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Warum altern wir?

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Was sind Telomere?

Länge und Beschaffenheit der Telomere sind nicht bei jedem Menschen gleich.

Der Mensch ist so jung wie die Länge seiner Telomere – das sind die Schutzkappen an den Enden der Chromosomen. Mit jeder Zellteilung werden sie kürzer, bis sich die Zellen nicht mehr teilen und vergreisen. Bestimmte Maßnahmen halten diesen Verschleiß jedoch auf und verlängern Telomere wieder.

Telomere sind die Enden unserer Chromosomen, den Erbgutfäden. Gemessen werden diese Endkappen in DNS-Einheiten (Basenpaaren). So haben etwa Neugeborene eine Telomerlänge von rund 10.000 Basenpaaren, ein gut 40-Jähriger schon ein Drittel weniger, ein über 60-Jähriger nur die Hälfte der Menge bei Geburt. Denn mit jeder Zellteilung werden die Telomere etwas kürzer, pro Teilung um 30 bis 200 Basenpaare.

Sind die Basenpaare der Telomere aufgebraucht, die Telomere also nur noch ganz kurz, wird die Zelle sich nicht mehr teilen. Die Chromosomenenden können nun miteinander verkleben und die Zelle vergreist sozusagen. Alle Mechanismen im Körper, die mit Erneuerung, Reparatur und Recycling zu tun haben, werden schwächer und versiegen gänzlich. Die äußeren Anzeichen: Hautzellen und Pigmentzellen der Haare sterben ab, die Haut wird faltig, die Haare weiß, das Sehvermögen nimmt ab, die Schleimhäute arbeiten nicht mehr optimal. Der Alterungsprozess beschleunigt sich, typische Alterskrankheiten setzen ein.

Treffend ist der Vergleich von Telomeren mit den Schutzkappen der Schnürsenkel. Diese Kappen verhindern, dass der Schnürsenkel ausfranst. Sind diese festen Schnürsenkelenden besonders lang, bleiben die Schnürsenkel lange Zeit intakt – genau wie das mit den Telomeren und den Chromosomen ist.

Wie lang die Telomere sind und wie schnell sie aufgebraucht werden, ist jedoch nicht bei jedem Menschen gleich. Beide Eigenschaften sind genetisch verankert. Dabei müssen kurze Telomere trotzdem kein Schicksal sein – denn jeder kann einiges dafür tun, seine Telomere zu hegen und zu pflegen und sie sogar wachsen zu lassen.

Kann man Telomere wieder wachsen lassen?

Wirkt künstliche Telomerase lebensverlängernd?

Wie sich die Verkürzung der Telomere beenden, ja sogar rückgängig machen lassen könnte, hat die Molekularbiologin Liz Blackburn entdeckt. Die Nobelpreisträgerin entdeckte ein Enzym, das die Telomere wieder wachsen ließ. Entsprechend nannte sie es „Telomerase“, weil es Telomere regeneriert und sogar neu produziert.

Telomerase bilden unsere Zellen allerdings ebenfalls mit zunehmenden Jahren immer weniger. Im Alter kommt dieser Prozess zum Stillstand. Damit stellt sich die Frage, ob nicht künstliche Telomerase als Medizin das Leben verlängern und vor schweren Krankheiten schützen könnte. Doch dieser Traum vom Jugendelixier könnte zum Horrortrip werden, denn Telomerase hat eine Schattenseite: Künstlich zugeführt könnte sie unkontrolliertes Zellwachstum begünstigen, also Krebs.

Dennoch gibt es interessanterweise Möglichkeiten, Telomere auf natürliche Weise zu verlängern.

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