TAG 616 – MONTAG, 06.NOVEMBER 2023
Obwohl die Verluste der Russen in der Gegend um Avdiivka in den letzten Wochen horrend hoch waren und die Geländegewinne (die es allerdings gab) relativ überschaubar blieben, massieren diese weiterhin Truppen, um sich auf eine weitere Offensive vorzubereiten, die bereits in den nächsten Tagen starten könnte. Ob die Russen etwas damit erreichen werden, ist fraglich, denn bisher stehen ihre Verluste im Raum Avdiivka in keinem Verhältnis zum Geländegewinn. Dennoch sollte man den Willen der Russen, so viel Material und Menschenleben, wie nur möglich, zu opfern, nicht unterschätzen. Letztendlich ist es dem Kreml egal, wie viele seiner Soldaten bei der Schlacht um Avdiivka umkommen, sofern das gesetzte politische Ziel erreicht wird.
Unterdessen dringen ukrainische Truppen auf dem linken Dniepr-Ufer bei Kherson immer weiter in das von Russen besetzte Gebiet vor und weiten so den vorhandenen Brückenkopf auf dem linken Ufer immer weiter aus. Noch fehlt den Ukrainern allerdings schweres Gerät, das sich ohne verwundbare Behelfsbrücken nicht über den Fluss bringen lässt und es ist weiterhin fraglich, ob und wie es ihnen gelingen wird, ihre bisher nur aus leichter Infanterie bestehenden Truppen dort mit mechanisierten Einheiten zu verstärken.
Die ukrainischen Streitkräfte sind derzeit auf eine Solarzellenfarm in der Nähe von Pidstepove (3 km vom Fluss Dnipro entfernt) vorgerückt. Sie halten Stellungen in Häusern in Krynky (30 km östlich von Kherson und 2 km vom Dnipro-Fluss entfernt).
Ukrainische Hersteller liefern bis zu 15.000 FPV-Drohnen pro Monat an die Verteidigungskräfte, wie der Leiter der FPV-Drohnenproduktion bei “Eskadron” in einem Interview mit “BusinessCensor” verriet. Eskadron” startete die Drohnenproduktion im August 2022 mit einer ersten Charge von 20 Drohnen. Innerhalb eines Jahres, im August 2023, erreichte das Unternehmen eine Produktionsrate von 2.743 Drohnen pro Monat. Es ist geplant, diese Zahl bis Dezember auf 4.000 Stück monatlich zu erhöhen.
Allerdings deckt “Eskadron” nur einen Teil des Marktes ab. Schätzungen zufolge erhalten die Verteidigungskräfte monatlich 12-15 Tausend FPV-Drohnen. Im nächsten Quartal könnte diese Zahl auf 30 Tausend pro Monat ansteigen. Bei den meisten Drohnen, die an das Militär geliefert werden, handelt es sich um einfache und relativ preiswerte Modelle. Die teuersten Drohnen mit einem Preis von 715 Dollar, die über 20 Kilometer weit fliegen können, werden Eliteeinheiten zugewiesen, die in der Lage sind, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.
Für die Zukunft wird mit der Entwicklung von Kampfdrohnen der nächsten Generation gerechnet, die in der Lage sind, leistungsfähigere Nutzlasten über wesentlich größere Entfernungen zu transportieren. Eskadron” arbeitet bereits an einer solchen Drohne:
Sie ist groß, leistungsstark und verfügt über eine Reserve. Sie kann 1,5 kg über eine Entfernung von 30 km oder 4 kg über eine Entfernung von 12 km befördern. Dies sind die Spezifikationen unserer teuersten Drohne, die 27 Tausend Euro kostet. Wir nennen sie bei uns ‘Mammut’. Sie wird die Drohne der Zukunft werden, wenn wir eine klare staatliche Finanzierung erhalten. Wir arbeiten derzeit an den Spezifikationen; Kampftests sind bereits im Gange”.
Unterdessen suchen nicht nur Mäuse, sondern auch Ratten und Schlangen Zuflucht in den verhältnismässig warmen Schützengräben und besetzen dort jede verfügbare Ritze.
Gestern gelang den ukrainischen Streitkräften ein massiver Angriff auf militärische Ziele im besetzten Siedove, direkt an der Grenze zu Russland, unmittelbar östlich des besetzten Mariupol. Berichten zufolge wurden sowohl russische Munitionslager als auch Flugzeuge getroffen.
TAG 613 – FREITAG, 03.NOVEMBER 2023
Weiterhin versuchen die Russen mit aller Kraft und unter enormen Verlusten, den Kessel bei Avdiivka zu schließen. Dabei konnten sie in den letzten Tagen nur wenige Geländegewinne verzeichnen und noch scheinen die ukrainischen Verteidiger dem Druck standzuhalten. Vor allem an diesem Teil der Front haben die Ukrainer eine deutliche Überlegenheit, was die Anzahl und den Einsatz von FPV-Drohnen angeht. Was den Einsatz von Aufklärungsdrohnen angeht, haben momentan aber die Russen den Vorteil.
Allerdings ziehen die Russen nordöstlich von Avdiivka hinter der Frontlinie bereits weitere große Truppenteile zusammen (von bis zu 40.000 weiteren Soldaten ist die Rede), um mit ihnen wahrscheinlich eine weitere größere Offensive durchzuführen. Der Verlust an Material und Menschenleben scheint den Russen nun vollends egal zu sein – was zählt, ist die Einnahme der Stadt. Im Norden von Avdiivka wurden einzelne russische Truppen bereits an den Rändern der alten Koks-Fabrik gesichtet und dort auch umgehend ausgeschaltet, so dass auch hier sich schon die russischen Leichen anhäufen.
Nach Ansicht des in den USA ansässigen Institute for the Study of War (ISW) zeigt die Situation um Avdiivka, dass die russische Militärführung nicht in der Lage ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
Genau das zeigt auch ein weiterer Angriff auf Vuhledar, etwas weiter im Süden, der abermals von den ukrainischen Streitkräften zurückgeschlagen werden konnte. Die russischen Truppen erlitten dabei schwere Verluste, darunter “Dutzende von Fahrzeugen und viele Tote und Verwundete”. Die von der Ukraine gehaltene Frontstadt Vuhledar – etwa 50 Kilometer südwestlich des besetzten Donezk – war Anfang 2023 Schauplatz einer schweren russischen Niederlage, bei der die angreifenden Truppen Berichten zufolge Tausende von Soldaten und über 100 gepanzerte Fahrzeuge verloren.
Der Schweizer Konzern Nestle wurde offiziell auf die Liste der russischen Kriegssponsoren des Angriffs auf die Ukraine gesetzt. Nestle ist nach wie vor auf dem russischen Markt aktiv, zahlt dort Steuern und finanziert so den Krieg gegen die Ukraine. Denkt daran, wenn ihr das nächste mal eines ihrer Produkte in den Händen haltet.
Explosion eines weiteren TOS-1A Raketenwerfers in der Zaporozhye-Gegend. Die alte Mühle explodiert einfach am Schönsten 😍
“Wäre ich doch nur zuhause geblieben”, denkt sich dieser russische Soldat sicher, während er in das magische Auge Saurons blickt:
Erinnert ihr euch noch an den Weitsprung-Rekord eines russischen Soldaten vor einigen Tagen? Genau. Dieser wurde mittlerweile von seinen Landsleuten abermals überboten, und das gleich um ein Vielfaches. Wir gratulieren 🥳 Natürlich konnten wir auch in diesem Fall nicht zweifelsfrei feststellen, ob diese Sportler gedopt waren.
Dieses getarnte Patrouillenboot der Ukrainer, mit der sie den Dnepr entlang patrouillieren, könnte man streng genommen auch als Biowaffe bezeichnen:
View all articles
Articles in this category