Montag
Nun ist es klar – das Virus zersetzt eindeutig das Gehirn. Immer mehr Menschen verfallen seltsamen Wahnideen, glauben das Bill Gates Mikrochips mit Impfspritzen injiziert, Obama Kinder zu Mittag isst oder ausserirdische Echsenwesen unsere Regierungen lenken. Die Menschheit ist am Ende. Das passiert also, wenn Erdlinge zu viel Freizeit haben und zu oft an ihrer Nudel herumspielen?
— Mike
Mittwoch
Auf den Strassen tanzen und frohlocken seltsam gekleidete Gestalten in Erzengelkostümen, mit Glatzen, Reichsflaggen, Schmärbäuchen und Bierflaschen in der Hand. Gemeinsam feiern sie die über zwei Millionen armen Seelen, die mittlerweile weltweit an der Seuche gestorben sind mit Liedern wie „Ein bisschen SARS muss sein“ und nennen sich „Querdenker“. Also „quer“, nicht das englische „queer“, obwohl sie eigentlich so aussehen. Wie auch immer. Ich stelle es mir jedenfalls ziemlich unpraktisch vor, „quer“ zu denken.
— Mike
Montag
Nichts mehr zum Essen im Haus, und das Klopapier wird knapp. Muss dringend einkaufen gehen, möchte aber jeden Kontakt zu infizierten Erdlingen vermeiden.
Habe in den letzten Wochen unheimliche, Ninja-artige Fähigkeiten entwickelt, um mich im Supermarkt mit angehaltenem Atem geschmeidig wie eine Schlange durch Pulks von Aerosol verspritzenden Müttern und telefonierenden Hausfrauen zu schlängeln. Mit meinem „Noch einen Schritt näher und du wirst grausam sterben“-Ninja-Blick halte ich mir Rentner und Russen vom Leib, die mir an der Kasse zu nahe kommen wollen. Türklinken werden nur noch mit Ellbogen-Moves und dazugehörigem Kampfschrei bedient. Den Pin-Code meiner EC-Karte gebe ich an der Kasse gekonnt mit meinem grossen Zeh ein, während ich elegant die Kranich-Kampfstellung einnehme.
Mir wird klar: ich bin ein verdammter CORONA-NINJA!
— Mike
Dienstag
Der grosse Impfneid geht rum. Es gibt zu wenig, aber jeder will der erste sein. Ein Bürgermeister wurde in Handschellen abgeführt, weil er sich impfen liess, bevor er an der Reihe war. Nachbar von nebenan verkleidet sich als 80-jährige und schmuggelt sich täglich ins Impfzentrum, um eine Spritze zu ergattern. Bis jetzt ohne Erfolg. Hätte sich vorher vielleicht den Bart wegrasieren sollen.
Ich experimentiere inzwischen mit meinem eigenen Impfstoff. Versuche das Virus auszuräuchern…
— Mike
Freitag
Lange Schlangen an den Impfzentren. Jeder will geimpft werden, um endlich wieder ein normales Leben führen zu können. Zwielichtige Dealer verkaufen „Impfstoff“ unter der Hand zu Preisen, für die man sonst nicht einmal ein Ticket für den Europapark bekäme. Zwei Menschen starben, als sie sich Impfstoff spritzten, der sich im Nachhinein als Maggi-Tütensuppe entpuppte.
Die Tütensuppe enthielt so viel Chemie, das sie die Viren abtötete – inklusive ihrer Wirte.
— Mike
Ãœbrigens…
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Nach deinem vorläufigen Ende mit denen, die du als Covidioten hinstellst, steht für mich die Frage im Raum: ist deine überaus humorvolle Beschreibung eine Art Galgenhumor und du glaubst mit etwas Kritik was man dir vorsetzt? Oder kommen in der Fortsetzung noch überraschende Schmankerln? Bin gespannt.
Also ich halte die, die du als Covidioten mit vom Virus zersetzten Gehirn bezeichnest, für wesentlich kreativer im Umgang mit der Zombieapokalypse als diejenigen, die auch noch im quasi hermetisch abgeriegelten fahrbaren Untersatz, mutterseelenallein mit Windel in der Fresse, durch die Gegend kurven als könne dies, das sich zersetzende Hirn am Abfließen hindern. Auch wenn der Lappen die eigenen Augen in vielen Fällen vor Schlimmerem schützt, was aber, wenn DIE Wissenschaft (ein konfuser Prof., der unhinterfragt mit abstrusen Zahlen umherspekuliert und ein Tierarzt, der vermutlich nur für die Tiere, die er nicht in die Finger bekommt, von Vorteil ist) nun feststellt, dass Freikörperkultur mit Gesichtswindel den Virus abschreckt – was ein Horrorkopfkino…
Was Masken angeht: JA, sie reduzieren das Risiko einer Infektion. Sie ELIMINIEREN es nicht, sie REDUZIEREN es, da sie den Ausstoss von Speichelaerosolen reduzieren und deren Radius deutlich einschränken. Gesunder Menschenverstand. Denn Rotz und Speichel, der in der Maske hängen bleibt, schwebt nun mal nicht als Aerosol minuten- bis stundenlang in der Luft umher.
Wer aber noch eins drauflegen will, kann noch viel effizienter das Risiko minimieren, indem er sich einfach so oft wie möglich die Pfoten wäscht und Menschenmassen meidet. Da letzteres eben (aus beruflichen Gründen etc.) nicht für alle eine Option ist, sind Masken ein Notbehelf, auf den die dicht gedrängte Gesellschaft sich geeinigt hat.
Und dabei spielt es auch keine Rolle, ob und wie tödlich das Covid-Virus ist. Selbst bei einer NORMALEN Grippe gebieten es eigentlich Anstand und die Höflichkeit, seine Mitmenschen davor zu schützen. In Asien ist das Tragen von Mund-Nasenschutz daher schon lange selbstverständlich, selbst bei "harmlosen" Grippewellen (die für viele Mitmenschen eben auch NICHT harmlos sind). Und ich finde es klasse, wenn sich auch unsere Egoistenkultur dieses Denken nun mal zu eigen macht.
In Ländern, die nicht das Glück hatten, über ein so gutes Gesundheitssystem, Krankenkasse, Kurzarbeitergeld und eine solche Disziplin zu verfügen, wie wir, stapeln sich wortwörtlich die Leichen. Bei uns dagegen wird (noch) auf allerhöchstem Niveau gejammert, anstatt einfach nur dankbar zu sein, das wir vergleichsweise glimpflich davon gekommen sind. Man fühlt sich an Kinder erinnert, die nicht nur ein Eis haben möchten, sondern auch noch eine Kirsche oben drauf während anderswo Menschen buchstäblich um Leben und Existenz kämpfen müssen.
Ich war vor einiger Zeit in New York und mir blutet das Herz, wenn ich sehe, das vor dem Brooklyn Hospital Kühllaster mit gestapelten Leichen standen und im Central Park Notzelte für Covid-Erkrankte aufgebaut wurden, weil man der Lage anders nicht mehr Herr wurde. Und hierzulande? Hier hüpft man in Erzengelkostümen auf Covidioten-Demos herum und hält das ganze nur für einen Witz 😣
Das Wort des Jahres ist für mich deshalb nicht "Corona", sondern "Egoistenkultur".
Das Traurige ist: Auch ohne Corona muss man um seine Existenz kämpfen, weil die Leute einander nichts gönnen. Die Menschen werden immer mehr und die Ressourcen immer weniger. Aber vielleicht folgen wir ja jetzt auf der Suche nach einer Lösung global dem chinesischen statt westlichen Modell, dann dem afrikanischen und dann, wenn das alles versagt hat, zwangsläufig endlich dem der Natur?