Gesellschaftskritik

Arme Reiche – Eine Runde Mitleid bitte!

Mike vom Mars Blog arm und reich armut armutsgrenze bevölkerung Bruttojahreseinkommen einkommen nettoeinkommen reichtum russland unternehmer usa vermögen
 
Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten  8.752 mal gelesen

Wer hart arbeitet und fleissig spart, wird irgendwann ein eigenes Vermögen auf dem Konto haben. So hat man es uns allen beigebracht. Zahlen und Fakten aber beweisen das Gegenteil: Arbeit dient nur noch dem blossen Überleben. Vermögen lässt sich damit schon lange nicht mehr aufbauen. Hier die Fakten.

Deutschland – eines der reichsten Länder der Welt. Dennoch wächst auch hier die Kluft zwischen reich und arm unaufhaltsam. Das Arbeitseinkommen aller Arbeitnehmer ist zwar seit 2000 um 5% gestiegen, das Einkommen aus Vermögen und unternehmerischer Tätigkeit jedoch um 30% – der Gewinn ist demnach fast ausschliesslich den Unternehmen und Eigentümern von Vermögen zugute gekommen.

Die Deutschen haben in Wirklichkeit weniger Nettovermögen, als in den europäischen Nachbarländern. 50% der Bevölkerung haben keine Ersparnisse. Die Armutsquote hat 2016 mit 16% der Gesamtbevölkerung einen Höchststand erreicht.

Geld konzentriert sich bei den Reichen. 250 Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich vererbt und mit gerade 2% durchschnittlich besteuert. In der Rangliste des Manager Magazins wird das Vermögen der einhundert wohlhabendsten Bundesbürger auf knapp 428 Millarden Euro geschätzt. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, das die reichsten 10% aller Haushalte über 70% des Gesamtvermögens in Deutschland verfügen.

Das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen lag 2016 bei ca. 37.000 EUR. Ein deutscher Manager, wie beispielsweise der frühere VW Chef Martin Winterkorn, verdiente dagegen über 9 Millionen EUR jährlich. Doch nicht nur beim Einkommen geht die Schere auseinander, sondern auch beim Vermögen. 50% der deutschen Haushalte verfügen über kein privates Vermögen.

Russland

Auch in anderen Ländern herrscht soziale Ungleichheit. Der Global Wealth Report der schweizer Bank Credit Suisse von 2016 belegt, das die Kluft zwischen der Bevölkerung und den Superreichen in Russland so tief ist, wie in keinem anderen grossen Land der Welt. Mehr als 70% des gesamten Reichtums des Landes befindet sich in den Händen von knapp 1% der russischen Bevölkerung. Das sind rund 1.4 Millionen Menschen. Die Zahl der Milliardäre ist laut dem Magazin Forbes von acht auf einhundertzehn gestiegen. 94% der erwachsenen Bevölkerung in Russland haben dagegen weniger als 10.000 USD im Jahr. Viele leben in bitterer Armut. Im Jahr 2010 lebten offiziell über 12% der Bevölkerung – knapp 18 Millionen Menschen – unterhalb der Armutsgrenze.

Vereinigte Staaten

In den Vereinigten Staaten von Amerika sieht die Lage ähnlich aus: über 530 Milliardäre lebten 2016 hier. Das Einkommen der reichsten 1% ist 2013 um knapp 32% gestiegen. Mittlerweile nehmen die 10% der Haushalte mit dem höchsten Einkommen einen Anteil von über 50% aller Einkommen ein. Die durchschnittlich realen Einkommen der restlichen 99% dagegen nur um 4%. Das durchschnittliche Familieneinkommen liegt heute 4000 USD unter dem von vor zwanzig Jahren. Fast 47 Millionen Amerikaner – 15% der Bevölkerung – leben von weniger als 12.000 USD im Jahr.

Die Chance, aus eigener Arbeit Vermögen aufzubauen, ist also nahezu unmöglich geworden. Es fragt sich, wie weit diese Schere noch auseinander gehen kann, bis der Laden auseinander fliegt.

Quelle: nano

armut reichtum arbeit vermoegen arme reiche einkommen kluft arm und reich russland usa deutschland

 


 
Artikel wurde noch nicht bewertet.




1 Kommentar

  1. Logo, wenn 1% 99% besitzen, und 99% 1%, dann ist da etwas mächtig faul. Nichts geht mehr, Patt, schliesslich ist eine Gesellschaft oder Gruppe immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied, da helfen die tollsten Allmachtsphantasien, Know-hows und Waffen der Herrschenden nichts. Je eher das auseinanderfällt und wir in der Steinzeit rauskommen, desto besser, denn das ist kein Leben mehr.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.