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Woher stammen diese Sprichwörter?

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Sowohl Männer als auch Frauen sprechen durchschnittlich 14.000 Wörter pro Tag – darunter sind auch viele Sprichwörter und Redewendungen. Doch kennt Ihr in jedem Fall deren Herkunft? Wir haben uns deshalb viele von ihnen einmal genauer angesehen.

Den Kopf in den Sand stecken

Diese Redensart stammt vielleicht aus der Kolonialzeit, als die Europäer in Afrika zum ersten Mal Strauße beobachteten. Strauße senken bei Gefahr ihre Köpfe sehr nah über den Boden. Für die Europäer sah es so aus, als würden sie den Kopf in den Sand stecken nach dem Motto: „Ich sehe die Gefahr nicht, also ist sie auch nicht da“. Besonders brütende Strauße legen sich flach auf den Boden, um im Gras aus größerer Entfernung nicht mehr sichtbar zu sein. Vermutlich liegt hier der Ursprung der Redensart vom in den Sand gesteckten Kopf.

Die Arschkarte ziehen

Die Arschkarte ziehen, das bedeutet, man muß eine Aufgabe erledigen oder sich mit Dingen beschäftigen, auf die man absolut keine Lust hat und/oder die unangenehm sind. Und das meistens auch noch unter der Schadenfreude derer, die etwas mehr Glück hatten. Die am häufigsten anzutreffende Erklärung macht die Fußballübertragungen im Fernsehen für die Arschkarte verantwortlich. Demnach war es zu Zeiten des Schwarz-Weiß-Fernsehens für den Fußballfan vor der „Kiste“ schwierig zu unterscheiden, ob ein Spieler für ein böses Foul oder ein anderes Vergehen vom Schiedsrichter nun die Gelbe oder die Rote Karte gezeigt bekam. Seitens des Deutschen Fußballbundes (DFB) kam man daher angeblich auf die Idee, die Schiris die häufiger benötigten Gelben Karten in der leichter zu erreichenden Brusttasche und die nicht gern gesehenen Roten Karten in der Arschtasche bzw. – vornehmer ausgedrückt – Gesäßtasche aufbewahren zu lassen. Von da an konnten die Schiris dieser Deutung nach bei rotwürdigen Vergehen die Arschkarte ziehen.

Des Pudels Kern

Wer sich noch gut an den Deutschunterricht in der Schulzeit erinnern kann, der weiß auch woher diese Redewendung kommt. In Goethes Faust bringt der gleichnamige Hauptcharakter vom berühmten Osterspaziergang einen Hund – genauer gesagt einen Pudel – mit nach Hause. In seinem Studierzimmer angekommen verkriecht sich das Tier hinter dem Ofen und kommt als Mephisto wieder hervor. Und da kommt Faust die heute so geläufige Redewendung über die Lippen: „Das also war des Pudels Kern“. Es geht in dem Ausspruch also darum, hinter die Fassade von etwas zu blicken und das innere Wesen zu erkennen.

Etwas im Schilde führen

Der Ursprung dieser Redewendung findet sich, wie auch bei vielen anderen, im Mittelalter. Einerseits war auf dem Schild von Rittern stets das Familienwappen abgebildet, dass er sozusagen im Schilde führte. Dieses verriet somit auch etwas über die Absichten des Reiters. In einer anderen Überlieferung bezieht sich die Redewendung auf das versteckte Tragen kleinere Handwaffen wie Dolche hinter dem Schild. Traf man sich beispielsweise zu einer Verhandlung ohne Waffen, so hoffte man, dass der Verhandlungsgegner nichts böses im Schilde führte.

Da liegt der Hase im Pfeffer

Sagt man, da liegt der Hase im Pfeffer, so ist gemeint, dass es sich um die Kernaussage handelt – den springenden Punkt also, um gleich eine weitere Redewendung aufzugreifen. Die Herkunft ist eine Fleischspeise aus dem Mittelalter. Ein schmackhafter Hasenbraten musste selbstverständlich mit dem damals sehr beliebten Pfeffer zubereitet werden. Hierfür richtete man eine kräftige Gewürzbrühe an, die auch Pfeffer genannt wurde. In dieser köchelte das Langohr bis es die hungrigen Mäuler in ein zufriedenes Lächeln verwandelte.

Geh dahin, wo der Pfeffer wächst

Tja, Pfeffer schien früher wohl wirklich ziemlich begehrt gewesen zu sein. Der ein oder andere fragt sich möglicherweise tatsächlich, wo Pfeffer eigentlich wächst. Das exotische Gewürz stammt aus dem subtropischen Subkontinent Indien und wenn man sich im 16. Jahrhundert jemanden möglichst weit weg wünschte, dann war eben Indien die Destination der Wahl.

Mit etwas hinter dem Berge halten

Auch dieser Redewendung hat ihren Ursprung im Militär. Um dem Gegner nicht gleich zu Beginn eines Gefechts die Anzahl der eigenen Geschütze zu offenbaren, wurden diese zunächst hinter Hügeln verborgen. So konnten sie vom Feind unentdeckt bleiben, bis sie zum rechten Zeitpunkt zum Einsatz kamen. Diese Taktik wurde im Dreißigjährigen Krieg entwickelt, der von 1618 bis 1648 andauerte.

Tohuwabohu

Genauso unbekannt wie den meisten Menschen die Herkunft dieser Redewendung ist, so schwierig gestaltet sich für viele auch die Schreibung. Bekannt ist dagegen, dass ein Tohuwabohu ein heilloses Durcheinander darstellte. Die Ursprüngliche Bedeutung lautet allerdings wüst und leer, da in der Bibel zu Beginn der Schöpfungslehre geschrieben steht Und die Erde war wüst und leer – aus dem Hebräischen Tohu wa bohu.

Auf dem Holzweg sein

Wer auf dem Holzweg ist, der irrt bekanntermaßen. Bereits im 14. Jahrhundert wurden diejenigen Wege, die nur dem Abtransport von geschlagenen Bäumen dienten, als Holzweg bezeichnet. Da Reisende und Spaziergänger nicht ihr eigentlich Ziel erreichten, wenn sie auf solch einem Weg wandelten, wurde mit dem Begriff im Laufe der Jahre die Bedeutung Irrweg assoziiert.

Aus heiterem Himmel

Zu einer Zeit, als Bogenschützen noch große Bedeutung in der Kriegsführung hatten, wurden selbstverständlich auch Bögen und Pfeile immer weiter verbessert. Dabei entstand auch ein Pfeiltyp, der im Flug kaum hörbar war. So entstand die Redewendung aus heiterem Himmel, die besagt, dass etwas unverhofftes geschieht. Ganz so unverhofft, wie die Pfeile ihre überraschten Opfer trafen.

Aus dem Nähkästchen plaudern

Tätigkeiten wie das Nähen waren früher fest in weiblicher Hand – nie wäre es einem Mann eingefallen, das Nähzeug einer Frau auch nur anzufassen. Folglich war das Nähkästchen das ideale Versteck für kleine Geheimnisse. Also bewahrten Frauen beispielsweise geheime Briefe bei ihrem Handwerkszeug auf, sodass sie vor den Augen der Männer verborgen blieben.

Jemandem nicht das Wasser reichen können

Im Mittelalter aß man bekanntlich mit den Fingern, die nach dem Schmaus natürlich gereinigt werden wollten. Das hierfür benötigte Wasser wurde selbstverständlich nicht selbst geholt, sondern von einem Diener gereicht. Verschüttete dieser dabei das Wasser oder machte einen anderen Fehler, so sagte man, er könne nicht einmal das Wasser reichen – es war zu dieser Zeit also eine kolossale Beleidigung.

Das kann kein Schwein lesen

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Da Schweine nicht lesen können, kann man sich durchaus fragen, was das eigentlich mit der Handschrift zu tun haben sollen. Hier geht es aber nicht um die rosafarbenen Grunzer sondern um die Familie Swyn. Die Swyns und so auch Peter Swyn, Mitglied des Selbstverwaltungsrates der Bauernrepublik Dithmarschen, galten als sehr gebildet. Hatte jemand eine sehr unleserliche Handschrift, so sagte man, das könne kein Swyn lesen. Aus diesem Ausspruch ging die heute so bekannte Redewendung hervor.

In der Kreide stehen

Im Mittelalter war es in Wirtshäusern Gang und Gäbe, dass die Namen Kunden, die nicht in der Lage waren, ihre Rechnung zu begleichen, auf einer große Kreidetafel. Gut sichtbar im Lokal aufgehangen waren somit alle anderen Gäste über die lockere Zahlungsmoral säumiger Trinker informiert. Diese hatten es somit deutlich schwerer, sich erneut Geld zu leihen und waren daher bestrebter, die Zeche zu bezahlen und nicht mehr in der Kreide zu stehen.

Von etwas Wind bekommen

Bekanntlich haben viele Tiere eine sehr feine Nase. Bei der Jagd ist es daher von großer Bedeutung, sich gegen den Wind an das Zielobjekt zu pirschen, denn andernfalls würde das Tier den herannahenden Jäger schnell wittern und das Weite suchen.

Seinen Senf dazu geben

Da Senf im 17. Jahrhundert als besonders edles Gewürz galt, wurde die meisten Speisen damit verfeinert. Es war daher üblich, dass Wirte damals zu jedem Essen Senf reichte. Da dies aber weder zu jedem Gericht passte noch zu jeder Zeit gewünscht war, entstand die Redewendung.

In die Bresche springen

Als Bresche wurde im Mittelalter ein Loch bezeichnet, dass Angreifer einer Burg in deren Mauer schossen. Um die Belagerer am Eindringen zu hindern, versperrten die Ritter mit ihren Körpern die gewaltsam hergestellte Öffnung – sie sprangen also in die Bresche.

Lunte riechen

Im 14. Jahrhundert entstanden die ersten Schusswaffen. Einfache stählerne Läufe wurden mit einem Projektil und Schwarzpulver befüllt. Letzteres wurde über ein Zündloch mittels einer Lunte gezündet, sodass sich ein Schuss löste. Das langsame Brennen der Lunte konnte leicht von Wildtieren oder dem Feind gerochen werden, sodass ein Hinterhalt schnell auffliegen konnte.

Alle Register ziehen

Als Register werden die Pfeifenreihen einer Orgel bezeichnet. Um spielen zu können, müssen die Register eingeschaltet werden, was über das Ziehen des Registerzugs erfolgt. Soll der volle Klangkörper zum Einsatz kommen, so muss der Organist alle Register ziehen.

Leine ziehen

In der Binnenschifffahrt, also der Fahrt über Seen und Flüssen, kamen früher Zugleinen zum Einsatz mit deren Hilfe die Wasserfahrzeuge vom Ufer aus gezogen wurden – auch Treideln genannt. Dies geschah zunächst durch pure Muskelkraft, später aber auch durch Traktoren, Loks und stationäre Seilwinden. Wer sich damals also – insbesondere stromaufwärts – weg bewegen wollte, der zog Leine. Flussabwärts erledigte natürlich die Strömung die Arbeit.

Jemandem etwas in die Schuhe schieben

Ebenso wie auf einer Klassenfahrt in einer Herberge übernachtet wurde, so war dies früher auch generell üblich. Man schlief dort mit vielen Fremden in einem Zimmer, sodass auch Diebe leichtes Spiel hatten. Bemerkte jemand, dass er bestohlen wurde, machte man sich natürlich auf die Suche nach dem Diebesgut. Gauner taten also gut daran, selbiges über Nacht bei jemand anderem – beispielsweise in dessen Schuhen – zu verstecken, bevor sie am nächsten Tag abreisten. Fand man die gestohlenen Dinge dann, so wurde natürlich der Besitzer der Schuhe des Diebstahls bezichtigt. Man hat ihm also etwas in die Schuhe geschoben.

Wissen wie der Hase läuft

Hasen schlagen bei der Flucht vor Jägern oder anderen Tieren bekanntlich viele Haken. Wer erahnen konnte, in welche Richtung das Tier als nächstes läuft, der konnte seiner Familie am Abend etwas zu Essen auf den Tisch bringen. Man muss eben nur wissen, wie der Hase läuft.

Einen Kater haben

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Die Amerikaner nennen es „hangover“, die Franzosen „gueule de boie“, was so viel wie „hölzerner Mund“ heißt, und die Italiener ganz einfach „malessere“ für Schlechtsein. Wir kennen den Zustand, der uns manchmal nach einem feuchtfröhlichen Abend einholt, in der deutschen Sprache als „Kater“. Doch woher kommt der Begriff „Kater“ eigentlich und was genau passiert im Körper, dass wir uns elend fühlen? Gibt es Wundermittel, die den Kater vertreiben oder erst gar nicht entstehen lassen?

Der „Kater“ wurde erstmals zur Mitte des 19. Jahrhunderts in Zusammenhang mit den Nachwehen eines erhöhten Alkoholkonsums gebracht. Das Wort „Kater“ leitet sich von dem eingedeutschten „Katarrh“ ab, das zu dieser Zeit umgangssprachlich für Unwohlsein durch eine Entzündung der Schleimhäute stand.

Leipziger Studenten machten sich diesen Ausdruck zu eigen, um damit flapsig die Folgen eines Alkoholrauschs zu beschreiben. In der etwas undeutlichen Aussprache des sächsischen Dialekts, so die Legende, hörte sich das dann wie „Kater“ an. Eine andere Herleitungstheorie geht auf Christian August Wichmanns Antikritikus aus dem Jahr 1768 zurück und beschreibt „eine Krankheit des Leibes, die zuweilen unglückliche Menschen mit den Katzen gemein haben und die deswegen der Katzenjammer genannt wird.“ Aus dem „Katzenjammer“ soll dann die Kurzform „Kater“ entstanden sein.

Du hast doch einen Vogel

Wer „einen Vogel“ hat, hat etwas Verrücktes gesagt oder getan. Man glaubte früher tatsächlich daran, dass psychisch kranke Menschen einen Vogel unter der Schädeldecke sitzen haben.

Mein Name ist Hase, ich weiss von nichts

Wer vortäuschen möchte, als hätte er keine Ahnung von einem Thema, bedient sich gerne dieses Sprichworts. Es geht zurück auf einen Studenten namens Viktor Hase. 1854 stand dieser vor Gericht, weil er einem Kommilitonen mit seinem Studentenausweis zur Flucht verholfen hatte. Bei der Vernehmung sagte er nur: „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.“

Ein Hühnchen rupfen

Bedeutung: Wenn man mit jemandem ein ernstes Wort zu reden oder noch eine Rechnung offen hat. Das Hühnchenrupfen war früher ein langer und aufwendiger Prozess, da jede Feder einzeln ausgerupft werden musste. Meistens nutzte man die Zeit, um sich dabei zu unterhalten, oft auch um eine ernste Diskussion oder einen Streit zu führen.

Eine Eselsbrücke bauen

Bedeutung: Man kann eine Aufgabe mit Hilfestellungen und Herleitungen besser begreifen oder merken. Esel haben Angst vor Wasser und würden niemals einen Fluss überqueren. Man baut also eine Brücke, um dem Esel den Übergang zu ermöglichen.

Das geht auf keine Kuhhaut

Bedeutung: Jemand verhält sich übertrieben oder eine Situation ufert aus. Im Mittelalter waren die Menschen fest davon überzeugt, dass der Teufel ihre Sünden prüfte und so entschied, ob sie in den Himmel oder in die Hölle kommen. Da es damals noch kein Papier gab, schrieb man auf Tierhäute. Kuhhäute waren dabei um einiges größer als andere Häute; wer also maßlos sündigte, dessen Taten passten nicht mehr auf eine Kuhhaut.

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„Da liegt der Hase im Pfeffer“


 
Quelle: bluemind.tv, redensarten.net, rp-online.de, Wikipedia


 
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