Gesellschaftskritik

Monokultur: Die Wüste vor deiner Haustür!

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Ökologische Wüsten vor unserer Haustür

Der Flächenverbrauch in Deutschland ist eine der grössten ökologischen Katastrophen.

Was für den Laien wunderbar grün aussieht, ist in den meisten Fällen tatsächlich nur noch eine ökologische Wüste. In den Pestizidgetränkten Monokulturen lebt keine Feldlerche mehr, kein Rebhuhn, kein Hamster. Und: in diesen ganzen Flächen steht meist nicht einmal mehr eine einzige Wildblume. Wie auch, wenn jede Wiese vier bis fünf mal im Jahr gemäht wird, damit es hübsch aussieht?

Ein weiteres Problem: unser wahnsinniger Flächenverbrauch. Siedlungs- und Gewerbegebiete dringen immer weiter in die Natur vor – obwohl (oder weil) der Platz in Deutschland, dem am dichtesten besiedelten Land Europas, schon jetzt knapp ist. Jeder LKW-Parkplatz, jede Siedlung, jedes hübsche Einfamilienhaus im Grünen zerstört unwiderruflich wertvolle Naturlandschaft.

Der Flächenverbrauch in Deutschland ist eine der grössten ökologischen Katastrophen. Täglich werden in Deutschland rund 58 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einem Flächenverbrauch von circa 82 Fußballfeldern. Jeden Tag!

Zwar lässt sich „Fläche“ im engeren Wortsinn nicht „verbrauchen“. Fläche ist jedoch – wie auch der Boden – eine endliche Ressource, mit der der Mensch sparsam umgehen muss, um sich seine Lebensgrundlagen zu erhalten.

Allein die Fläche der deutschen Autobahnen verschlingt bis heute bundesweit eine Fläche, die dreimal so groß ist, wie der gesamte Schwarzwald! Die beliebten Verkehrskreisel etwa sind tödliche Fallen für Tiere. Feldmaus, Spitzmaus oder Maulwurf haben keinerlei Chance, diese zu überwinden. Versuchen sie es doch, ist es ihr sicherer Tod.

Was lässt sich tun?

Von der Natur ist bald nichts mehr übrig.

Notwendig ist zum einen, den Flächenverbrauch endlich zu reduzieren. Zum anderen müssen bestehende Siedlungsflächen und Verkehrsflächen auch besser genutzt werden. Hierzu sind viele Maßnahmen denkbar. Zum Beispiel: Eine nachhaltige Siedlungsentwicklung, die dem Prinzip „Innen vor Außen“ folgt.

Statt des Neubaus auf der „grünen Wiese“ suchen Kommunen ihren Außenbereich zu schonen, indem sie auf verträgliche Art und Weise ihre Möglichkeiten zur Innenentwicklung (Brachflächen, Baulücken, Leerstände) ausschöpfen. Möglichst gleichzeitig kann dabei auch für ein verbessertes Stadtklima gesorgt werden.

Instrumente, die dem Flächenschutz zuwiderlaufen, müssen wir komplett überdenken. Dies gilt selbst dann, wenn sie in der Bevölkerung äußerst populär sind wie die – inzwischen eingestellte – Eigenheimförderung oder auch die Pendlerpauschale.

💡 Wie stark sich die Spezies Mensch vermehrt und welch gravierenden Einfluss das auf die Umwelt hat, ist sehr deutlich in diesem Timelapse-Video zu beobachten, das im Zeitraffer zeigt, wie Wälder nach und nach von Agrarwüsten, Städten und Siedlungen aufgrefressen werden.

Muss es wirklich immer gleich ein eigenes „Haus im Grünen“ sein? Auch dann, wenn von dieser Natur bald nichts mehr übrig ist und wir sie auf Kosten unserer Nachfahren wortwörtlich zubauen? Wir müssen endlich verstehen, wie unendlich wertvoll jeder unberührte Quadratmeter in diesem Land ist, in dem längst der Platz knapp geworden ist. Und das gilt für JEDEN von uns. Hier gilt: je WENIGER wir wollen, desto MEHR werden wir letztendlich wieder haben. Aber für diese Art von langfristigem Denken braucht es nicht nur Intelligenz, sondern auch Genügsamkeit.

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Quellen: BUND, BMU.de, Heinrich Böll Stiftung, Heinz Sielmann Stiftung, Nano

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