Mit einem Virus leben lernen
Hygiene-Maßnahmen, Isolation von Infizierten und Kontaktnachverfolgungen können eine Pandemie aber auch erfolgreich aufhalten und sogar beenden, wie z.B. beim SARS-Virus, dem Vorgänger des derzeitigen SARS-CoV-2 Coronavirus. Allerdings war dieses Virus lange nicht so aggressiv und schnell. Weil an SARS Erkrankte erst am zehnten Tag ihrer Symptome am ansteckendsten waren, konnten Infizierte schneller erkannt und isoliert werden. Die Pandemie hatte „nur“ etwa tausend Todesopfer zur Folge, bis sie beendet war.
Es gibt noch eine weitere Möglichkeit für das Ende einer Pandemie: ein soziales Ende. Medizinisch gesehen ist die Pandemie zwar nicht vorbei, der Erreger verbreitet sich weiterhin, doch er wird nicht mehr als Gefahr wahrgenommen. Das passiert vor allem dann, wenn eine Krankheit dank guter Medikamente beherrschbar erscheint. So hat HIV seinen Schrecken verloren.
Das HI-Virus ist weiterhin unterwegs und es gibt auch keine wirksame Impfung gegen den Erreger von AIDS. Doch die Krankheit ist nicht mehr zwingend tödlich, sondern als chronische Erkrankung angesehen: Nicht heilbar, aber gut behandelbar. Allerdings sorgt bei HIV der eingeschränktere Ansteckungsweg auch dafür, dass sich das Virus wesentlich weniger stark verbreiten kann als etwa das Coronavirus.
Auch viele andere Infektionskrankheiten muss die Menschheit weiter aushalten: Masern, Kinderlähmung (Polio) und Tuberkulose etwa. Das heißt aber nicht, dass die Gesellschaft bei diesen Krankheiten aufgibt und die Hände in den Schoß legt. Gesundheitsorganisationen kämpfen weiter dafür, bestimmte Erreger auszurotten, aber letztendlich spielt auch unser eigenes Verhalten eine entscheidende Rolle.
Quellen: H. Westram, br.de
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