Gesellschaftskritik

Zu blöd zum Kochen, oder was?

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KAUFE NUR GRUNDNAHRUNGSMITTEL!

Das ist das Geheimnis guter Ernährung. So einfach ist das. Denn wer nur Grundzutaten kauft und die selbst verarbeitet (das nennt man dann „kooo – cheeen“) koppelt sich ab von der Fertigfutterindustrie, die hauptsächlich davon lebt, uns irgendein zusammengepanschtes Etwas als „Essen“ zu verkaufen. Kochen ist das Zubereiten von frischen, unverfälschten Grundnahrungsmitteln. Fertiggerichte haben in keiner Form etwas in der Küche verloren. Erst recht nicht in einem Restaurant. Keine Fertigsaucen, keine Fertigmayonnaise und erst recht keine Fertigpizzen, -Baguettes oder sonstige Tiefkühl-Zauberware. Nichts mit dubioser Inhaltsliste.

Eine Karotte ist eine Karotte. Ein Apfel ist ein Apfel. Mehr „pur“ geht kaum -es sei denn, du kaufst die Bio-Variante. Was aber in deiner Fertigpizza steckt, wissen nur die Götter -und die wollen das wahrscheinlich nicht einmal wissen.

Ich mache im Grunde immer wieder die selbe Erfahrung: gerade jene, die keine Ahnung vom Kochen haben, glauben oft, das Selbstkochen viel Zeit in Anspruch nimmt und eine Wissenschaft ist. Genau das möchte die Industrie euch doch glauben machen, Leute!

Vorurteil: selber kochen dauert länger

Die meisten Alltagsgerichte kochen sich in zehn bis fünfzehn Minuten! Sinnvoller Grundsatz hier: kochen sollte nicht länger dauern, als das Essen. Zumindest nicht, während man dabeistehen muss. Da kann man ruhig pragmatisch sein. Und wenn es doch mal etwas länger dauert (ein Braten brät sich nun mal nicht in zehn Minuten), kocht man eben gleich für einige Tage im Voraus und hat damit wieder Zeit (und Strom) gespart. Am nächsten Tag wird dann nur schnell aufgewärmt und das schmeckt dann sogar meist besser, weil das Aroma schön durchgezogen ist.

Selbst ein leckerer Hackbraten oder ein Nudelauflauf lassen sich in nur zehn Minuten selbst zaubern. Zum Beispiel in der Mikrowelle -ein bisher in vielen Haushalten verkannter Küchengott, der mit weniger Energie in kürzerer Zeit gesündere Gerichte zaubert, als Herd oder Ofen (Stichwort „schonend garen“, statt kochen). Eine wirklich narrensichere Anleitung zum Kochen von Nudeln in der Mikrowelle findet ihr hier, und Chefkoch.de wartet gleich mit hunderten Rezepten für die Mikrowelle auf, die sich meist in weniger Zeit kochen lassen, als ein Werbeblock im Privatfernsehen dauert.

Einige Beispiele:

Vorurteil: selber kochen ist teurer

Genau das Gegenteil ist der Fall! Ich gebe dafür sogar noch weniger Geld aus, als andere für Fertiggerichte. Ehrlich. Rechnet es einfach mal aus. Einen Sack Kartoffeln gibt es beispielsweise für weniger als einen Euro. Daraus lassen sich viele schnelle Gerichte zaubern, die eine einzelne Person eine ganze Woche lang satt machen können.

Natürlich möchte sich niemand nur von Kartoffeln ernähren -aber es geht hier um das Prinzip: man kauft für ein paar Tage auf Vorrat (niemand isst schliesslich einen Sack Kartoffeln an einem Tag) und kann sich dann anteilig ausrechnen, was ein einziger Teller kostet. Man wird in den meisten Fällen zu dem Ergebnis kommen, das das Kochen mit Grundnahrungsmitteln günstiger ist, als Fertiggerichte. Und falls euer Fertiggericht doch günstiger ist, solltet ihr euch vielleicht wirklich mal endlich Gedanken darüber machen, was da drin ist (oder besser gesagt: nicht drin ist).

Vorurteil: Kochen ist kompliziert

Quatsch. Man kann sich das Kochen in kürzester Zeit selbst beigringen. Ohne Kochbuch. Just learning by doing. Wer nicht so verblödet ist, das er Nudeln beim Kochen anbrennen lässt, lernt inerhalb von Tagen, sich schnelle Gerichte selbst zuzubereiten. Und die werden dann auch von mal zu mal leckerer. Anfangs kocht man einfach mal etwas weniger aufwändiges und schnelles, und das am besten gleich mehrmals hintereinander. Mit forschreitender Übung und Erfahrung entwickelt man dann immer mehr Neugier auf andere Gerichte, die dann nach einiger Zeit auch etwas raffinierter werden. Das kommt dann ganz von selbst.

Kochen ist einfach. Nur so lässt sich erklären, das milliarden Menschen weltweit sich selbst bekochen -und erst durch das pausenlose Generve und die wiederholten Verführungen der Nahrungsmittelindustrie davon abgebracht werden. Schlimm wird es spätestens dann, wenn die eigenen Kindern diesen Dreck auch mitessen müssen und von Anfang an keine Chance haben, jemals gesunde oder zumindest natürliche Nahrung kennenzulernen und sich ihr Geschmackssinn für feine und natürliche Nuancen schon in frühen Jahren verabschiedet. Ein lebenslanger Irrweg ist dann meist schon vorprogrammiert.

Also lasst euch nicht länger verarschen! Etwas, das wie eine Pizza aussieht, muss nicht mal entfernt verwandt mit selbiger sein. Erst recht nicht, wenn man sie für 1.50 EUR aus dem Tiefkühlregal holt. Kauft einfache Zutaten, kocht schmackhafte, schnelle Gerichte selbst und tut euch und euren lieben damit etwas Gutes.

Seltsam? Aber so steht es hier geschrieben... Ihr habt Fragen, Anregungen oder vielleicht sogar eine völlig andere Meinung zu diesem Artikel? Dann postet einen Kommentar.

Mike vom Mars Blog - mike-vom-mars.comAutor: Mike vom Mars
Mike emigrierte vor einigen Jahren von seinem Heimatplaneten auf die Erde, um das Leben am wohl seltsamsten Ort des Universums zu studieren. Seiner Bitte "bringt mich zu eurem Führer" wurde bisher nicht entsprochen.

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