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Die „Alien-Mumien“ von Nazca

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In einer gut versteckten Höhle in den peruanischen Anden fand man fünf seltsame Wesen: die mumifizierten Leichen kleiner Kreaturen mit länglichen Köpfen, drei Fingern und drei Zehen. Woher stammen diese Wesen und warum tragen sie seltsame Objekte in ihren Körpern?

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Hier wurden sie gefunden: in den Ausläufern der peruanischen Anden. Fünf bizarre, menschenähnliche Gestalten mit drei Fingern. Und auch ihre Füsse haben nur drei Zehen. Der Kopf weist seltsam schräg stehende Augen, keine Ohren und einen extrem verlängerten Schädel auf. Um was handelt es sich? Mensch? Tier? Oder Aliens?

Wegen ihres Fundorts in der Nähe der weltberühmten Geoglyphen werden sie „weisse Nazca-Mumien“ genannt. Ihr Entdecker Leandro Sarmiento fand hoch im Gebirge auf einem seiner Streifzüge eine Mauer, die den Eingang zu einer Höhle verdeckte. Eigentlich auf der Suche nach einem Schatz, von dem ihm seine Grossmutter erzählt hatte, drang er in die Höhle vor und entdeckte die dreifingrigen Gestalten.

In Mulden unter Steinplatten lagen fünf dieser seltsamen, dreifingrigen Wesen. Ihre Körper, so berichtet Sarmiento, waren mit einer Art hellem Puder bedeckt. Die Vertiefungen sehen aus, wie einfache Grabnischen – und noch immer sind sie voll feinem, weisslichen Staub.

Seinem Geheimnis sind die Wissenschaftler an der Universität von Ica auf der Spur. Dem Team um Roger Zuñiga liegen erste Ergebnisse vor: „Es handelt sich um versteinerte Algen. Sie wirken gegen Pilzbefall, sind antiparasitär und gegen alles, was sich an organischem Gewebe bilden kann. Das feine Kieselalgenpulver wurde benutzt, um diese Körper zu konservieren.“

Wie das Natronsalz in Ägypten wirkt auch Kieselgur stark austrocknend. Das erste Rätsel ist gelöst – doch die Körper werfen viele weitere Fragen auf: die Haut ist seltsam schuppig, erinnert an Reptilien. Der Mund klein, ohne Kauwerkzeuge. Im Bauch befinden sich anscheinend Fremdkörper. Zehen und Finger haben statt Nägel eine Art Klauen.

Was werden die Untersuchungen in Ica ergeben?

Diese Mumien passen nicht in unser bisheriges Weltbild.

Der Schädelknochen ist sehr viel stärker und robuster, als bei einem Menschen. Und auch die seltsamen Objekte in der Brust und im Unterleib geben Rätsel auf. Aber die Röntgenbilder zeigen, das der Schädel aus einem Stück besteht und nicht künstlich verformt wurde.

„Auf der Röntgenaufnahme gibt es keinen Hinweis darauf, das dort etwas geschnitten oder zusammengesetzt wurde. Nichts.“, meint Anthropologe Sarmiento.

Also keine Fälschung? Aber was ist es dann? Auf traditionellen Stoffen der Nazca-Kultur sind menschenähnliche Gestalten mit drei Fingern und drei Zehen dargestellt. Auch die berühmten Felsbilder zeigen dreifingrige Wesen. Sind es abstrakte Bilder von angehörigen einer untergegangenen Kultur? Oder ausserirdische, wie viele glauben?

Das Wissenschaftlerteam in Ica behandelt die Mumien wie jeden archäologischen Fund. Ergebnisoffen und mit grösstmöglicher Akribie starten sie die weiteren Untersuchungen – gerade weil die Mumien nicht in unser bisheriges Weltbild passen.

Erste Laboranalysen ergeben: bei der Spange über der Brust handelt sich um eine Gold- und Kupferhaltige Legierung, die man so ähnlich auch bei heutigen Computerchips findet – aber eben auch in der Nazca-Kultur vor rund zweitausend Jahren.

In Perus Hauptstadt Lima im naturwissenschaftlichen Museum der Universität San Marco arbeitet der Fossilienforscher Mario Urbina. Er glaubt nicht an die weissen Mumien von Nazca, die er bisher allerdings nur von Fotos kennt. Seiner Meinung nach wurden die Mumien künstlich aus verschiedenen Tier- und Menschenknochen zusammengesetzt und die Verbindungen raffiniert verklebt. Mario Urbina ist davon überzeugt: wer auch immer sie hergestellt haben mag, sie passen prima in das Konzept der Geschäftemacher von Nazca.

Immerhin profitieren eine Menge Leute von diesem Rubel um ausserirdische: Hotels, Touristenführer, Veranstalter – sie alle verdienen gut am Interesse der Touristen.

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