Die Gebeine Johannes des Täufers
Johannes war nicht nur ein heiliger, sondern ein Cousin von Jesus.
In Bulgarien wurde kürzlich ein spektakulärer Fund gemacht: die Knochen von Johannes dem Täufer. Dieser war ein Cousin zweiten Grades von Jesus und der Sohn von Marias Cousine Elisabeth und eine wichtige Figur der christlichen Kirche. In seinen Predigten verkündete er die Ankunft Jesu. Durch seine grosse Gefolgschaft wurde Roms Präfekt Herodes Antipas auf Johannes aufmerksam und liess ihn auf Verlangen seiner Stieftochter Salome enthaupten.
Wenn man nun also die DNS vom Grabtuch mit der der angeblichen Knochen von Johannes dem Täufer vergleichen kann, könnte es gelingen, eine gemeinsame Abstammung nachzuweisen. Dies würde bestätigen, das die beiden Cousins sind und damit die Jesus-Linie entschlüsseln.
Die abgelene Insel Sweti Iwan ist seit mehr als 2000 Jahren ein bedeutender religiöser Ort. Archäologische Grabungen sind dort erst in den letzten zehn Jahren erlaubt. In dieser Zeit machte man eine unglaubliche Entdeckung: in den Ruinen einer alten Kirche war ein marmornes, kleines Behältnis unter dem Altar vergraben. Weil man die Bedeutung dieses Fundes erahnte, wartete man mit der Öffnung dieser Schatulle bis zum Eintreffen von Journalisten, um die Entdeckung zu dokumentieren. Nachdem man sie geöffnet hatte, fand man mehrere Knochenreste, die von einem Menschen stammen. Interessant ist, das alle Knochenreste aus der Schatulle von der rechten Körperhälfte stammen. Die rechte Seite gilt im jüdischen Glauben als die helle, mächtige Seite, die linke dagegen als dunkel und unrein.An der University von Oxford wurde mit Proben der Knochen eine Radiocarbondatierung mit der Beschleuniger-Massenspektrometrie durchgeführt. Dabei kamen die Wissenschaftler zu erstaunlichen Ergebnissen: sie datierten die Knochen auf die Mitte des ersten Jahrhunderts – die Zeit Johannes des Täufers. Weitere DNS-Untersuchungen an der Universität Kopenhagen zeigten, das alle Knochen einem Menschen zuzuordnen sind, der aus dem Nahen Osten stammt. Diese Ergebnisse liessen vermuten, das es sich um die Knochen von Johannes dem Täufer handeln könnte. Johannes war nicht nur ein heiliger, sondern ein Cousin von Jesus.
Die gefundenen Relikte befinden sich heute in einer kleinen Kirche in Sosopol. Ein Vergleich der DNS vom Grabtuch mit diesen Knochen würde also die Echtheit beider verifizieren. Zudem hätte man eine gute Chance, an die DNS eines nahen Verwandten von Jesus zu kommen. Cousins weisen Gemeinsamkeiten in ihrer DNS auf, weil sie gemeinsame Grosseltern haben, von denen sie Teile der gleichen DNS geerbt haben.
Die DNS der gefundenen Knochen wurde an der Universität Kopenhagen analysiert. Diese hatte nur sehr kleine Mengen an Material zur Verfügung: winzige Proben von einem Mittelfussknochen, einen Zahn, das Stück einer Rippe. Weil die Knochen selbst wertvolle Reliquien sind, konnten sie nicht ins Labor gebracht werden. Man musste zur Kirche nach Sosopol reisen, wo nur sehr kleine Proben entnommen werden durften.
Zurück im Labor stellte man fest, das diese weniger DNS Material enthielten, als erhofft. Am Ende hatte man nur ein paar Milligramm Material. Nur aus dem Zahn konnte letztendlich eine DNS Probe entnommen werden, aber die Sequenz, die man erhielt zeigte nicht die Symptome einer alten DNS, wie z.B. Beschädigungen. Sie war also neueren Ursprungs. Es stellte sich heraus, das die Probe mit der DNS eines an der Untersuchung beteiligten Forschers kontaminiert war. Schon die kleinste Berührung oder unsachgemässe Lagerung reichen dazu aus.
Die Untersuchung der Knochen Johannes des Täufers war also ein Rückschlag. Man würde neue Proben des Materials benötigen.
Die Nägel der Kreuzigung
Bis zum Jahr 1968 gab es keinen physischen Beweis für eine Kreuzigung.
Golgotha, der Ort, an dem Jesus gekreuzigt wurde. Hier wurde die Grabeskirche errichtet, die einen Teil des Golgotha-Felsen umfasst. Auf diesem starb Jesus den Tod am Kreuz. Und dort war sein Grab, in dem er beigesetzt wurde und von dem er wieder auferstanden ist.
Einzelheiten über die Kreuzigung Jesu sind in den Evangelien dokumentiert. In den jeweiligen Schriften gibt es unterschiedliche Angaben zu den Tageszeiten, aber sie alle stimmen darüber ein, das Jesus am jüdischen Passafest gekreuzigt wurde. Als Jesus der Prozess gemacht wurde, hat man ihn zuerst ausgepeitscht. Sie haben ihn fast totgeschlagen. Dann nahmen sie grosse, steife Dornen, die in der Nähe wuchsen und flochten eine Krone, die sie ihm in den Kopf rammten. Danach musste er sein Kreuz 600 Meter weit nach Golgotha tragen. Dort wurde er ans Kreuz geschlagen. Nägel wurden durch seine Hände und Füsse getrieben. Die Nägel wurden wahrscheinlich durch die Handgelenke und Fersenbeine geschlagen, damit sie das Körpergewicht hielten. Dort laufen viele Nerven zusammen – eine äusserst schmerzhafte Folter.
Natürlich findet man heute an dem Ort, an dem Jesus gestorben ist, keine DNS mehr. In der Universität von Tel Aviv gibt es aber einige, vielleicht authentische, Relikte von der Kreuzigung Jesu – unter anderem zwei Nägel, mit denen Jesus angeblich ans Kreuz geschlagen wurde und das Fersenbein eines Mannes, der vor 2000 Jahren zur Zeit der Römer in Jerusalem ans Kreuz geschlagen wurde. Sie könnten noch Spuren von DNS enthalten, die sich für eine Analyse eignen. Sollte das möglich sein, könnte ein Vergleich der DNS dieser Relikte mit der DNS vom Turiner Grabtuch die Suche nach Jesu Erbgut einen grossen Schritt voran bringen.
Bis zum Jahr 1968 gab es keinen physischen Beweis für eine Kreuzigung. Es gab keine gekreuzigten Körper, keine Nägel, keine Ãœberreste eines Kreuzes. Es gab lediglich historische Aufzeichnungen. 1968 aber machten Archäologen in Jerusalem einen bahnbrechenden Fund: sie fanden ein Ossuar, einen Knochenkasten, mit den Ãœberresten eines jüdischen Menschen aus dem ersten Jahrhundert. Sein Name war Johannen, wie die Inschrift auf dem Ossuar verrät. Sein Fersenbein lag noch im Ossuar und war von einem schweren, dicken Nagel durchbohrt. Dies war also der Beweis, das nicht nur Jesus, sondern auch andere Juden im römischen Judäa gekreuzigt wurden – und auch, wie eine Kreuzigung technisch durchgeführt wurde. Mit Jesus selbst kann er allerdings nicht in direkte Verbindung gebracht werden.Dann gibt es allerdings noch zwei weitere Nägel, von denen manche annehmen, daß diese wahrscheinlich sogar für die Kreuzigung Jesu verwendet wurden. Die Nägel von Kreuzigungen waren damals begehrte Objekte. Abergläubische Menschen sprachen ihnen magische Kräfte zu. Es gab einen regen Handel mit Kreuzigungsnägeln.
Die beiden in Tel Aviv aufbewahrten Nägel werden deshalb mit der Kreuzigung Jesu in Verbindung gebracht, weil sie angeblich in der Grabstätte des Kajaphas gefunden wurden, der von 18 bis 36 n.Chr. jüdischer Hohepriester im römisch besetzten Jerusalem war und für die Verhaftung Jesu verantwortlich gewesen sein soll. Hat Kajaphas sie als Trophäe mit ins Grab genommen?
Wenn Jesus mit ihnen ans Kreuz geschlagen wurde – könnten sie noch DNS von ihm enthalten? Die Nägel sind mittlerweile sehr verwittert. Sie sind verrostet und es ist ziemlich unwahrscheinlich, das ihnen noch organisches Material anhaftet. Von Metall lässt sich DNS nur schwer extrahieren, im Gegensatz zu Stoff, Knochen oder Fleisch. Wenn das Metall rostet, wird das DNS Material zerstört. Wenn an diesen Nägeln überhaupt noch DNS zu finden ist, dann nur noch die der Forscher, die mit ihnen in Berührung kamen.
Die Chancen, von diesen Nägeln brauchbares DNS Material zu extrahieren, sind gleich Null. Dennoch sind sie ein physischer Beweis dafür, daß, und wie Menschen vor 2000 Jahren wirklich gekreuzigt wurden.
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Der hl. Josef war nicht der leibliche Vater Jesu, sondern sein gesetzlicher Vater!
Das stimmt – oder auch nicht, je nachdem, ob man der Lehre der Kirche glauben möchte, das Jesus durch eine "unbefleckte Empfängnis" gezeugt wurde. Falls das zutrifft, wäre Josef nicht Jesu leiblicher Vater, sondern lediglich sein Ziehvater – und Jesus damit sozusagen ein Kuckuckskind.
Möglich wäre auch, das Maria von einem anderen Mann schwanger wurde. In diesem Fall hätte ihr aber eine Steinigung wegen ehelicher Untreue gedroht.
Im Neuen Testament heißt es bei Johannes, Josef sei von der Bevölkerung als der Vater Jesu angesehen worden (Joh 1,45 EU: „Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs“), zudem werden Geschwister Jesu erwähnt, darunter Jakobus; dass Josef deren Vater gewesen sei, wird jedoch nicht ausdrücklich erwähnt (Mt 13,55 EU und Mk 6,3 EU). Die Evangelisten Matthäus (Mt 1,18 EU) und Lukas (Lk 1,35 EU) betonen hingegen, dass Josef lediglich der gesetzliche Vater Jesu gewesen sei, da Maria diesen nicht durch menschliche Zeugung, sondern durch die Wirkung des Heiligen Geistes empfangen habe. Dem folgt die kirchliche Lehre von der Jungfrauengeburt. Besonders im katholischen Schrifttum wird Josef oft als Nährvater (lateinisch nutritius) oder Ziehvater Jesu bezeichnet.
Manche Theologen nehmen die Aussage Jesu, das er der Sohn Gottes sei, wörtlich – andere sind der Auffassung, das er damit lediglich auf den Ursprung seiner – und unser aller – Seelen Herkunft hinweisen wollte. Ein schwieriges und ungeklärtes Thema.