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Future Food: Algas and Insectburgers?

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Hydrokulturen – unabhängig von den Jahreszeiten?

Hydrokultur Urban Farming Sky Farming

Hydrokultur

In Metropolen in Südostasien, im Pazifik, Südamerika und Nordafrika, wo wenig Anbaufläche und wenig Wasser zur Verfügung steht, aber viel Sonne scheint, verspricht man sich vom Vertical farming mehr Ernährungssouveränität. Singapur zum Beispiel kann nur zwei Prozent seiner Fläche zur Produktion von Lebensmitteln nutzen. Um fünf Millionen Einwohner zu ernähren, werden die meisten Lebensmittel aus dem Ausland importiert. Während der Importware zunehmend misstraut wird, erfreuen sich die “Sky Greens” aus den vertikalen Gewächshäusern in Singapur wachsender Beliebtheit.

Nachdem der Inselstaat seit 30 Jahren in die urbane Landwirtschaft investierte, eröffnete im Oktober 2012 der Ingenieur Jack NG die erste vertikale Gemüsefarm der Welt. In engen Reihen hängen die Pflanzen bis zu sechs Meter hoch. Ein sechs mal eineinhalb Meter großes Gestell bietet Platz für 1650 Kräuter. Damit jede Pflanze einmal am Tag dieselbe Lichtmenge sieht, rotieren die Pflanzen im Laufe eines Tages. Die Ernte erfolgt auf Bestellung, innerhalb von sechs Stunden kann geliefert werden, wobei die Produktion dem Bedarf jeweils angepasst wird.

Auch in Afrika können Hydrokulturen Menschen ernähren. So wird in Kenia, wo Lebens- und Futtermittel auf Grund zunehmender Trockenheiten immer teurer werden, Kohl und Gemüse in Nährlösungen in nur 35 statt in 65 Tagen aufgezogen. Kirogo Mwangi, Geschäftsführer des Zentrums für Angepasste Technologien, ist der Überzeugung, Hydrokulturen könnten 9,5 Milliarden Menschen ernähren.

Pflanzen brauchen Sonne… oder nicht?

Indoor Farm mit LEDs

Indoor Farm mit LEDs

Während Länder auf der Südhalbkugel vom ganzjährigen Sonnenschein profitieren, gibt es in Nord- und Mitteleuropa im Winter viel weniger natürliches Licht. Glaubt man niederländischen Forschern, ist dieses Problem in den Gewächshäusern durch hoch effiziente LED-Lampen zu lösen.

Eine moderne Lampe reiche mit 200 Lumen pro Kilowattstunde aus, um das Gemüse in den Nährlösungen effizient wachsen zu lassen, so dass sich die Produktion um 20 bis 25 Prozent steigern ließe. Die beleuchteten Tomaten bilden sogar mehr Vitamin C aus.

Der Geschmack kann durch farbliche Beleuchtung beeinflusst werden. Und der ist offenbar so gut, dass holländische LED-Tomaten bis nach Italien exportiert werden. Auch in der LED-Forschung des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geht es darum, wie man unter künstlichen Bedingungen Pflanzen züchten kann, die dieselben Eigenschaften liefern wie natürlich gewachsene Pflanzen.

Im Controlled Enviroment Agriculture (CEA) wird nichts dem Zufall überlassen: Ob Zusammensetzung der Nährstoffe, Sauerstoff- und Kohlendioxid-Gehalt, Luftfeuchtigkeit, Temperatur oder Lichtspektrum – alles wird kontrolliert. Die vertikale Farm des DLR produziert täglich 13 Tonnen frische Lebensmittel, die im ortsansässigen Supermarkt verkauft werden. Doch es gibt einen Wermutstropfen: Die Kosten für die Produktion von einem Kilo Gemüse liegen bei 12 € – und das ist nicht wirklich marktfähig.

Schon jetzt arbeiten viele Wissenschaftler aller Länder an Methoden, die die Landwirtschaft revolutionieren -und damit die Resourcen unseres Planeten schonen- können. Das wird aber nur gelingen, wenn wir uns auch auf grosse Veränderungen einlassen wollen und können. Werden wir bereit sein, herzhaft in einen Insektenburger zu beissen? Oder zumindest unseren Fleischkonsum wenigsten deutlich zu reduzieren? Es hängt letztendlich von jedem einzelnen ab.

Quellen: enveda.de, Wikipedia, welt.de, heise.de.

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Mike vom Mars Blog - mike-vom-mars.comAuthor: Mike vom Mars
A couple of years ago, Mike emigrated from his home planet to Earth to study and examine the human species. His findings offer a deep insight into the nature of human beings and their strange society.

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1 Comment

  1. Na ja, die Ernährungsweise lässt sich verändern, sonst wird der 3-D-Drucker zum Alltag der Gastronomie gehören. Wenn die Küchenluftreinhaltung schlecht funktioniert, wäre es möglich, die Küchenschaben im Burger real zu sehen. Aber reine Luft sowie auch die gesunde Ernährung liegen unserem Körper doch zu Grunde!

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