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Was passiert mit uns nach dem Tod?

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Was wäre, wenn die „Seele“ des Menschen tatsächlich aus Licht bestünde?

Der Physiker Markolf Niemz, Experte für Laser-Technik und Laser-Gewebe-Wechselwirkung, war u.a. an der University of California, San Diego, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und dem Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik in Freiburg tätig. Im Jahr 2005 veröffentlichte er ein Buch, in dem er versucht, oft beschriebene Nahtoderfahrungen physikalisch zu erklären.

Dabei nahm er die Religionen einfach mal wörtlich und fragte sich, was denn nun wäre, wenn die Seele des Menschen tatsächlich aus Licht bestünde – oder im Moment des Todes in einen lichtähnlichen Zustand überginge. Wären einige der beschriebenen Elemente von Nahtoderfahrungen dann vielleicht wissenschaftlich erklärbar? Und tatsächlich zeigte sich, das eigentlich alle bekannten Merkmale einer Nahtoderfahrung als Effekte der speziellen Relativitätstheorie und der Quantenphysik erklärt werden können. Das Buch wurde zu einem Bestseller.

Seiner Meinung nach liefern sowohl die Natur-, als auch die Geisteswissenschaften wichtige Indizien dafür, daß das Leben nach dem Tod weitergeht. Diese Indizien tauchen immer wieder auf – sowohl in fast allen Nahtoderfahrungen, als auch in den Texten vieler Religionen. Doch Niemz war der erste, der versuchte, sie relativistisch und quantenphysikalisch zu analysieren. Und tatsächlich scheint es, als würde damit der Kreis zwischen den Religionen und der Wissenschaft zum ersten mal geschlossen. Alle wichtigen Punkte einer NTE könnten so plötzlich wissenschaftlich erklärt werden:

  1. Ausserkörperliche Erfahrung
    Nehmen wir an, die „Seele“ oder das Bewusstsein eines Menschen geht im Augenblick des Todes in einen lichtähnlichen Zustand über und trennt sich in dessen Folge vom physischen Körper. Dies ist die Ausgangssituation zur Erklärung der folgenden Phänomene.
  2. Gefühl der Leichtigkeit
    Bestünde das Bewusstsein oder die Seele aus Materie, könnte sie nicht in einen lichtähnlichen Zustand übergehen. Materie kann sich aufgrund der relativistischen Massezunahme nicht mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Dazu wäre eine unendlich hohe Energie nötig. Nur masselose Teilchen (z.B. Lichtphotonen) können sich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen.
  3. Tunnel-Effekt
    Würde das Bewusstsein bzw. die „Seele“ nun auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen – was nur folgerichtig wäre, sofern sie aus Licht bestünde und endlich vom physischen Körper getrennt ist – würde der Betroffene einen Tunneleffekt wahr nehmen. Dieser Effekt ist auch als Doppler-Effekt bekannt, denn mit Lichtwellen verhält es sich, wie mit Schallwellen. Wenn wir uns mit Lichtgeschwindigkeit bewegen würden, sind die Abstände zwischen zwei aufeinander folgenden Lichtwellen in unserer Flugrichtung verkürzt – ähnlich der Schallmauer, die ein schnell fliegender Jet vor sich aufbaut. In Flugrichtung würden wir also ein helles Licht sehen, während in der entgegengesetzten Richtung alle dunkel erscheint. Dies könnte den Tunnel-Effekt erklären.
  4. Zeitdehnung
    In der speziellen Relativitätstheorie gibt es den Begriff der Zeitdilatation (Zeitdehnung). Er besagt, daß die Zeit für einen Körper, der sich mit sehr hoher Geschwindigkeit bewegt, langsamer vergeht, als die Zeit eines Beobachters, der still steht. Würde man sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, würde die Zeit – von der Erde aus betrachtet – still stehen. Für ein Photon vergeht keine Zeit. Wenn man also annimmt, das das Bewusstsein oder die „Seele“ eines Menschen nach dem Tod auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt wird, würde für sie selbst – von der Erde aus betrachtet – die Zeit immer langsamer vergehen und schliesslich irrelevant werden. Die Theologie kennt einen Begriff dafür: Ewigkeit.
  5. Distanzlosigkeit
    In der speziellen Relativitätstheorie gibt es den Begriff der Längenkontraktion. Dieser besagt, das die Länge eines Objektes in Bewegungsrichtung für einen still stehenden Betrachter um so kürzer scheint, je schneller sich das Objekt der Lichtgeschwindigkeit annähert.
    Der Zusatz „in Bewegungsrichtung“ ist hier wichtig, denn die Längenkontraktion bezieht sich nur auf Längen, die parallel zur Flugrichtung des Objekts gemessen werden. Die Längenkontraktion ergibt sich direkt aus der vorher beschriebenen Zeitdilatation: gerade weil die Zeit in einem unbeschleunigt bewegten System für einen ruhenden Beobachter langsamer vergeht, erscheinen auch die Längen in Bewegungsrichtung entsprechend verkürzt.
    Für alles, was sich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegt, kontrahiert die Distanz zu jedem in Flugrichtung liegenden Ziel auf Null. Würde das Bewusstsein oder die „Seele“ nach dem Tod also auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen, bestünde für sie eine Distanzlosigkeit zu jedem in Flugrichtung liegenden Ziel. Sie bräuchte nur an einen Ort oder eine Person denken und wäre dort.
  6. Punkt ohne Wiederkehr
    Die Masse eines Körpers würde mit Erreichen der Lichtgeschwindigkeit theoretisch den Wert „unendlich“ annehmen. Folglich kann nichts, das aus Materie besteht, jemals Lichtgeschwindigkeit erreichen. Nur Teilchen, die eine Ruhemasse von Null haben (z.B. Photonen), können sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Aber: diese Teilchen können sich nicht nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, sie müssen es! Denn erst durch die Bewegung mit Lichtgeschwindigkeit besitzen diese Teilchen eine relativistische Masse, die grösser ist, als Null. Folglich haben sie auch erst dann einen Energiegehalt – und der ist nach Einsteins Äquivalenz von relativistischer Masse und Energie eine notwendige Voraussetzung für ihre Existenz. Ein Photon würde sofort aufhören zu existieren, wenn man es abbremsen oder gar anhalten könnte. Dies würde den „Point of no return“ eines Nahtoderlebnisses erklären. Hat die „Seele“ oder das Bewusstsein ihren lichtähnlichen Zustand (und somit Masselosigkeit und Lichtgeschwindigkeit) gänzlich erreicht ist eine Rückkehr unmöglich – der Tod wäre endgültig.

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