2017 ist das Jahr der Mini FPV Racer: sie fliegen sich aufgrund der geringen Masse besser und schnittiger, sind günstiger in der Anschaffung, bei einem Crash geht kaum etwas kaputt, Ersatzteile sind relativ günstig und sie sind handlich und transportabel. Sie fallen mit ihrem Gewicht unter 250g nicht unter die Kennzeichnungspflicht und dürfen bis zu einer Höhe von 30 Metern auch ohne Spotter (Begleitperson) per Videobrille geflogen werden.
Walkera Rodeo 110 Mini FPV Racer
Features auf einen Blick |
---|
5800KV Brushless Motoren |
600 TVL 40-Kanal 25mW / 200mW FPV Kamera |
OneShot125 ESCs |
Geschraubte 3-Blatt Racing Propeller |
Stromversorgung: 2S oder 3S |
Gewicht: 148g (mit Akku) |
CleanFlight vorgeflasht |
Beeper vorhanden |
Stabiler Rahmen |
Modulare Bauert (keine Kabel) |
Zubehör: 1x 2S 850mAh Lipo, Ladegerät, 4x Ersatzpropeller |
Exklusive Banggood Rabatt Codes
▪ Für unsere Leser haben wir von Banggood exklusive Rabatt Coupon Codes bekommen, mit denen ihr beim Kauf von Mavic, Spark, Mini FPV Racers und Zubehör wie Runcam Split, FrSky XLITE, Antennen usw. bis zu 25% sparen könnt. Diese Coupons findet ihr auf unserer Coupon Seite. Diese wird ständig aktualisiert, also schaut öfter dort vorbei.
Eindrücke
Im Vergleich zum kleineren KingKong 90GT (ca. 80g) wirkt der Rodeo deutlich robuster – bringt aber auch mehr Gewicht mit. Wie schon beim F210, sind die Innereien des Quads extrem gut geschützt und im geschlossenen Gehäuse untergebracht. Man schraubt lediglich die Abdeckplatte unter dem Akku auf und hat Zugang zu allen wichtigen Teilen: dem Videosender, dem Flightcontroller und dem Stecker, mit dem die Kamera angeschlossen ist. Sämtliche elektronischen Komponenten sind, wie bei Walkera üblich, modular aneinander gesteckt und nicht verlötet oder verkabelt. Man sieht deshalb so gut wie keine Kabel im Inneren – das spart Gewicht und ist schön übersichtlich. Selbst die ESC sind gesteckt und nicht gelötet. Ein Wechsel der Regler dauert also nur Sekunden und benötigt keinen Lötkolben. So muss das sein!
Der Rodeo verfügt über eine helle, weisse Front-LED und zwei Status LEDs seitlich. Die beiden Diversity-Funkantennen sind nicht, wie noch beim F210, starr (weshalb sie bei diesem gerne abbrechen), sondern flexibel. Der Rodeo verfügt über vier Landebeine und der Rahmen macht ebenfalls einen sehr stabilen und unverwüstlichen Eindruck. Auf die geringe Masse des Rodeo heruntergerechnet müsste er fast unverwüstlich sein, so lange man nicht volldampf gegen eine Betonwand fliegt.
Durch den verbauten Beeper (den man sich auf einen Schalter der Funke legen kann) findet man ihn im hohen Gras recht einfach wieder – keine Selbstverständlichkeit, da viele Hersteller hier mittlerweile mit einem Beeper geizen!
Propeller
Die stabilen 3-Blatt Racing Props werden aufgesteckt und zusätzlich noch jeweils mit zwei kleinen Kreuzschlitzschrauben befestigt. Die Props wirken überaus stabil und halten einige Abstürze locker aus. Da die Befestigungsschrauben der Props allerdings etwas tief im Propeller liegen, benötigt man einen kleinen Kreuzschraubenzieher mit sehr dünnem Schaft (Durchmesser max 2.4mm). Sehr gut passt hier der Kreuzschraubendreher von Wera 118020 PH 00 (im Bauhaus). Leider habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können, welche Steigung die Propellerblätter haben, was nützlich wäre, um sich nach günstigen Alternativen oder 4-Blatt oder gar 5-Blatt Props umzusehen. Sobald ich passende Ersatzprops gefunden habe, lasse ich es euch wissen.
Kamera
Antennen-Mod: Banggood hat nun passende Mini-Cloverleaf Ersatzantennen für den Rodeo. Die sind sehr günstig und haben, wie die original Rodeo-Antenne, einen Klickverschluss, werden also einfach auf die Platine gesteckt – es ist also kein Löten erforderlich und der Antennentausch dauert so gerade einmal fünf Minuten. Eine Cloverleaf-Antenne sorgt für einen besseren Videoempfang durch ihre optimale Bauform. Bestellt euch gleich ein paar davon, da diese Antennen bei einem Crash gerne mal verbiegen. Wer einen 3D Drucker hat, kann sich für den empfindlichen oberen Teil der Antenne aber eine kleine Kappe ausdrucken (Download).
Die 600TVL FPV Kamera ist stufenlos neigbar und wird durch zwei Kreuzschlitzschrauben festgehalten. Je strenger man diese anzieht, desto fester sitzt die Kamera, die durch eine stabile Haube geschützt ist. Leider bemerkt man auch hier den Trend vieler Hersteller, bei der Kamera zu sparen. Die Bildqualität der original Rodeo Cam ist die schlechteste, die mir bisher in meiner Laufbahn untergekommen ist: das Bild ist verwaschen, Hell- / Dunkelwechsel verkraftet die Cam kaum und bei Loops und Rolls passiert es immer wieder, das der Boden plötzlich eine einzige schwarze Fläche ist.
Gottseidank gibt es hier einen brauchbaren Ersatz: die 1000TVL von Banggood ist für knapp über 10 EUR erhältlich, passt perfekt in das Kameragehäuse des Rodeo, bietet ein grösseres Blickfeld, ein scharfes Bild und brillante Farben. Die original Cam durch die 1000TVL zu ersetzen ist also das erste, was man tun sollte!
Der 40-Kanal Videosender kommt in zwei Varianten: einer CE Version mit 25mW, sowie einer FCC Version mit 200mW. Die FCC Version des Rodeo erkennt man an einem kleinen weissen Aufkleber an der Unterseite, auf dem TX5836 steht. Aber auch die 25mW Version lässt sich auf 200mW hochschrauben, indem man 30 Sekunden lang den kleinen Button auf dem Videosender drückt. Drückt man zuerst 30 Sekunden auf den Button und dann jeweils 2x kurz, lässt sich das Frequenzband wechseln. Der Kanal selbst wird mit drei kleinen Switches eingestellt (eine Tabelle der Frequenzen und Schalterstellungen liegt dem Rodeo bei).
Unterschied Originalkamera / 1000TVL:
Akkus
Dem Rodeo liegt ein Walkera 2S Lipo mit 850mAh bei, der gerade mal 47 Gramm wiegt. Wie gewohnt, bringen die original Walkera Akkus von allen hier die beste Leistung. Sämtliche Experimente mit SLS und anderen Lipos haben geringere Flugzeiten ergeben. Lediglich die günstigen 2S 850mAh von Hobbyking kommen bisher an die Original-Akkus ran und kosten mit grade mal 6 EUR / Stück nur halb so viel. Was allerdings die Lebensdauer angeht, werden die original Walkera Akkus aber wohl besser abschneiden.
Die Akkus werden an einem JST Stecker angeschlossen, was manche wohl kritisch sehen dürften, da es ohne die richtige Technik ein wenig Fummelei braucht, um die Stecker zu lösen. Ich wackle beim Rausziehen immer etwas hin- und her und habe hier keine Probleme. Vorteil des JST ist aber auch, das sich der Akku im Flug bzw. bei einem Crash garantiert nicht löst.
Empfänger
Der Rodeo verfügt über einen Walkera Empfänger und ist mit allen Fernsteuerungen der Devo – Reihe kompatibel. Das Binden ging völlig problemlos. Es wird empfohlen, eine feste ID in der Funke für den Rodeo zu vergeben, das verkürzt den Bindevorgang, wie immer, deutlich.
Wie alle meine Kopter (auch die Nicht-Walkeras) fliege ich den Rodeo mit meiner Devo 10, auf der die Deviation Firmware installiert ist.
Wer bereits eine eigene Funke hat (FrSky Taranis etc.) kann auch einen eigenen Empfänger seiner Wahl in den Rodeo verbauen. Das ist recht simpel. Wie das geht, wird in diesem Video sehr gut erklärt.
Flugeigenschaften
Zugegeben: ich bin hier nicht sehr neutral, da ich in letzter Zeit sehr oft mit dem KingKong 90GT Micro Racer fliege, der ja über fast kein Gewicht und somit kaum Masse verfügt. Dadurch fliegt sich der Kong wie auf Schienen. Im Vergleich zum Kong merkt man beim Fliegen des Rodeo dann schon, das er ein wenig mehr wiegt, klar. Das Schienen-Gefühl ist noch da, aber nicht mehr so deutlich wie beim Kong. Dafür entwickeln die Motoren des Rodeo aber eine ordentliche Power – ich war wirklich überrascht, wie schnell er mit Kamera am Anschlag ist. Der Speed des Rodeo kommt mir fast noch einen Ticken schneller vor, als der seines grossen Bruders (F210). Um das auszureizen, muss man die Kamera natürlich nach oben auf Anschlag stellen. Dann ist der Rodeo fast schon ein kleines Geschoss!
Steuern lässt er sich sehr gut – wie bei all meinen Racern habe ich mom. BetaFlight Version 3.1.6 geflasht. Die PIDs habe ich mir von nVentor geborgt (siehe hier), aber auch die BetaFlight Standard PIDs sollten sich hier sehr gut machen. Die Rates stelle ich gerne sehr hoch, so das die Steuerung ultra-responsiv ist. Und das kommt beim Rodeo sehr gut rüber.
Auf der nächsten Seite: Top oder Flop? Unser Fazit und Bilder zum Walkera Rodeo 110.
Fazit
Wenn man den Rodeo nur für die in DE üblichen 190 EUR bekommen sollte, würde ich eher den kleineren KingKong 90GT bevorzugen, da er für ebenfalls 120 EUR perfekte Flugeigenschaften, einen hohen Spassfaktor und eine etwas längere Flugzeit mitbringt. Sind beide etwa für den selben Preis erhätlich (wenn man den Rodeo über Banggood bezieht), wird die Entscheidung schon deutlich schwerer. Denn der Rodeo punktet mit einem besseren Punch, mehr Kraft, und auch der Sound geht schon deutlich in Richtung Racer.
Im Vergleich zum KingKong 90GT (der allerdings in die Micro-Klasse gehört, wogegen der Rodeo ein Mini ist), fliegt sich der Rodeo ein klein wenig behäbiger aufgrund des höheren Gewichts, hat aber mehr Punch und eine beeindruckende Endgeschwindigkeit, wenn man ihn voll ausreizt. Der Rodeo ist sowohl für Angänger, als auch Enthusiasten empfehlenswert. Die Flugzeit bewegt sich im unteren Durchschnitt, ist aber noch vertretbar. Der Rodeo punktet vor allem mit Robustheit, sowohl bei Gehäuse und Rahmen, als auch den Props. Selbst derbe Crashes auf Kies und Asphalt hat er bei mir problemlos und ohne einen Kratzer weggesteckt!
Er ist klein, leicht, wendig und gut zu transportieren – und dank des genialen Gewichts von gerade mal 148g (mit Akku) überall ohne Einschränkungen einsetzbar! Dadurch entfällt die gesetzliche Kennzeichnungspflicht und man darf ihn auch ohne Spotter per Videobrille fliegen.
Einziger wirklicher Kritikpunkt ist die maue FPV Kamera, die sich aber recht einfach durch die günstige 1000TVL von Banggood ersetzen lässt, die ein deutlich brillanteres Bild liefert.
Grosses Plus: Der Rodeo trägt problemlos die Mobius Mini Kamera huckepack, die nur 27g(!) wiegt und mit der sich gestochen scharfe Aufnahmen in 1080p mit 60 FPS machen lassen!
Thingiverse Mods
Da eine Cloverleaf Antenne einen deutlich besseren Empfang bietet (auf der Videobrille sollte natürlich ebenfalls eine montiert sein), kann man die original Videoantenne des Rodeo durch eine Mini Cloverleaf ersetzen. Diese verfügt idealerweise über eine Snap-On Befestigung , man drückt den Anschluss der Antenne also einfach auf die Platine und fertig – es ist kein Löten erforderlich. Um die empfindliche Spitze der Cloverleaf Antenne zu schützen, könnt ihr euch bei Thingiverse diese Schutzkappe herunterladen und mit dem 3D Drucker drucken.
Die winzige und federleichte Mobius Mini Action Cam passt perfekt auf den Rodeo. Holt euch bei Thingiverse diesen Kamerahalter für den Rodeo, der einfach auf den Akku aufgesetzt und dann mit dem Klettband festgezurrt wird. So könnt ihr gestochen scharfe 1080p/60 HD Aufnahmen von euren Flügen filmen.
Fotos
Videos
Einzelne Seiten anzeigenAlle ArtikelDiese Kategorie