TAG 268 – FREITAG, 18.NOVEMBER 2022
+++ Russland: Hochrangiger General in Büro erschossen +++
Ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist auf mysteriöse Weise erschossen in seinem Büro in Russland aufgefunden worden. Oberst Vadim Boyko, 44, war eng in die Mobilisierungskampagne des Despoten für den Krieg in der Ukraine eingebunden.
Berichten zufolge wurde Bojko, der auch stellvertretender Leiter der renommierten Makarow-Pazifik-Hochschule der Marine in Wladiwostok war, mit “mehreren Schusswunden” in seinem Körper gefunden. Der zweifache Vater, der Berichten zufolge an der Elite-Akademie für Rüstung und Munition zuständig war, kam wie üblich zur Arbeit. Doch als er sein Büro betrat, waren kurz darauf fünf Schüsse zu hören, heißt es. Ein diensthabender Offizier, der die Schüsse hörte, eilte daraufhin zum Tatort und sah Boykos Leiche.
Während in ersten Berichten in Russland von einem Selbstmord ausgegangen wurde, erklärten die Medien der BAZA – die enge Verbindungen zu den Strafverfolgungsbehörden hat -, dass die Ermittler fünf Patronenhülsen und vier Makarow-Pistolen neben dem toten Oberst gefunden hätten. In dem BAZA-Bericht wurde die Frage aufgeworfen, wie der Oberst sich selbst fünfmal in die Brust schießen konnte. In dem Bericht wurde auch die Selbstmordgeschichte in Frage gestellt, da Berichten zufolge kein Abschiedsbrief gefunden wurde.
Bojko ist der letzte hochrangige russische Offizier, der seit Beginn des Krieges im Februar unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. Letzten Monat wurde die Leiche von Oberstleutnant Roman Malyk, 49, an einem Zaun in der Region Primorskij im südlichen Fernen Osten, im südöstlichen Teil Russlands, gefunden. Der Militärkommissar war für die Rekrutierung im Rahmen von Putins chaotischer Mobilisierungskampagne in seinem Bezirk zuständig.
Aus Wut über die Mobilisierungspläne des Tyrannen wurden inzwischen fast 100 Rekrutierungsbüros mit Molotow-Cocktails beworfen.
+++ Raketenbeschuss kostet Russland bis 1 Mrd. Dollar am Tag +++
Beim groß angelegten Raketenangriff am Dienstag, den 15. November, haben die russischen Besatzungstruppen Raketen und Drohnen im Gesamtwert von einer halben bis einer Milliarde US-Dollar abgefeuert, errechnet die Ekonimichna Pravda, unter Berufung auf Daten der ukrainischen Luftwaffe über abgeschossene Raketen und Drohnen, die von Ukrainska Pravda bereitgestellt wurden.
Russischen Streitkräfte haben am 15. November die Ukraine mit 96 luft- und seegestützten Marschflugkörpern (Kh-101, Kh-555, 3M-54 Kalibr), Kh-59 gelenkten Flugzeugraketen, Shahed-136/131, Orion und Orlan-10 angegriffen. An diesem Tag hat die ukrainische Luftabwehr folgende Flugkörper abgeschossen:
Abgeschossen:
💥 75 Marschflugkörper (Kh-101, Kh-555, und 3M-54 Kalibr)
💥 2 gelenkte Flugzeugraketen Kh-59
💥 10 Angriffsdrohnen Shahed-136/131
💥 1 Orion-Drohne
💥 1 Orlan-10-Drohne
Laut Forbes belaufen sich die Kosten für eine einzige 3M-54 Kalibr-Rakete auf 6,5 Millionen US-Dollar. Die Kh-101-Rakete hat einen Wert von 13 Millionen US-Dollar, und die Kh-555-Rakete hat offenen Quellen zufolge einen Wert von 7,5 Millionen US-Dollar.
Demnach hat Russland allein für diese Waffen schätzungsweise 495 bis 963 Millionen US-Dollar ausgegeben.
Nach Angaben des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine kostet eine Kh-59-Lenkwaffe 300.000 US-Dollar. Zwei sind demnach 600.000 US-Dollar wert. Angriffsdrohnen des Typs Shahed-136/131 aus iranischer Produktion kosten nach Angaben in offenen Quellen schätzungsweise 20.000 bis 50.000 US-Dollar pro Stück. Im Durchschnitt kosten 10 solcher UAVs 350.000 US-Dollar. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs kosten die russischen Orlan-10-Drohnen 100.000 US-Dollar pro Stück. Was den Preis der Orion-Drohne betrifft, so kostete nach inoffiziellen Informationen russischer Verteidigungsministerien die Herstellung eines Prototyps der Kampfdrohne schätzungsweise 30 Millionen US-Dollar. Der Preis des Serienkomplexes, der eine Kontrollstation und drei UAVs umfasst, bleibt jedoch unbekannt.
Die Gesamtkosten der von Russland am Dienstag, den 15. November, gegen die Ukraine eingesetzten Raketen und Drohnen werden daher auf 526,05 bis 994,05 Millionen US-Dollar geschätzt.
Westlichen Geheimdiensten zufolge verfügt Russland nur noch über eine sehr überschaubare Anzahl an Marschflugkörpern, weshalb nur noch wenige groß angelegte Angriffe, wie jener 15. November, durchgeführt werden können. Zudem wird die ukrainische Flugabwehr derzeit massiv durch westliche Lieferungen verstärkt.
+++ Russen intensivieren Druck entlang Front +++
Durch die frisch mobilisierten Truppen und die Freimachung mehrerer russischer Brigaden aus Cherson hat sich der Druck entlang der gesamten Frontlinie erhöht, wenn auch nur mit mässigem operativen Erfolg für die Russen bisher, da diese ihre unerfahrenen und kaum ausgebildeten Soldaten einfach nur planlos auf den Gegner hetzen.
Intensive und gehäufte Angriffe insbesondere am südöstlichen und östlichen Frontverlauf von Vuhledar im Süden an Donetsk und Horlivka entlang hinauf bis Bilohorivka. Hier werden bereits seit Wochen an die einhundert Angriffe pro Tag gemeldet. Diese sind meist allerdings sehr schlecht koordiniert und stümperhaft ausgeführt (meist mit frisch mobilisierten und kaum ausgebildeten Soldaten in den ersten Reihen), weshalb die russischen Truppen dort unter oft hohen Verlusten nur wenig Land gewinnen. Aber sie gewinnen Land, wenn auch nur wenige Meter am Tag.
Brennpunkt ist vor allem der Ort Vuhledar, auf den die Russen sich seit einigen Tagen fokussieren und dessen Vorort Pavlivka sich bereits unter ihrer Kontrolle befindet. Vuhledar ist eine strategisch wichtige Stadt in dieser Region, da über sie diverse Nachschublinien verlaufen.
Auch ihren Druck um und auf Bakhmut haben die Russen in letzter Zeit noch einmal erhöht, dass sie vor wenigen Wochen eigentlich schon in der Tasche hatten, dann aber von ukrainischen Truppen an nur einem Tag wieder mehr als 2 Kilometer zurück gedrängt wurden.
Dennoch haben die Russen entlang der südöstlichen und östlichen Front derzeit die Initiative inne, die Ukrainer haben dafür an der nordöstlichen Front von Svatove bis Kreminna das Momentum auf ihrer Seite. Geländegewinne gab es in den letzten Tagen nur kleinere, diese aber meist für die russische Seite.
Da die Böden durch die Rasputiza bereits sehr schlammig sind, ist mit einer größeren Offensive bis Januar (wenn die Böden evtl. gefroren sind) eher nicht zu rechnen. Die Zeit spielt hier momentan aber eher für die russische Seite, da diese den Winter über ihre Verteidigungslinien ausbauen kann und die frisch eingezogenen Soldaten selbst mit wenig Ausbildung im Feld nach und nach an Erfahrung gewinnen.
TAG 267 – DONNERSTAG, 17.NOVEMBER 2022
+++ Raketeneinschlag in Polen: Merkwürdige Ungereimtheiten +++
Nach dem Einschlag einer Rakete in Polen wird weiter ermittelt. Die Rakete schlug am Dienstagnachmittag auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebs bei Przewodow ein – einem Dorf ganz im Osten des Landes, keine zehn Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Die Rakete traf eine Trocknungsanlage für Getreide in der Nähe einer Schule, wie Anwohner laut der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Zwei Männer im Alter von etwa 60 Jahren wurden getötet. Die Explosion ereignete sich, während Russland mehrere Städte in der gesamten Ukraine bombardierte.
Polens Präsident Andrzej Duda sagt, es gebe keine Beweise dafür, dass die Rakete von Russland abgefeuert worden sei, sondern es handele sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine ukrainische Flugabwehrrakete.
Na, das ging ja schnell. Ist das wirklich so? Oder möchte die NATO nur einen harmlosen Fall konstruieren, um Russland nicht zu brüskieren? Um ja nicht das tun zu müssen, für das sie eigentlich gegründet wurde? Merkwürdigerweise sprechen einige Details gegen die Behauptung, es handele sich um eine von der Ukraine abgefeuerte Rakete:
Merkwürdigkeit 1:
Tatsächlich handelte es sich bei der in Polen eingeschlagenen Rakete um eine russische S-300 Rakete, die sowohl von den Ukrainern, als auch den Russen eingesetzt wird – allerdings mit einem Unterschied: die Russen haben große Teile ihres S-300 Arsenals so modifiziert, dass mit ihnen auch Bodenziele angegriffen werden können. Denn die S-300 ist eigentlich eine Luftabwehrrakete, also auf die Bekämpfung von Luftzielen konzipiert. Das heisst, dass sie eigentlich in der Luft detoniert, nicht auf dem Boden. Da bei den Russen aber präzise Raketen zum Angriff auf Bodenziele mittlerweile sehr knapp sind, haben sie ihre S-300 so modifiziert, dass mit ihnen auch Bodenziele angegriffen werden können – was sie ja in der Ukraine bereits dutzendfach bewiesen haben. Die Ukrainer verfügen aber gar nicht über diese modifizierten S-300, die vor dem Abschuss gespeicherte GPS-Koordinaten auf dem Boden anfliegen können. Die in Polen eingeschlagene S-300 war aber eine modifizierte S-300, ansonsten wäre sie in der Luft explodiert oder ohne Detonation einfach auf dem Boden aufgeschlagen.
Merkwürdigkeit 2:
Möchte man eine Rakete in das Zentrum von Kiev einschlagen lassen – ziemlich nahe am Maidan -, programmiert man sie mit den folgenden GPS-Koordinaten:
Folgende GPS-Koordinaten würden die Rakete dagegen im belebten Zentrum von Lviv einschlagen lassen:
Wo aber würde die Rakete einschlagen, wenn ein russischer Programmierer, der für das programmieren der Koordinaten einer S-300 verantwortlich ist, versehentlich beide Koordinaten in einer Liste miteinander vertauscht, also z.B. Latitude von Kiev und die Longitude von Lviv miteinander mischt:
Klickt auf die Koordinaten und ihr wisst es – es ist exakt der Ort, an dem die -angeblich von den Ukrainern abgefeuerte – S-300 einschlug. Ein sehr, sehr, sehr seltsamer Zufall, nicht? Und noch einmal: eine nicht-modifizierte S-300 in ihrer Funktion als Luftabwehrrakete wäre in der Luft, nicht auf dem Boden detoniert. Oder auch gar nicht.
Merkwürdigkeit 3:
Bisher ist es nur polnischen und US-Ermittlern gestattet, die Einschlagstelle der Rakete und evtl. gefundene Beweismittel dort zu untersuchen. Ukrainischen Ermittern wurde die Untersuchung bislang verwehrt, obwohl ja gerade diese sicherlich helfen könnten, diesen Unfall aufzuklären, wenn die Rakete, wie von den USA behauptet, wirklich aus der Ukraine kam.
Fazit
Hat ein russischer Programmierer sich beim füttern der Zielkoordinaten vertan, während er beim Lookup einer Liste mit “lohnenswerten” Bodenzielen in der Ukraine versehentlich in der Zeile verrutscht ist? Sowohl Kiev, als auch Lviv blieb diese Rakete dann erspart, stattdessen mussten zwei polnische Bürger mit dem Leben bezahlen.
Hat die NATO sich dann wohl dazu entschieden, diese Angelegenheit umzukonstruieren, um die Welt zu “beruhigen”, ja nicht den Russen die Schuld geben und evtl. einen Bündnisfall nach Artikel 5 ausrufen zu müssen?
Noch ist das alles nicht bewiesen – sollte es sich aber so zugetragen haben, wäre das ein starkes Stück. Denn eine NATO, die sofort bei erster Gelegenheit den Schwanz einzieht und einer direkten Konfrontation aus dem Weg geht, macht mir mehr Angst, als ein geistesgestörter Putin. Von einer NATO, die nur Ukrainer für sich kämpfen lässt, jeder sonstigen Konfrontation aber sofort aus dem Weg geht, anstatt Stärke und Geschlossenheit zu zeigen, fühle ich mich nicht beschützt. Anscheinend haben einige immer noch nicht begriffen, dass es die Schwäche ihrer Gegner ist, nicht deren Stärke, die Russen dazu verleitet, zu eskalieren und Krieg zu führen. Verfallen NATO und G7 nun wieder in ihren gewohnten Pavlovschen Duck-Reflex, um “den Russen ja nicht zu provozieren”?
Man hätte durchaus anerkennen können, dass es sich um eine von den Russen abgefeuerte Rakete handelte. Das bedeutet nicht zwingend, dass man Artikel 5 hätte ausrufen müssen, denn niemand glaubt ernsthaft, dass Russland Polen absichtlich beschießen wollte. Und selbst wenn Artikel 5 in Kraft träte, bedeutete dies noch lange keinen offenen Krieg zwischen NATO und Russland. Artikel 5 ist kein Zwangs-Automatismus, denn zuvor tritt Artikel 4 in Kraft – die Konsultation der NATO-Mitglieder. Denkbar wären auch andere Massnahmen, wie z.B. die Grenze Polens mit Flugabwehr zu sichern, die deutlich in das Gebiet der Ukraine überlappt, damit auch ja keine russische Rakete mehr auf NATO-Gebiet einschlägt.
Präsident Selensky ist nach der Konsultation seiner Generäle felsenfest davon überzeugt, dass diese Rakete nicht von der Ukraine abgefeuert wurde. Warum sollte er es nicht zugeben, wenn sie doch aus der Ukraine käme? Jedem wäre klar, dass es sich dabei um einen, wenn auch bedauernswerten, Unfall mit “Kollateralschäden” gehandelt hätte, denn die Ukraine war durch den russischen Angriff ja zur Verteidigung gezwungen worden. Welchen Grund hätte Selensky, es nicht zuzugeben?
Auffallend auch, dass man sich zur Stunde zwar einig ist, wer die Rakete angeblich abfeuerte, aber noch keinerlei Beweise für diese Behauptung vorgelegt wurden. Wurden die Zielkoordinaten der Rakete ausgelesen? Das dürfte schwer werden, wenn nur noch Konfetti davon übrigs ist. Haben wir eine Animation der simulierten Flugbahn gesehen? Auch nicht. Es ist mit keinem einzigen Beleg bewiesen, wer die Rakete abfeuerte – und dennoch wurde sofort nach dem Einschlag ein Schuldiger ausgemacht, der der NATO weniger Ärger beschert.
TAG 266 – MITTWOCH, 16.NOVEMBER 2022
+++ Raketenangriffe auf mehrere Städte +++
Massive russische Raketenangriffe auf die militärische und zivile Infrastruktur der Ukraine. Betroffen waren Wohnhäuser von Bürgern und Objekte der kritischen Infrastruktur in Kiew, Schytomyr, Winnyzja, Poltawa, Lwiw, Chmelnyzkyj und anderen Regionen des Landes. Es wurden mehr als 90 Kh-101- und Kalibr-Raketen abgefeuert, sowie mehr als 10 Angriffsdrohnen gestartet. Detaillierten Informationen zufolge wurden 77 Marschflugkörper, 10 iranische Angriffsdrohnen Shahed-136 und eine Orion Drohne von den Einheiten der ukrainischen Verteidigungsstreitkräfte zerstört. Darüber hinaus Darüber hinaus haben die Russen im Laufe des vergangenen Tages 43 Luftangriffe und mehr als 40 MLRS-Angriffe entlang der gesamten Kontaktlinie ausgeführt.
+++ Präzisionsangriff auf Horlivka +++
Bei einem Präzisionsangriff auf die besetzte Stadt Horlivka, Donetsk Oblast, wurden ein Kommandoposten, Materialdepot und große Teile des dort stationierten territorialen Verteidigungsbataillon ausgelöscht und dieses damit kampfunfähig gemacht. Infolge des Angriffs wurden zudem mindestens 7 Trucks und 2 MT-12 “Rapir”-Geschütze zerstört, sowie 3 MT-LB Mannschafttransporter beschädigt.
+++ Cherson: Russen verlegen Depots +++
Um sich nicht ukrainischen HIMARS-Angriffen auszusetzen, verlegen die Russen ihre Depots und Kommandozentren vom Raum südlich von Cherson weiter in den Süden in die Stadt Henichesk, die als Tor zur Krim gilt und durch die auch eine wichtige Bahnverbindung von der Kertschbrücke in den Süden der Ukraine verläuft. Somit stellt Henichesk ein wichtiges strategisches Ziele dar. Währenddessen beschossen ukrainische Truppen bereits Städte in der Nähe: Lazume, Skadovsk und Kalanchak sollen mit HIMARS beschossen worden sein. Henichesk selbst liegt (noch) aussehalb der Reichweite von HIMARS – aber vielleicht findet sich ja irgendwo noch eine ATACMS für diesen Zweck.
+++ Ukrainer überqueren Dniepr +++
Russische Milblogger berichten ebenfalls, dass Einheiten der UAF tatsächlich auf dem Kinburn Spit angelandet sind und diesen nun scheinbar kontrollieren. Es wird berichtet, dass Einheiten der Spezialkräfte mit Schnellbooten über die Mündung des Dniepro übergesetzt haben. Nach ihrem Angriff von der Wasserseite aus befänden diese sich derzeit auf der Kinburn Nehrung und bekämpften die russischen Kräfte in heftigen Gefechten unter dem Schutz von Artillerie und HIMARS aus Cherson.
+++ Moskau: Großbrand in Raketenfabrik +++
Großbrand auf dem Gelände des elektromechanischen Werks Podolsky bei Moskau, dem ehemaligen Singer-Werk. Das Feuer soll bereits eine Fläche von 2.800 Quadratmeter verwüstet und über 7 Stunden lang gebrannt haben, bevor es eingedämmt werden konnte. Bilder und Videos belegen, dass dort eindeutig mehr gebrannt hat, als nur ein Abfalleimer. In der Anlage werden Komponenten für RU-Raketen hergestellt, von Strela-10 MANAPDS über S-400 Luftabwehrsysteme bis hin zu Topol-M ICBMs. In Russland wird einfach viel zu viel geraucht 😉
+++ Rasputiza hat begonnen +++
Währenddessen hat die Rasputiza begonnen, wenn auch etwas später, als erwartert. Ein Vorankommen ist deshalb in weiten Teilen des Landes nur noch auf befestigten Strassen möglich. Im Grunde wird die Rasputiza, die beiden Schlammzeiten, in Russland wie eine weitere Jahreszeit betrachtet. Dazwischen liegt die als General Winter bezeichnete Winterzeit. Dass die Schlammzeit ihrem Namen ganze Ehre macht, zeigen die folgenden Videos:
TAG 265 – DIENSTAG, 15.NOVEMBER 2022
Vor zwei Tagen, nach der Befreiung Chersons, fragten wir uns noch, wo denn nun der russische Racheangriff bleibt, denn Rache an Zivilisten zu nehmen, ist in der Regel genau das, was Russen bisher immer getan haben, wenn sie einen Verlust hinnehmen mussten. Und prompt beschießen sie heute mehrere zivile Einrichtungen und Wohnhäuser in ukrainischen Städten – die schwersten Angriffe bisher, allesamt eindeutige Kriegsverbrechen. Immerhin: die russische Militärdoktrin ist absolut berechenbar – und wurde nun schon so oft wiederholt, dass längst der Beweis erbracht wurde: Terror gegen Zivilisten gehört für die russische Armee absolut zur normalen Militärdoktrin und ist alles andere als ein “Versehen”.
Ukrainische Truppen haben den Ort Makiivka an der östlichen Front befreit. Makiivka liegt etwas westlich in der Mitte zwischen Kreminna und Svatove.
Die russischen Besatzer planen offenbar die “Evakuierung” der gesamten Zivilbevölkerung aus den Siedlungen Kreminna, Sievierodonetsk und Rubizhne im ukrainischen Gebiet Luhansk tief in die vorübergehend besetzten Gebiete aufgrund der “humanitären Lage im Gebiet”, berichtet der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine. Der Generalstab meldet auch, dass die russischen Besatzungsbehörden in Mariupol im Gebiet Donezk das Verbreitungsgebiet der Propagandaquellen ausweiten. Wenn dies zutrifft, ist davon auszugehen, dass es sich dabei um Zwangsdeportationen der zivilen Bevölkerung handelt, wie dies auch bei Cherson vor dem Rückzug der Russen zu beobachten war.
Ukrainische amphibische Recon-Einheiten sollen den Dniepr über die Meerenge bei Ochakiv überquert und auf dem Kinburn Spit gelandet sein, wo sie mindestens drei Ortschaften “befreit” haben sollen. Ebenso sollen ukrainische Truppen den Dniepr bei Antonovska überquert und in Oleshky eingedrungen sein. Beides wäre zwar ein tolles Husarenstück der Ukrainer, ist aber derzeit weder bestätigt, noch wahrscheinlich, da sich Recon-Einheiten ohne mechanisierte Verstärkung auf der südlichen Seite des Dniepr kaum längere Zeit halten könnten und direkt feindlichem Artilleriefeuer ausgesetzt wären.
Wir erinnern uns an den Bau der sogenannten “Wagner Linie” durch Wagner-Kräfte in der ukrainischen Region Luhansk:
Wie sich herausstellt, hätte man sich die Mühe, Zementpyramiden aufzustellen, eigentlich sparen können:
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