TAG 336 – MITTWOCH, 25.JANUAR 2023
Deutschland liefert. Endlich. Aber noch wichtiger: Länder, die ebenfalls Leoparden an die Ukraine liefern wollen, erhalten dafür ebenfalls die Genehmigung. Dass die Amerikaner von Scholz dazu genötigt wurden, Abrams M1 zu liefern, ist, militärisch gesehen, zwar unsinnig, unterstreicht aber zumindest symbolisch die Wehrbereitschaft der Ukraine.
Dennoch: Scholz‘ Zögern in einer brenzligen Situation, in der viele Menschenleben und die Freiheit eines Landes auf dem Spiel stehen, hat tiefe Kratzer im Ansehen Deutschlands hinterlassen. Man vertraut uns nicht mehr so richtig. Und das zu recht: wer ins Lebensgefahr schwebt und an jemanden gerät, der ständig nur debattiert und Ausflüchte sucht, weiß letztendlich, auf wen er sich verlassen kann – und auf wen nicht. Schon fragt man sich in vielen Ländern, was Scholz nun wieder als nächstes einfallen wird, um die Dinge weiter künstlich zu verzögern – wenn es dank seines Zauderns nicht eh schon zu spät ist, denn bereits im Februar könnte Russland eine weitere Offensive starten.
Die Frage ist nun, ob und wie die Ukraine die Wartungskette für all die verschiedenen Panzertypen, die sie erhält (Leopard, Abrams, Challenger, Leclerc) managen kann. Schon eine funktionierende Wartungskette in einem bewaffneten Konflikt zu etablieren, kann für manche Länder ein Albtraum sein (siehe Russland). Keine leichte Aufgabe also. Immerhin: Leopard 2 und Abrams können sich die Munition teilen, da sie beide, danke ihrer Rheinmetall-Kanone, das selbe Kaliber verschießen.
Aber das spielt heute keine Rolle. Weltweit spürt man ein tiefes Aufatmen, einen ungeheuren Motivationsschub. Sah für die Ukrainer die Welt gestern noch grau und hoffnungslos aus, strahlt wenigstens heute wieder die Sonne. Man freut sich unglaublich über die zugesagten Waffenlieferungen, die letztendlich auch die Befreiung der Heimat ermöglichen. Danke Deutschland. Danke an die Welt.
Selbst in der Schweiz wird gerade über die Weitergabe von Waffen und Munition diskutiert. „Neutral“ zu sein, während Russen in der Ukraine töten, foltern, vergewaltigen, Kinder verschleppen und abscheuliche Kriegsverbrechen begehen, ist anscheinend nicht mehr so „sexy“, wie es noch vor einem Jahr war. Anscheinend macht es doch nicht so viel Spaß, bei einer Vergewaltigung zuzusehen, ohne wirklich einzugreifen.
Es wird Wochen dauern, die Wartungsketten zu etablieren und Soldaten an den verschiedenen Panzern auszubilden. Man hofft man auf eine Offensive im Frühling, nach der Rasputiza, um besetztes Gelände wieder zurück zu gewinnen. Allerdings planen auch die Russen für den selben Zeitraum eine weitere Offensive vom Norden her. Noch reicht die an der belarussischen Grenze zur Ukraine massierte Streitmacht nicht für eine weitere Offensive gegen Kiev aus, doch es wird bereits fleissig verdeckt mobilisiert, um noch mehr Russen als Kanonenfutter an die Front zu holen. Bis zum Frühling oder Sommer hofft man, genügend Menschenmaterial für eine weitere Großoffensive gesammelt zu haben – vielleicht auch schon im Februar, um den westlichen Waffenlieferungen zuvor zu kommen.
Für Putin, der all-in gegangen ist und sein Land in den Krieg geschickt hat, gibt es längst keinen Weg zurück mehr. Verhandlungen sind keine Option. Was sind schon einige hunderttausend Tote, wenn im „großen, vaterländischen Krieg“ doch Millionen für Mütterchen Russland ihr Leben gegeben haben? Putin wird den Kreml nur noch liegend und mit einer Kugel im Kopf verlassen, so viel ist sicher. Zu viel ist bereits passiert, als dass man ihm ein Versagen in diesem von ihm begonnenen Krieg je verzeihen würde. Und das weiß er nur zu gut.
Sicher ist auch: die Ukraine erwartet ein stürmisches Jahr. Vielleicht wird es das Jahr der Entscheidung. Vielleicht werden in einigen Wochen die Karten wieder einmal völlig neu gemischt. Man wird sehen. Der Optimismus und die Motivation der Ukrainer jedenfalls ist nun höher denn je.
TAG 335 – DIENSTAG, 24.JANUAR 2023
Während in der Ukraine „richtige“ Männer und Frauen für die Sicherheit Europas ihr Leben geben, hüllt sich unser russenfreundlicher Olaf in Schweigen und drückt sich damit nicht nur vor einer Entscheidung, die Leben rettet, sondern auch noch vor einer Erklärung gegenüber seinem eigenen Volk und dem Rest der Welt – und macht uns damit weltweit zur Zielscheibe von Hass und Spott. Deutschland stünde wieder einmal auf der falschen Seite der Geschichte, ist ein häufig zu lesendes Argument in allen sozialen Netzen.
TAG 334 – MONTAG, 23.JANUAR 2023
Immer mehr Stimmen fordern ein #Misstrauensvotum gegen Kanzler Olaf Scholz. Der globale Shitstorm gegen Deutschland wächst von Tag zu Tag. Der außenpolitische Shitstorm ist so gewaltig, dass Historiker sich in Jahrzehnten wohl nur noch an Deutschlands Blockadehaltung erinnern werden. Auch so macht man Geschichte. Die Deutsch-Französische Freundschaft mit Füssen getreten, die Amerikaner vor aller Welt in Ramstein brüskiert, die Ukraine in den Schlachthof auf Raten geschickt, während jederzeit eine erneute große Offensive der Russen droht. Der Schaden, den die SPD in nur einem Jahr produziert hat, ist durchaus enorm.
Aber was ist von einem Kanzler und SPD-Mitglied auch anderes zu erwarten, der als Jungsozialist eine enge Zusammenarbeit mit der kommunistischen Jugendorganisation in der DDR pflegte und sich immer als „Freund Russlands“ sah?
TAG 333 – SONNTAG, 22.JANUAR 2023
TAG 332 – SAMSTAG, 21.JANUAR 2023
„Tag eins nach Ramstein. Der Tag, an dem unser Bundeskanzler der Ukraine und den dort leidenden Menschen wiederholt die dringend benötigten Leopard 2 Panzer verweigert hat, die man dort dringend braucht, um den russischen Aggressor aus dem Land zu drängen. In den sozialen Netzwerken bricht über Nacht ein Shitstorm los, der mit nichts zu vergleichen ist, was Deutschland sich aufgrund seines inkompetenten Kanzlers und seiner Totalausfall-Verteidigungsministerin, die gerne Helme verschenkt, bisher anhören mussten. Was man dort heute lesen muss, tut weh.
Und das Schlimme ist: sie alle haben recht.
Es ist ein Tag, an dem man sich schämt, ein Deutscher zu sein. Ein Land, von dem Europa erwartete, dass es die Führung übernimmt im Kampf um europäische Werte, um Demokratie, um Freiheit und Menschenrechte. Und gegen Kriegsverbrechen.
Dieses Land, das nun von einem eierlosen Männchen geführt wird, das noch nicht einmal weiß, wie man „Führung“ überhaupt buchstabiert. Ein kleines, feiges Männchen, dass sich von den Drohungen eines verrückten Despoten einschüchtern lässt und dabei das eigene Volk verkauft, wie es auch schon sein Parteivorgänger Gerhard Schröder tat.
Ein Bankrotterklärung für Deutschland. Der Schaden, den Scholz nun damit angerichtet hat, ist so gewaltig, dass selbst eine verspätete Lieferung von Leopard 2 Panzern ihn nicht wieder gut machen wird. Mutige Soldaten sterben. Jeden Tag. Jede Minute. Weil dieses feige Männchen sich lieber hinter anderen versteckt, als sich einem Verbrecher entgegenzustellen und für unser aller Werte einzutreten. Weil dieses Männchen lieber politische Symbolspielchen spielt, während in der Ukraine Menschen sterben, die für UNSERE Werte kämpfen.
Ein Tag, an dem man sich schämt, Deutscher zu sein.“
TAG 331 – FREITAG, 20.JANUAR 2023
Widerstand regt sich in Russland. In der Nacht entgleisten 22 Waggons auf der Strecke Dzhiktanda-Taldan. Nach vorläufigen Informationen wurden insgesamt 32 Wagen beschädigt. Der Verkehr auf der Strecke wurde vorübergehend unterbrochen. Die Behörden gaben keine Unfallursache bekannt, aber da auf entsprechenden Videos ein sauber heraus geschnittenes Stück Gleis zu sehen ist, grenzt das die Auswahl doch merklich ein. Die russische Militärdoktrin sieht die Schiene als das wichtigste und unerlässliche Transportmittel, um Nachschub und Truppen zu verlegen und an die Front zu bringen. Angriffe auf das weitläufige russische Schienennetz liegen also nahe, wenn man die Militärmaschinerie schwächen möchte.
Dies ist nicht der erste Partisanen-Angriff auf das russische Schienennetz und es wird auch nicht der letzte sein. Erst im November wurde ein mit Treibstoff beladener Güterzug auf dem Weg zur ukrainischen Front in Brand gesetzt. Der Anschlag wurde von der Legion „Freiheit Russlands“ verübt, einer militärischen Gruppe, die sich aus ehemaligen russischen Militärangehörigen zusammensetzt, die auch mit dem ukrainischen Geheimdienst kooperieren.
Die Lage an der Front ist währenddessen angespannt. Während ukrainische Truppen weiterhin die Stadt Kreminna im Nordosten belagern und dort Stück für Stück vorrücken, drängen Wagner-Truppen im Osten bei Soledar und Bakhmut westwärts. Soledar ist mittlerweile gänzlich in den Händen der Russen, die dort allerdings horrende Verluste durch ukrainischen Beschuss erleiden.
In Bakhmut und dem Rest der Ostfront sieht die Lage nicht anders aus: Wagner-Truppen drängen mit aller Kraft nach Westen, während ihnen Verluste in den eigenen Reihen egal zu sein scheinen. In den am meisten umkämpften Orten wie Soledar, Bakhmut, Avdiivka oder Vuhledar stapeln sich buchstäblich russische Leichen. In der Regel transportieren Russen ihre verwundeten oder gar toten Kameraden nicht ab und lassen sie einfach auf dem Feld liegen, wie unzählige Drohnenaufnahmen beweisen. Für Russen, insbesondere Wagner-Truppen, scheinen „Menschen“ eine verzichtbare Ressource zu sein.
In Avdiivka schlugen die Ukrainer vor wenigen Tagen einen Angriff der Russen zurück und zerstörten dabei fünf gepanzerter Fahrzeuge der Angreifer. Nur wenige Tage später wurden bei einem versuchten Angriff auf Vodiane, weiter südlich, sieben russische Fahrzeuge zerstört.
Die Liste der täglichen Angriffe entlang der Frontlinie ist zu lang, um hier im Detail darauf einzugehen. Die Angriffe der Russen an der Ost- und Südfront sind jedoch extrem verlustreich, kosten viel Material und noch mehr Menschenleben – aber hin und wieder sind sie eben auch von kleinen Erfolgen begleitet, wie z.B. in Soledar, was die Führung dann exzessiv in PR-Meldungen ausschlachtet, um eine „erfolgreiche Offensive“ vorzutäuschen. Die eigenen Verluste werden dabei von der russischen Regierung meist um den Faktor 10 beschönigt. So wurden z.B. nach dem Angriff auf eine Soldatenunterkunft in Makijiwka statt bestätigten 610 getöteten russischen Soldaten (diese Zahl wurde in abgehörten russischen Telefongesprächen genannt) der russischen Öffentlichkeit gegenüber „nur“ 60 Opfer genannt.
Selbst wenn die Russen bei ihren unzähligen täglichen Angriffen hohe Verluste an Material und Menschen erleiden – der Ukraine wird beides deutlich früher ausgehen, wenn der Westen nicht endlich in die Puschen kommt und die hiesige Rüstungsindustrie auf Kriegsniveau hochfährt. In Russland hat man sich bereits auf einen langen Krieg vorbereitet, die dortige Industrie produziert bereits nach Kräften (d.h. im Rahmen der Sanktionen) weiter Munition und Granaten, während unsere Politiker anscheinend immer noch von einem vorübergehenden Konflikt ausgehen.
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