Auch die Sphinx gibt Rätsel auf
Geben Erosionsspuren Hinweise auf das Alter der Sphinx?
Nicht weit von der Grossen Pyramide von Gizeh wacht seit Jahrtausenden ein eindrucksvolles Monument, das heute genauso rätselhaft scheint: die Sphinx. Es existiert bis heute keine Technologie, mit der man das genaue Alter der Sphinx bestimmen könnte. Einige Ägyptologen meinen, dass die Sphinx zur gleichen Zeit wie die zweite Pyramide erbaut wurde. Aber das ist im Grunde nur geraten.
Man könnte sich um tausende von Jahren verschätzen. Einige Forscher sind sogar der Ansicht, dass die Sphinx, genau wie die Grosse Pyramide, vor 10.000 – 12.000 Jahren erbaut wurde. Geben vielleicht die deutlich sichtbaren Erosionsspuren am Fundament der Sphinx einen Hinweis auf ihr Alter? Selbst hier sind sich die Forscher nicht einig.
Manche vertreten die Meinung, dass es sich hier um stetige Winderosion handelt. Doch dabei wird oft vergessen, das die Sphinx die meiste Zeit ihres Bestehens tief im Sand vergraben war. Die Sphinx wurde aus dem Rest eines Kalksteinhügels gehauen, der als Steinbruch für die Cheops-Pyramide diente. Sie befindet sich dadurch in einer Mulde, die im Laufe der Zeit immer wieder von Flugsand aufgefüllt wurde, wodurch sie jahrhundertelang oft nur mit dem Kopf über den Sand ragte.
Ägyptologen entdeckten im frühen 20. Jahrhundert Verwitterungsmuster an der Sphinx, die sich von denen anderer Bauwerke auf dem Gizeh-Plateau unterscheiden. Sie ähneln nach Meinung einiger Forscher Mustern, die eigentlich durch Wassererosion verursacht werden – z.B. durch starken Regen, der über die Felsen läuft. Wenn das stimmt, müssten sie aus einer früheren klimatischen Periode stammen – und aus einer Zeit, in der die Sphinx für längere Zeit nicht von Sand bedeckt war.
Wenn die Sphinx, wie allgemein angenommen, ca. 2500 Jahre v.Chr. entstanden wäre, gäbe es jedenfalls keine Spuren hydraulischer Erosion. Entweder war das Klima in Ägypten um 2500 v.Chr. dann ganz anders, als wir glauben – oder die Sphinx ist deutlich älter.
Gab es eine vergessene Zivilisation?
Wenn nicht die Alten Ägypter die Sphinx erbaut haben – wer dann? Und wozu? Könnte sie einer weit fortschrittlicheren Zivilisation gedient haben, als jene, die später erst auf Tempeln und Gräber abgebildet wurde?
Luxor, Ägypten, um 1820. Die Totenstadt von Theben wurde für rituelle Begräbnisse zur Zeit der Pharaonen genutzt. Bei der Erkundung eines Grabes stösst der italienische Antiquitätensammler Bernardino Drovetti auf einen Papyrus, der in mehr als dreihundert Teile zerfallen war. Als man ihm im Museo Egizio in Turin wieder zusammensetzte, fand man die bis dato umfangreichste Liste aller ägyptischen Könige. Der Papyrus von Turin hat drei Spalten: die erste listet die Götter des Alten Ägyptens auf. Die zweite beinhaltet alle mythischen Könige, die in der ägyptischen Vorgeschichte regierten. Die dritte Spalte zeigt die historischen Könige und Pharaonen Ägyptens. Und von ihnen haben wir historische Aufzeichnungen.
Würde man annehmen, dass diese Liste die Namen realer Personen enthält, müsste Ägypten als Land bzw. Zivilisation bereits vor 36.000 Jahren existiert haben. Für die heute geltenden Lehrmeinungen unvorstellbar – denn dadurch würde alles, was über die Menschheitsgeschichte gelehrt wird, in Frage gestellt. Die Konsequenzen wären gigantisch.
Vielleicht findet sich irgendwann ein eindeutiger Beweis für das tatsächliche Alter der Grossen Pyramide von Gizeh und der Sphinx. Doch bis dahin rätseln Forscher und Ägyptologen noch um deren wahre Bedeutung – auch wenn es sich meist so anhört, als wären sie sich zu einhundert Prozent sicher: im Grunde basiert die derzeitige Lehrmeinung jedoch lediglich auf Indizien.
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