster deiner Karre. Oder verschönere deine Regale mit diesen dekorativen Handgesten aus dem 3D-Drucker:
Entstanden sind diese 3D-Modelle für den 3D-Drucker eigentlich aus meinen Rigging-Experimenten mit Cinema4D, wobei ein hochaufgelöstes 3D-Modell der menschlichen Hand als Grundlage diente.
Rigging
Beim „Rigging“ wird ein 3D-Modell, zum Beispiel eine Cartoonfigur, mit einem virtuellen Skelett und Gelenken versehen. Indem man nun im 3D-Editor dieses Skelett bewegt, kann das 3D-Modell fast jede beliebige Form annehmen. Mit dieser Technick hauchen Animationsstudios ihren Figuren Leben ein.
Tatsächlich hat die menschliche Hand eine gewisse Ästhetik und Ausdruckskraft. Vielseitig sind diese Gesten also auf jeden Fall – ob als Dekoration, oder um der Welt etwas mitzuteilen. Da die Modelle hochauflösend sind, lassen sie sich sowohl verkleinern (z.B. als origineller Schlüsselanhänger), als auch vergrössern. Druckt man sich eine der Gesten in Ãœbergrösse aus und besprüht sie zusätzlich mit Granit-Effektspray, erhält man einen sehr ansprechenden Blickfang für die Wohnung, der aussieht, als wäre er aus echtem Granit gehauen.
Download:
Die Handgesten zum Selberdrucken gibt es kostenlos auf Thingiverse.
Hintergrund-Infos
Warnung! Wer sich einen 3D Drucker anschaffen möchte, sollte vorher sicherstellen, das sich keine Kinder in seinem persönlichen Umfeld befinden - ansonsten wird es so enden, das man später nur noch die ganze Zeit Spielzeug für die Kids druckt und nichts anderes mehr. Ausserdem sollte man darauf achten, das man nicht der einzige weit und breit ist, der einen 3D Drucker hat, denn sonst wird es darauf hinauslaufen, das man ständig Gadgets für den gesamten Freundeskreis, wenn nicht gar das ganze Viertel drucken muss...Zum Modellieren meiner eigenen 3D Drucke benutze ich Cinema 4D. Die fertigen 3D Modelle werden dann noch mit NetFab "wasserdicht" gemacht und optimiert, damit es beim Druck keine bösen Überraschungen gibt. Zum Slicen benutze ich Cura. Meiner Meinung nach der mit Abstand beste Slicer. Meine Erfahrungen mit Simplify 3D haben mich leider sehr ernüchtert und mich doch wieder zu Cura wechseln lassen, da Cura einfach eine bei weitem bessere Mesh Import Engine hat.
Gedruckt wird bei mir meist mit PLA. Uneingeschränkt empfehlen kann ich das Filament von Anet, dem Hersteller der meistverkauften 3D-Drucker. Dieses gibt es in verschiedenen Farben auf 1kg Spulen für um die 15 EUR - ein unschlagbarer Preis im Vergleich zu anderen Herstellern, die nur 800g-Spulen bei deutlich höheren Preisen anbieten und dann meist auch noch schlechtere Qualität liefern. Leider ist das Anet Filament öfter aufgrund der hohen Nachfrage vergriffen, es lohnt also, sich gleich einen kleinen Vorrat zu bestellen.
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