Social Criticism

Future Food: Algas and Insectburgers?

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Ernährung der Zukunft - Insekten

Insektenstulle gefällig?

Was darf’s denn sein -Pillen, Algen, Insektenburger? Die Weltbevölkerung wächst momentan immer weiter, die Anbauflächen werden immer kleiner -nicht zuletzt bedingt durch den Klimawandel. Der Fleischkonsum dagegen steigt kontinuierlich an, doch Massentierhaltung ist weder unter ökonomischen noch tierschutzlichen Aspekten eine Alternative. Wie kann es also weitergehen? Welche (teils faszinierende, teils abstossende) Alternativen wird es geben oder gibt es bereits heute schon?

Für uns Deutsche ist ein gefüllter Teller eine Selbstverständlichkeit. So sehr, das viele hierzulande den Kult um das Essen fast schon wie eine Religion praktizieren. Das ist nicht überall so -mancherorts ist man froh, wenn überhaupt etwas auf den Tisch kommt. Und machen wir uns überhaupt Gedanken darüber, auf wessen Kosten wir uns da satt essen? Welche ökologischen Ressourcen wir damit verbrauchen? Und ob das so auf unbestimmte Zeit überhaupt weitergehen kann und darf?

Die Gegenwart

Klimawandel

Während die Hauptverursacher des Klimawandels vor allem in den Industrienationen zu finden sind, leiden unter den Folgen vor allem die Menschen in Entwicklungsländern. Ein Großteil der Bevölkerung dort ist von der Landwirtschaft abhängig. Von Dürren, Überschwemmungen und anderen Naturkatastrophen sind sie am stärksten betroffen.

Durch Erosion, Versalzung oder Austrocknung werden jährlich fünf bis sieben Millionen Hektar Land für die Landwirtschaft unnutzbar. In den vergangenen 20 Jahren wurden so mindestens eine Million Quadratkilometer zerstört – eine Fläche, so groß wie Deutschland, Frankreich, die Benelux-Staaten, Österreich und die Schweiz zusammen. Neue Anbauflächen werden oft durch Brandrodung und andere gravierende Eingriffe ins Ökosystem nutzbar gemacht. So gewonnene Böden sind jedoch schnell ausgelaugt.

Fleischkonsum

Der Fleischkonsum in Deutschland wird vom Bundesmarktverband für Vieh und Fleisch auf rund 60 Kilogramm verzehrtes Fleisch pro Kopf und Jahr geschätzt. Der Gesamtverbrauch einschließlich der Herstellung von Tierfutter, industrieller Verwertung und Verlusten lag 2013 bei rund 88 Kilogramm pro Kopf. Damit belegt Deutschland im weltweiten Vergleich den 21. Platz. Am meisten Fleisch wird in den USA mit rund 120 Kilogramm pro Kopf und Jahr verbraucht, am wenigsten in Bangladesch und Indien mit ungefähr vier Kilogramm. Im weltweiten Mittel werden etwa 42 Kilogramm Fleisch pro Kopf und Jahr verbraucht. Erst seit kurzem nimmt der Verbrauch, zumindest bei uns, leicht ab.

Massentierhaltung

In der Massentierhaltung leben und sterben allein in Deutschland über 830 Mio. Tiere pro Jahr (Stand 2013). Die meisten Tiere werden gewaltsam den Haltungsformen angepasst: Hörner, Ringelschwänze, Schnäbel und z. T. auch Zähne werden ohne Betäubung gekürzt/abgetrennt (die Hühnermast bildet eine Ausnahme, weil die Tiere so jung geschlachtet werden). Wesentliche Grundbedürfnisse der Tiere werden ignoriert und ihre Bewegungsfreiheit wird stark eingeschränkt. Um die Tiere trotz unpassender Haltung leistungsfähig zu erhalten, ist eine häufig routinemäßige Abgabe von Antibiotika unvermeidlich geworden, was auch Gefahren für die menschliche Gesundheit mit sich bringt.

Welternährungssituation

Die Ernährungssituation der Weltbevölkerung ist leider immer noch von einer hohen Rate der Fehlernährung geprägt! Obwohl es derzeit genügend Nahrungsmittel auf der Erde gibt, um alle Menschen rein rechnerisch mit durchschnittlich 3000 kcal und 80g Eiweiß pro Tag ausreichend gedeckt zu ernähren, sterben täglich noch immer etwa 25.000 Menschen, vor allem Kinder, an den Folgen von Hunger. Dagegen wächst in hochindustrialisierten Nationen der Welt wie Nordamerika und Europa zunehmend das Problem der Überernährung. Bereits über 50% der europäischen Erwachsenen sind übergewichtig!

Während die industrialisierten Länder ausreichend Nahrung produzieren, sinkt der Kalorienbedarf ihrer Bürger durch die mangelnde Bewegung immer weiter. Gleichzeitig werden durch gezielte Werbung völlig unnötige Essensanreize geschaffen. In den armen Ländern dagegen ist eine ausgewogene Nahrungsaufnahme aufgrund zu schwacher Infrastruktur, einer unterentwickelten Nahrungsindustrie oder schlicht aus Geldmangel kaum möglich.

Designfood oder Biogemüse, grüne Gentechnik oder alte Sorten – wie werden wir uns in Zukunft also ernähren? Und was ist die Antwort auf drohende Hungersnöte auf der Welt? Weiter auf der nächsten Seite…

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1 Comment

  1. Na ja, die Ernährungsweise lässt sich verändern, sonst wird der 3-D-Drucker zum Alltag der Gastronomie gehören. Wenn die Küchenluftreinhaltung schlecht funktioniert, wäre es möglich, die Küchenschaben im Burger real zu sehen. Aber reine Luft sowie auch die gesunde Ernährung liegen unserem Körper doch zu Grunde!

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