Samstag
Bereit zum Einkaufen. Gesichtsschutz angelegt. Mantel übergeworfen. Militärhandschuhe übergezogen. Japanisches Langschwert… lasse ich lieber zuhause.
— Mike
Montag
Mein neuer Home Suit zum gemütlichen Fernsehgucken ist gekommen. Zwickt etwas im Schritt, aber ansonsten sehr bequem. Postbote warf mir das Paket aus der Ferne zu und rannte dann schreiend weg. Alle haben Angst, sind panisch.
— Mike
Dienstag
Alle nähen nun in Heimarbeit Atemschutzmasken. Die Regeln dieser Challenge sind einfach: finde den hässlichsten Stoff, der noch irgendwo bei dir herumliegt und mache eine Maske daraus. Je hässlicher der Stoff ist, desto größer der Schutz vor dem Virus. Lieber Augenkrebs statt Corona!
Panik in den Strassen. Gotteswahn und Aberglaube nehmen überhand. Auch ich hatte nachts eine Vision. Gott selbst sprach zu mir und gab mir seine Telefonnummer. Er möchte, das ich sein Wort verbreite. Anscheinend ist ihm das Klopapier ausgegangen.
— Mike
Mittwoch
Corona-Cookies gebacken. Obwohl Koks mittlerweile leichter zu bekommen ist, als Mehl, war es keine gute Idee, das Rezept entsprechend zu modifizieren. Rausch dauert stundenlang an.
Später mit dem E-Board im Grünen. Immer noch high wie ein Birnbaum. Obwohl mutterseelenallein im Wald unterwegs, hält man mich wohl für eine größere Gefahr, als all die Jogger, die sich hechelnd und Tröpfchen spritzend auf engen Trampelpfaden aneinander vorbei quetschen. Eine wilde Hochgeschwindigkeits-Verfolgungsjagd mit einer Polizeistreife und einem Helikopter versüsst mir den Tag.
— Mike
Auf der nächsten Seite: noch mehr gefundene Tagebucheinträge…
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Nach deinem vorläufigen Ende mit denen, die du als Covidioten hinstellst, steht für mich die Frage im Raum: ist deine überaus humorvolle Beschreibung eine Art Galgenhumor und du glaubst mit etwas Kritik was man dir vorsetzt? Oder kommen in der Fortsetzung noch überraschende Schmankerln? Bin gespannt.
Also ich halte die, die du als Covidioten mit vom Virus zersetzten Gehirn bezeichnest, für wesentlich kreativer im Umgang mit der Zombieapokalypse als diejenigen, die auch noch im quasi hermetisch abgeriegelten fahrbaren Untersatz, mutterseelenallein mit Windel in der Fresse, durch die Gegend kurven als könne dies, das sich zersetzende Hirn am Abfließen hindern. Auch wenn der Lappen die eigenen Augen in vielen Fällen vor Schlimmerem schützt, was aber, wenn DIE Wissenschaft (ein konfuser Prof., der unhinterfragt mit abstrusen Zahlen umherspekuliert und ein Tierarzt, der vermutlich nur für die Tiere, die er nicht in die Finger bekommt, von Vorteil ist) nun feststellt, dass Freikörperkultur mit Gesichtswindel den Virus abschreckt – was ein Horrorkopfkino…
Was Masken angeht: JA, sie reduzieren das Risiko einer Infektion. Sie ELIMINIEREN es nicht, sie REDUZIEREN es, da sie den Ausstoss von Speichelaerosolen reduzieren und deren Radius deutlich einschränken. Gesunder Menschenverstand. Denn Rotz und Speichel, der in der Maske hängen bleibt, schwebt nun mal nicht als Aerosol minuten- bis stundenlang in der Luft umher.
Wer aber noch eins drauflegen will, kann noch viel effizienter das Risiko minimieren, indem er sich einfach so oft wie möglich die Pfoten wäscht und Menschenmassen meidet. Da letzteres eben (aus beruflichen Gründen etc.) nicht für alle eine Option ist, sind Masken ein Notbehelf, auf den die dicht gedrängte Gesellschaft sich geeinigt hat.
Und dabei spielt es auch keine Rolle, ob und wie tödlich das Covid-Virus ist. Selbst bei einer NORMALEN Grippe gebieten es eigentlich Anstand und die Höflichkeit, seine Mitmenschen davor zu schützen. In Asien ist das Tragen von Mund-Nasenschutz daher schon lange selbstverständlich, selbst bei "harmlosen" Grippewellen (die für viele Mitmenschen eben auch NICHT harmlos sind). Und ich finde es klasse, wenn sich auch unsere Egoistenkultur dieses Denken nun mal zu eigen macht.
In Ländern, die nicht das Glück hatten, über ein so gutes Gesundheitssystem, Krankenkasse, Kurzarbeitergeld und eine solche Disziplin zu verfügen, wie wir, stapeln sich wortwörtlich die Leichen. Bei uns dagegen wird (noch) auf allerhöchstem Niveau gejammert, anstatt einfach nur dankbar zu sein, das wir vergleichsweise glimpflich davon gekommen sind. Man fühlt sich an Kinder erinnert, die nicht nur ein Eis haben möchten, sondern auch noch eine Kirsche oben drauf während anderswo Menschen buchstäblich um Leben und Existenz kämpfen müssen.
Ich war vor einiger Zeit in New York und mir blutet das Herz, wenn ich sehe, das vor dem Brooklyn Hospital Kühllaster mit gestapelten Leichen standen und im Central Park Notzelte für Covid-Erkrankte aufgebaut wurden, weil man der Lage anders nicht mehr Herr wurde. Und hierzulande? Hier hüpft man in Erzengelkostümen auf Covidioten-Demos herum und hält das ganze nur für einen Witz 😣
Das Wort des Jahres ist für mich deshalb nicht "Corona", sondern "Egoistenkultur".
Das Traurige ist: Auch ohne Corona muss man um seine Existenz kämpfen, weil die Leute einander nichts gönnen. Die Menschen werden immer mehr und die Ressourcen immer weniger. Aber vielleicht folgen wir ja jetzt auf der Suche nach einer Lösung global dem chinesischen statt westlichen Modell, dann dem afrikanischen und dann, wenn das alles versagt hat, zwangsläufig endlich dem der Natur?