Ukraine-Krieg

Kriegstagebuch Ukraine – Oktober

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TAG 234 – SAMSTAG, 15. OKTOBER 2022

Bisher keine größeren Veränderungen entlang der Frontlinie.

+++ Kherson vor Offensive? +++

Russische Truppen in Kherson fordern Zivilisten zur Evakuierung auf – wohl ein Zeichen für eine baldige Aufgabe der Russen in dieser Region bzw. den Beginn der ukrainischen Süd-Offensive. Falls die Russen Kherson aufgeben müssten, könnte es durchaus sein, dass sie den Damm des Kakhovka-Reservoir sprengen würden – was für die Zivilbevölkerung eine absolute Katastrophe wäre. Würden die Russen dies tun, wäre dies bei weitem das bisher größte verübte Kriegsverbrechen russische Truppen in der Ukraine.

+++ Kertsch-Brücke: Reparatur wird bis zu einem Jahr dauern +++

Nach Angaben der russischen Regierung werden die Reparaturen an der „leicht beschädigten“ Kertsch-Brücke weit bis ins Jahr 2023 dauern. Es wird der Juli ’23 angepeilt. Bis dahin wird nur eingeschränkter Verkehr über die Brücke möglich sein, was den gesamten Nachschub der russischen Truppen in der Südukraine einschränkt.

+++ „Nach Berlin“ +++

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„Nach Berlin“



Ein außer Gefecht gesetzter russischer MT-LB wurde gefunden, auf dem, mit Rechtschreibfehler, „nach Berlin“ steht. Mittlerweile fand man heraus, dass es sich hier um eine Filmrequisite handelt. Allerdings ist das nicht das erste mal, dass russische Ambitionen auf die deutsche Hauptstadt sichtbar werden:

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TAG 233 – FREITAG, 14. OKTOBER 2022

Bisher keine größeren Veränderungen entlang der Frontlinie. Belarus zieht Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammen. Ukraine stockt Truppen um 40.000 weitere, gut ausgebildete Soldaten auf.

Der russische Beschuss und Drohnenangriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur halten weiter an. Mit jedem dieser Terrorakte begeht Russland nach der Genfer Konvention Kriegsverbrechen. Trotz der ständigen Gefahr neuer Raketenangriffe wird dort, wo es möglich ist, die Instandsetzung so schnell wie möglich durchgeführt. So wurden beispielsweise in Dnipro zerstörte Straßenabschnitte in der Stadt über Nacht repariert.

„Wir haben die Zähne zusammengebissen und die ganze Nacht gearbeitet“, schreibt Bürgermeister Filatow über Telegram. „Leitungen, Straßenbelag und Schilder, Kommunikationsnetz und Bäume. Sollen die Bastarde doch verrecken. Wir werden alles reparieren und wieder aufbauen. Aber unser Hass wird Jahrhunderte lang weiterleben. Ich verneige mich zutiefst vor meinen Mitarbeitern und den Arbeitern der kommunalen Versorgungsunternehmen“. Schon am nächsten Tag war nichts mehr von dem Einschlagkrater zu sehen.

Videos
So gehen Ukrainer mit russischen Kriegsgefangenen um, während man in den befreiten Gebieten immer weitere Folterkammern der Russen findet:


„Vorsicht, Ivan! Da liegen Mienen!!“
„Die machen uns nix, Vlad -das sind ja unsere.“

TAG 232 – DONNERSTAG, 13. OKTOBER 2022

Bisher keine größeren Veränderungen entlang der Frontlinie.

+++ Chaos an der Kertsch-Brücke +++

Tage nach der Explosion auf der Kertsch-Brücke ist nach Angaben des von Russland eingesetzten Verwalters der Krim, Sergej Aksjonow, noch immer kein Zug mit Nachschub darüber gefahren. Mittlerweile soll sich an der Brücke ein Stau von 900 Lastwagen gebildet haben (das Befahren der Brücke ist derzeit nur kleinen PKWs unter 3.6t erlaubt), für eine Fahrt mit der Fähre gelte momentan eine Wartezeit von 3-4 Tagen. Anscheinend ist der Zustand der Brücke deutlich schlechter, als man Tags darauf verkündet hatte. Das könnte ernste Engpässe für den Nachschub russischer Truppen an der Südfront bedeuten.

+++ Rekord: Russland verliert 4 Helikopter in 18 Minuten +++

Innerhalb von nur 18 Minuten hat die ukrainische Luftwaffe im Süden der Ukraine mindestens vier Kampfhubschrauber der russischen Invasoren abgeschossen – ein neuer Rekord. Von 8.40 Uhr bis 8.58 Uhr am 12. Oktober sind im Süden der Ukraine mindestens vier feindliche Kampfhubschrauber (wahrscheinlich Ka-52 ‚Alligator‘), die den Landbesatzungstruppen Feuerunterstützung in Richtung Süden leisteten, von Flugabwehr-Raketeneinheiten der Luftwaffe zerstört worden. Es wird berichtet, dass ein Hubschrauber nach vorläufigen Angaben auf das von den Eindringlingen befreite Gebiet gefallen ist, der Rest hinter der Frontlinie. Die Luftwaffe fügte hinzu, dass zwei weitere Hubschrauber attackiert wurden, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Zahl der bestätigten abgeschossenen Hubschrauber höher sein wird. Bisher hat Russland mindestens 235 Helikopter im Ukraine-Krieg verloren.

TAG 231 – MITTWOCH, 12. OKTOBER 2022

Keine größeren Geländegewinne oder Veränderungen entlang der Frontlinie. Im Nordosten weiterhin Kämpfe ukrainischer und russischer Truppen vor den noch besetzten Städten Svatove und Kreminna, im Süden Kämpfe entlang der neuen Frontline südlich des kürzlich befreiten Ortes Dudchany. Im Osten reiben sich Wagner- und Kadyrov-Truppen weiterhin hypnotisch gegen Bakhmut. Die Rasputiza (Regenzeit) hat derzeit noch nicht eingesetzt, was das Vorankommen motorisierter Einheiten abseits der befestigten Strassen begünstigt. Es ist also davon auszugehen, dass die ukrainischen Truppen noch vor Einsetzen des Winters mit ihrer Gegenoffensive fortfahren, sobald Truppen verstärkt und Nachschubwege verlängert, gesichert und komplett von Minen geräumt wurden.

Jenseits der Nordgrenze der Ukraine massieren sich belarussische und russische Truppen auf dem Gebiet Weissrusslands. Von einem Eintritt Weissrusslands in den Krieg ist derzeit nicht auszugehen – zu groß wäre die Gefahr eines Staatsstreiches gegen Lukaschenko, nachdem sich sein Militär bereits im Februar zu großen Teilen weigerte, gegen Ukrainer zu kämpfen. Wahrscheinlicher ist, das durch sporadische Angriffe im Norden ukrainische Truppen gebunden werden sollen, damit sie an anderen Stellen der Front fehlen.

+++ Russen ernennen neuen Oberbefehlshaber +++

Sergej Surowikin soll von nun an das Kommando für die russischen Truppen in der Ukraine übernehmen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu kommt damit wohl seinen Kritikern entgegen, die angesichts von Niederlagen eine Neuaufstellung der russischen Truppen in der Ukraine gefordert hatten. Die Lage war zuletzt von kremlnahen Militärbloggern als „chaotisch“ und „katastrophal“ beschrieben worden. Die Kriegsreporter, Feldkommandeure und die private Kampftruppe Wagner reagierten Medien zufolge begeistert auf die Ernennung des „verantwortungsbewussten“ Soldaten, der auch als „der Schlächter von Syrien“ bekannt ist, da er angeblich für zahlreiche Kriegsverbrechen an Zivilisten im Sytenkrieg verantwortlich ist.

Und auch in der Europäischen Union ist Surowikin kein Unbekannter: Sie setzte den neuen Kommandeur schon am 23. Februar, einen Tag vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, auf ihre Sanktionsliste. Der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge ist er in dem Land für mehrere Menschenrechtsverletzungen „auf Befehl“ verantwortlich. Und es ist längst nicht das erste Mal, dass der russische General aufgrund von Menschenrechtsverletzungen angezeigt wurde.

Nachdem Soldaten unter seinem Kommando während eines gescheiterten Putsches im August 1991 drei Demonstranten in Moskau getötet hatten, verbrachte er mindestens sechs Monate hinter Gittern, wie die „New York Times“ berichtet. 1995 wurde er außerdem wegen illegalen Waffenhandels zu einer Bewährungsstrafe verurteilt – das Urteil wurde allerdings kurze Zeit später aufgehoben. Er ist als extrem rücksichtsloser Befehlshaber bekannt, der mit seinen Untergebenen kurzen Prozess macht.

+++ Zivilisten töten geht ins Geld +++

Alles wird teurer – auch das Töten von Zivilisten. Laut dem Forbes Magazine soll Russland das beschießen von Zivilisten in ukrainischen Städten allein am 10. Oktober bis zu 700 Millionen Dollar gekostet haben.

Russland hat am 10. Oktober 84 Marschflugkörper und 24 Drohnen über der Ukraine abgeschossen, die laut Forbes einen durchschnittlichen Gesamtwert von 400 bis 700 Millionen Dollar haben. Der genaue Typ der abgeschossenen Raketen ist derzeit nicht bekannt, aber es wurde berichtet, dass Kh-101, Kh-555, Caliber, Iskander, S-300 und Tornado-S Raketen bei den Angriffen eingesetzt wurden. Forbes hat die Kosten auf der Grundlage der Annahme berechnet, dass die meisten der von Russland abgefeuerten Raketen die teuren und hochpräzisen Kh-101, S-300 und Tornado-S Raketen waren, während die übrigen darauf abzielten, die ukrainische Luftabwehr zu überlasten. Der letzte groß angelegte Raketenangriff auf zahlreiche ukrainische Städte fand zwischen dem 25. und 26. Juni statt, als Russland 60-80 Raketen mit Gesamtkosten von 150-200 Millionen Dollar abfeuerte, schätzte Forbes damals.

TAG 230 – DIENSTAG, 11. OKTOBER 2022

Nach den gestrigen blutigen Terroranschlägen Russlands auf Zivilisten in der Ukraine, denen heute sogar weitere folgten, zieht sich eine Welle der Empörung über die zivilisierte Welt. Die Petition unrussiaUN beispielsweise, setzt sich zum Ziel, Russland endlich die UN-Mitgliedschaft zu entziehen:

#unrussiaUN

„Wir haben eine historische Chance, dem größten Schwindel in der Geschichte der internationalen Politik ein Ende zu setzen – Russlands illegale Mitgliedschaft in der UNO. Mit seinem derzeitigen UN-Status ist Russland rechtlich weder Teil des Sicherheitsrates noch ein UN-Mitglied. Russland ist das einzige Land, das das Verfahren zur Aufnahme in die UNO gemäß Artikel 4 nicht durchlaufen hat.

Nach Artikel 23 der UN-Charta ist Russland kein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates! In der aktuellen Charta der UNO steht, dass die Sowjetunion noch existiert, während Russland überhaupt nicht erwähnt wird.

Wir fordern, dass Antonio Guterres und die Generaldirektion der Vereinten Nationen (DGACM) Dokumente vorlegen, die die Mitgliedschaft der Russischen Föderation in der UNO bestätigen. Wenn solche Dokumente fehlen, fordern wir ein Ende der fiktiven Mitgliedschaft Russlands in der UNO.

Russland sollte aus der UNO ausgeschlossen werden, da gemäß Artikel 4 der UN-Charta nur friedliebende Nationen Teil der UNO sein können. Russland muss aufhören, einen aggressiven Krieg in der Ukraine zu führen, und zu seinen international anerkannten Grenzen zurückkehren.

Ein solches Vorgehen würde Russlands Vetomacht in der UNO, die viele friedliche Resolutionen blockiert, beseitigen und Frieden und Ordnung in der internationalen Gemeinschaft wiederherstellen.“

Die Petition kann hier unterschrieben werden.

TAG 229 – MONTAG, 10. OKTOBER 2022

+++ Schwere Kriegsverbechen gegen Zivilbevölkerung +++

Die Hauptstadt Kiew, das westukrainische Lwiw und mehrere weitere Städte in der Ukraine sind mit russischen Raketen angegriffen worden. Auch aus weiteren ukrainischen Städten wurden Explosionen gemeldet. Es gab Tote und Verletzte. Zum ersten Mal seit Monaten wurden wieder Kiew und Lwiw angegriffen. Dem staatlichen Rettungsdienst zufolge wurden mehrere Menschen verletzt und getötet, wie der ukrainische Sender Suspilne berichtet. Noch liegen aber keine landesweiten Angaben über die Zahl der Opfer vor. Allein in Kiew starben Regierungsangaben zufolge mindestens acht Menschen, 24 wurden verletzt. Auch diese Zahlen könnten noch steigen.

Mit diesen Terrorakten, die eindeutig gegen die Zivilbevölkerung gerichtet sind und somit klare Kriegsverbrechen darstellen, will Putin Panik und Chaos vebreiten und das ukrainische Energieversorgungssystem zerstören. Dutzende Raketen und iranische Drohnen sind anscheinend auf Energieanlagen im ganzen Land abgefeuert worden, darunter auch auf Gebiete in der Westukraine. Das zweite Ziel waren anscheinend Menschen. Irgendwelche. Wahllos. Die Russen haben dabei speziell eine Uhrzeit und solche Ziele gewählt, um möglichst viele Menschen mit diesen Angriffen zu töten, die einfach nur das Pech hatten, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

Auch Lwiw, das von russischen Angriffe zuletzt ebenfalls verschont geblieben war, wurde angegriffen. In Teilen der Stadt seien Strom- und auch die Wasserversorgung ausgefallen. Wegen des fehlenden Stroms wurde der Betrieb des städtischen Heizkraftwerks vorübergehend eingestellt. An mehreren Pumpstationen wurden Ersatzstromgeneratoren in Betrieb genommen, um die Wasserversorgung der Stadt wiederherzustellen. Auch in Charkiw haben russische Angriffe die Strom- und Wasserversorgung ausgeschaltet.

Insgesamt habe Russland 84 Cruise Missiles abgefeuert, von denen die ukrainische Flugabwehr 43 abschiessen konnte. 11 Zivilisten wurden getötet und 87 verletzt (Stand: 17:00 MEZ).

Wir zeigen die folgenden Bilder bewusst unzensiert, damit wirklich jedem klar wird, dass es hier nicht um militärische Angriffe, sondern um Terrorakte gegen Zivilisten handelt, die eindeutig als Kriegsverbrechen einzustufen und durch nichts zu rechtfertigen sind.

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Videos


Diese Rakete schlug direkt neben einem Kinderspielplatz ein:



TAG 228 – SONNTAG, 09. OKTOBER 2022

+++ Kertsch-Brücke teilweise wieder in Betrieb +++

Nach der Explosion auf der Kertsch-Brücke wurde mittlerweile ein Fährbetrieb aufgenommen, der jedoch stark eingeschränkt ist und nach russischen Angaben nur bis zu 250 Personen am Tag befördern kann. Den Ferry Service mit Schalterhalle gab es vorher schon parallel zum Brückenbetrieb, allerdings wurde dieser kaum genutzt und deshalb nie nennenswert ausgebaut. Wie es aussieht, ist hier derzeit nur ein einziges Fährschiff in Betrieb.

Der Schienenbetrieb wurde nach russischen Angaben bereits wieder aufgenommen, allerdings nur in eine Richtung. Noch ist auch unklar, ob die Schienen voll belastbar sind. Ein erster Test mit der Durchfahrt eines Lastzuges mit 15 Wagons soll erfolgreich verlaufen sein – ob man sich aber sofort wieder traut, einen mit 20 Panzern oder Haubitzen beladenen Zug darüber fahren zu lassen, bleibt abzuwarten.

Auch der Straßenbetrieb wurde, jedoch mit Einschränkungen, zwischenzeitlich wieder aufgenommen. Dieser besteht aus der Straßenspur, die durch die Explosion nicht zerstört wurde. Da dies quasi einen Flaschenhals auf der Brücke darstellt, können nach russischen Angaben nur etwa 20 Fahrzeuge pro Stunde die Brücke überqueren und das auch nur mit einem jeweiligen Gewicht von maximal 3.5 Tonnen. Der Verkehr über die Kertsch-Brücke ist derzeit also massiv eingeschränkt und dürfte bei weitem nicht ausreichen, um den Nachschub der russischen Truppen an der gesamten Südfront zu liefern.

Ãœber die Ursache der Explosion ist noch nichts bekannt.

+++ Bakhmut heftig umkämpft +++

An der gesamten Front keine größeren Geländegewinne. Bakhmut meldet heftige Kämpfe, da hier, wie in den gesamten letzten Monaten schon, Wagner- und Kadyrov-Truppen von Süden und Osten fast schon hypnotisch und wie unter Zwang gegen die Stadt drücken – wahrscheinlich, um zu „beweisen“, dass sie den russischen Truppen des Verteidigungsministeriums an Kampfkraft überlegen sind. Selbst wenn sie das, strategisch nicht überaus wichtige, Bakhmut irgendwann einnehmen sollten, hat dieser kleine Geländegewinn, für den sie Monate gebraucht haben, sie so hohe Verluste gekostet, dass diese eigentlich in keinem Verhältnis zum Gewinn stehen.

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Kadyrov – Ein Bild von einem Mann


TAG 227 – SAMSTAG, 08. OKTOBER 2022

+++ Operative Pause +++

Das Momentum der ukrainischen Offensive hat sich nun wieder etwas verlangsamt. An der nordöstlichen Front verstärken die ukrainischen Truppen sich nun und führen Nachschub und Artillerie dichter an die Front heran, um sich auf die Befreiung der Städte Troitske, Svatove und Kreminna vorzubereiten, die alle drei auf der Hauptnachschubroute der Russen liegen. Angriffe ukrainischer Truppen auf Kreminna finden nach wie vor bereits statt. Russische Quellen bestätigen nach einem Angriff der Ukrainer mit sechs ungelenkten M26-Raketen an der Kreuzung Kreminna / Rubizhne viele getötete und verwundete russische Soldaten. Ein M270 MLRS / HIMARS, das 6 M26-Raketen abfeuert, kann damit über 3.800 einzelne Bomblets freigeben, die in den Gefechtsköpfen untergebracht sind – mit einer verheerenden Wirkung gegen „weiche“ Ziele.

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Strategisch wichtige Städte der Nordostfront
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In Kherson an der Südfront gestern und heute ebenfalls keine nennenswerten Geländegewinne, da auch hier die Truppen nach dem Vormarsch der letzten Tage noch einmal verstärkt werden. Zudem möchte man den russischen Truppen auch die Zeit geben, ihre Truppen entlang der Front zu verlegen – und zwar im Idealfall dorthin, wo sie glauben, als nächstes angegriffen zu werden, während sie andere Frontabschnitte dadurch schwächen.

Diese operative Pause darf jedoch nicht zu lange dauern, da zum einen der Winter naht, zum anderen die Rasputiza langsam einsetzt, was das Gelände abseits von Straßen für Fahrzeuge größtenteils unpassierbar macht. Drittens rechnet man damit, dass in spätestens einem Monat die ersten leidlich ausgebildeten russischen Reservisten zur Verstärkung an der Front eintreffen. Bis dahin möchte man noch klare Fortschritte erzielen. Es ist also definitiv noch ein heißer Herbst zu erwarten.

+++ Hunderte Leichen in Charkiw gefunden +++

In der Region Charkiw sind nach Angaben der ukrainischen Behörden in den vergangenen Wochen die Leichen von 530 Menschen entdeckt worden. Dem ukrainischen Innenministerium zufolge handele es sich bei den Todesopfern um 225 Frauen, 257 Männer und 19 Kinder. 29 Leichen seien noch nicht identifiziert worden. Sie wurden seit dem 7. September in den von Russland zurückeroberten Gebieten der Region gefunden. 447 der Toten wurden nach Angaben von Jenin in einem Massengrab in der Stadt Isjum entdeckt. Liebe Ossis, liebe LINKE, lieber Richard David Precht: schreibt das bitte auf eure Rechnung, wenn ihr weiterhin glaubt, dass mit dem Ende des Krieges auch das Morden und Vergewaltigen von Zivilisten in den besetzten Gebieten aufhören würde 🤬

+++ Kertsch-Brücke steht in Flammen +++

Die Kertsch-Brücke ist eine wichtige Nachschubverbindung zwischen der annektierten Krim und Russland – am frühen Morgen kam es auf der Brücke zu mindestens einer großen Explosion. Der Verkehr wurde komplett unterbrochen. In den sozialen Medien kursieren Videos, die einen brennenden Brückenabschnitt sowie stark beschädigte Spuren zeigen. Laut russischen Behörden wurde die Explosion durch eine Autobombe ausgelöst. Es seien sieben mit Treibstoff befüllte Tanker eines Güterzuges in Brand geraten. Die 19 Kilometer lange Brücke wurde erst 2018 fertiggestellt und verbindet die Halbinsel Krim mit dem russischen Festland.

Da die Ukraine, zumindest offiziell, nicht über Waffen mit einer dafür nötigen Reichweite verfügt, ist ein Separatisten-Anschlag sehr wahrscheinlich, vielleicht sogar verübt von russischen Widerständlern oder *hüstel* ukrainischen Spezialeinheiten – die natürlich nicht existieren und ganz sicher nicht für die Explosionen auf der Saki Air Base verantwortlich waren 😉

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Tankzug auf Kertsch-Brücke in Flammen


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