Der Weltuntergang steht vor der Tür – Zeit also für einen Hobby-Check. Sind meine Hobbies wirklich Corona-Safe? Entspanntes Aufatmen. Sie sind es. Hier ein paar Hobby-Tipps für die Apokalypse.
Na, auch dein erster Weltuntergang? Willkommen in der Apokalypse. Schon seit Jahren lautet mein Grundsatz ja: „Pflege keine Hobbies, die du nicht alleine ausüben kannst.“ Ich hatte einfach keine Lust mehr, mich ständig von den Launen, Finanzen, der Zeitplanung, der Unzuverlässigkeit oder den Beziehungsproblemen anderer abhängig zu machen. Wem sich bei Sätzen wie „Da muss ich erst mal Chefin um Erlaubnis fragen“ die Fussnägel aufrollen, hilft nur eines: mach es allein! Und genau das zahlt sich in Zeiten wie diesen nun aus.
Wer bisher in einem Fussballverein kickte, Tanzunterricht nahm, Mitglied in einem Buchclub war, gerne ins Kino ging, Parties feierte, oft auf Konzerte ging oder sich in Cafes zum Plaudern traf – für Herdentiere bricht im Augenblick wohl gerade eine Welt zusammen, sind sie nun doch zum ersten mal in ihrem Leben völlig auf sich alleine gestellt. Rechnen wir deshalb also lieber mal mit einer starken Zunahme von Psychosen, Geisteskrankheiten und Selbstmorden in den nächsten Wochen, vor allem – und gerade – unter stark extrovertierten Menschen.
Tipp:
Hast du das Zeug, um allein zu sein? Kannst du dich auch mit dir selbst beschäftigen, oder verfällst du sofort in Panik, sobald du auf dich gestellt bist? Finde es heraus!
Nur die Harten kommen in den Garten – gesegnet ist, wer allein sein kann. Wer immer schon gerne Menschen gemieden hat, erlebt nun die Blüte seines Lebens und kann eine Welt erleben, wie sie vielleicht ausgesehen hätte, wenn Fortpflanzer schon vor Jahren ihr Hobby (nämlich die Fortpflanzung) eingestellt hätten: leere Plätze, einsame Wälder, freie Parks.
Ideal also für folgende, garantiert Corona-freie Hobbies:
Auf der nächsten Seite: Die Welt von oben betrachten.
Corona-freies Hobby Nr. 5: Drohnen fliegen
Ob Kameradrohne oder Rennflitzer – das ideale Hobby gegen Lagerkoller. Denn es erlaubt euch, die Welt von oben zu sehen, sich völlig frei zu fühlen. Mit der Kameradrohne schöne Aufnahmen aus der Vogelperspektive machen oder mit dem Rennflitzer Loopings und Rollen fliegen – man fühlt sich tatsächlich leicht wie ein Vogel.
Durch die First-Person-Sicht der Videobrille ist es so, als würdet ihr im Cockpit sitzen und selbst fliegen – nur eben ohne diesen ganzen Blödsinn wie Lebensgefahr, Notlandung, zerquetschte Organe oder gewaltige Explosionen, wenn euer Flugzeug mitten in eine Tankstelle stürzt. Nein, Drohnen fliegen ist völlig harmlos – und alles, was ihr dafür braucht, passt in einen einzigen Rucksack.
Während man mit Kameradrohnen gemütlich über der Landschaft schwebt und schöne Videos filmen kann, sausen Renndrohnen mit teilweise über 100km/h durch den Himmel. Freier kann man sich gar nicht fühlen – und für einige Minuten die Schwerkraft völlig hinter sich lassen:
Auf der nächsten Seite: Die Bretter, die die Welt bedeuten.
Corona-freies Hobby Nr. 4: E-Boarden
Während ich diese Zeilen schreibe, gilt lediglich eine Ausgangsbeschränkung, keine Ausgangssperre. Der Aufenthalt im Freien alleine ist gestattet – und aus medizinischer Sicht sogar gewünscht, so lange man die Nähe zu anderen Menschen meidet. Also rauf auf das E-Board und ab in den Wald, quer durch Feld und Wiese, am Flussufer entlang.
Eine Reichweite von 30km (mit Zusatzakku im Rucksack das Doppelte) ist genug, um jedem verseuchten Zweibeiner zu entkommen. Zwischenstop auf einer gemütlichen Parkpank mit Blick auf den Fluss, während aus den Earplugs die Lieblings-Songs oder Radionachrichten zwitschern. Die Sonne scheint. Im Wald ist es friedlich und still. Herrlich.
Weiterer Vorteil: da momentan alle zuhause bleiben, sind freie Parkplätze noch seltener zu finden, als ohnehin schon. Wer aber mit einem Elektro-Miniflitzer unterwegs ist, muss sich darüber jedenfalls keine Gedanken machen:
Auf der nächsten Seite: Virtuell Filme gucken mit Freunden.
Corona-freies Hobby Nr. 3: Virtuelle Welten
Das Wetter ist schlecht? Gehirn-Amputierte Jugendliche mit dem IQ eines Labor-Äffchens haben sich nicht an die Ausgangsbeschränkung gehalten, so das nun doch eine völlige Ausgangssperre gilt? Kein Problem – einfach die VR-Brille aufsetzen und selbst aus der kleinsten 40m² Bude wird ein Renaissance-Palast oder eine mittelalterliche Burg, die gerade von fiesen Monstern überrannt wird (und rate mal, wer der einzige ist, der die Welt retten kann!)
Eine VR-Brille der neuesten Generation und ein paar freie Quadratmeter in der Bude reichen, um sich sein eigenes Holodeck einzurichten. Hier kann man dann gegen Roboter fighten, die die Weltherrschaft an sich reissen wollen, knifflige Puzzles lösen, durch Spukhäuser schleichen, Tai Chi üben oder sogar etwas für die Fitness tun – zum Beispiel Boxen, Tanzen, Bowlen oder Tennis spielen.
Oder man trifft sich mit Freunden im VR-Chat. Dort kann man gemeinsam im virtuellen Luxus-Loft, am Lagerfeuer oder auch in einem Kinosaal sitzen, zusammen Filme ansehen und sich sogar gegenseitig mit Popcorn bewerfen! Die VR-Technik ist mittlerweile so weit fortgeschritten, das die Illusion perfekt ist:
Auf der nächsten Seite: Hole dir einen Kuschelknuffel!
Corona-freies Hobby Nr. 2: Ein Hund
Wer in diesen Zeiten einen Hund hat, ist klar im Vorteil: selbst während einer Ausgangssperre hat man so immer noch einen Grund, das Haus zu verlassen und frische Luft zu tanken. Aber auch in den vier Wänden kann man sich prima mit dem Vierbeiner beschäftigen, indem man ihm einige Tricks und Kunststücke beibringt. Hunde haben keine Migräne, keine zufälligen Tageslaunen, nölen nicht herum, quatschen dich nicht stundenlang mit Belanglosigkeiten voll und verkaufen dir auch keine überteuerten Handyverträge.
Und keine Sorge: nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, gibt es keine Hinweise darauf, dass Hunde oder Katzen ein Infektionsrisiko für den Menschen darstellen oder eine Rolle bei der Verbreitung von SARS-CoV-2 („Corona“) spielen. Demnach müssen gesunde Personen den Kontakt zu Haustieren nach derzeitigem Stand nicht einschränken.
Auf der nächsten Seite: Druck dir was!
Corona-freies Hobby Nr. 1: 3D Drucker
Die Menschheit hat es vermasselt, die totale Ausgangssperre ist in Kraft und du sitzt in den eigenen vier Wänden fest? Kein Ding – mit einem 3D Drucker kannst du immer noch deine Kreativität ausleben: Wand- oder Kleiderhaken zum Selberdrucken, Totenköpfe mit LED-Beleuchtung, eine Terminator-Standfigur für das Zimmerregal, witzige Cartoonfiguren, ein Fressnapf mit Name darauf für deinen Wuffi, ein Schiffe-Versenken-Spiel oder eine Halterung für deine Netflix-Fernbedienung, ja sogar ein Spätzlesieb oder Schlagring gegen unerwünschte, virenverseuchte Besucher oder Zeugen Jehovas, die es wagen, an deiner Haustüre zu klingeln – es gibt nichts, was man sich nicht selbst drucken kann. 3D Drucker sind mittlerweile erschwinglich (ab 120 EUR) und kinderleicht zu bedienen.
Was der faszinierende Replikator in der Fernsehserie Star Trek kann, der per Knopfdruck alle möglichen Gegenstände herstellt, funktioniert längst schon in der Wirklichkeit. Auf Internetseiten wie Thingiverse.com kann man tausende und abertausende von Figuren, Modellen und Designs herunterladen und diese tatsächlich fast per Knopfdruck vom eigenen 3D Drucker ausspucken lassen.
Roboter aus dem 3D-Drucker
Mit einem 3D-Drucker lassen sich aber auch noch ganz andere Projekte umsetzen, wenn man sich ein wenig mit Arduino auskennt. Arduino ist ein programmierbarer Mikrokontroller in der Grösse einer Streichholzschachtel, der sich recht einfach programmieren lässt. Anleitungen dazu gibt es auf YouTube zuhauf – sogar für komplette Neueinsteiger.
An diesen kleinen Mini-Computer kann man ganz einfach alle möglichen Arten von Sensoren anschliessen, so z.B. Abstandsmesser, Ultraschallsensoren zur Hinderniserkennung, Gestendetektoren, Bewegungsmelder, Servomotoren und, und, und… In der Verbindung mit einem 3D-Drucker und Programmierkenntnissen lassen sich so tolle Projekte umsetzen, wie z.B. diesen Spinnen-Roboter:
BONUS-HOBBIES
Wem all das nicht so recht taugt, der kann es auch einfach mal mit dem Bemalen von Steinen probieren. Hört sich ein wenig nach Kindergarten-Bastelstunde an, tatsächlich lassen sich so aber auch richtig tolle Kunstwerke schaffen!Oder einfach am Computer zeichnen! Die Anschaffung eines Grafiktabletts ist zwar etwas teurer, als Steine zu sammeln, dafür kommt man allerdings auch ganz ohne Farbkleckserei aus und hat Zugriff auf die grösste Errungenschaft der Menschheit seit Erfindung des Rads: der UNDO-Funktion!
Seltsam? Aber so steht es hier geschrieben... Ihr habt Fragen, Anregungen oder vielleicht sogar eine völlig andere Meinung zu diesem Artikel? Dann postet einen Kommentar.
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1 Kommentar
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Wie wäre es mit ein bisschen Gärtnerei? Geht auch im Blumentopf auf der Fensterbank