TAG 377 – DIENSTAG, 07.MÄRZ 2023
Zeit für ein bisschen Nostalgie – erinnert ihr euch noch, wie die „zweitbeste Armee der Welt“ vor einem Jahr in die Ukraine einmarschierte? Als „Elitesoldaten“ ein ukrainisches Hochhaus infiltrieren wollten und dabei so blöd waren, den Aufzug zu benutzen? Als der Hausmeister das über die Ãœberwachungskameras sah, stellte er dem Lift einfach den Strom ab. Und diese Pappkameraden hatten noch Glück im Vergleich zu ihren Kollegen, die heute an die Front geschickt werden. Schaut mal, wie toll die ersten „Margen“ Russensoldaten noch angezogen waren. So mit Streifen und allem drum und dran. Wow. Was ist nur innerhalb eines Jahres aus dieser Armee geworden?
TAG 376 – MONTAG, 06.MÄRZ 2023
Der Kampf um Bakhmut geht weiter, die russischen Kräfte konnten in den letzten beiden Tagen nur noch minimale Geländegewinne verzeichnen. Die Nachschublage der ukrainischen Truppen in Bakhmut ist momentan gesichert. Bis zu 500 russische Soldaten sterben derzeit täglich im „Meat Grinder“ Bakhmut nach ukrainischen Angaben, während sie immer weiter versuchen, den Ort endlich einzunehmen.
TAG 374 – SAMSTAG, 04.MÄRZ 2023
Ukrainische Truppen haben sich aus dem Ostteil der Stadt über den Fluss Bakhmutska nach Westen zurückgezogen und hinter sich die Brücke gesprengt. Somit haben die Ukrainer sich zumindest in den Westteil der Stadt zurückgezogen und solche Stellungen im Osten der Stadt aufgegeben, die nur schwer oder mit zu hohen Verlusten zu halten gewesen wären.
Laut ukrainischen Angaben soll die Verlustratio in Bakhmut derzeit 1:7 betragen (sieben getötete Russen für einen getöteten Ukrainer). Selbst die konservativsten Schätzungen gehen mindestens von einer Ratio von 1:3 für die Ukraine aus. Die ist einer der Gründe, warum die Ukraine so lange wie möglich am „Fleischwolf Bakhmut“ festhalten möchte – weil man weiß, dass die Russen den Sieg über diese kleine Stadt so dringend für ihre Propaganda brauchen, dass ihnen ihre Verluste dabei sprichwörtlich egal sind.
Ein kompletter Rückzug findet nach Angaben des ukrainischen Generalstabes noch nicht statt – welcher einen solchen aber natürlich auch nicht vorher ankündigt. Allerdings sollen weitere ukrainische Truppen aus Bakhmut abgezogen worden sein, während Spezialkräfte in die Stadt beordert wurden. Dies legt nahe, dass zumindest teilweise ein geordneter Rückzug von Truppen eingeleitet wird.
Der russische Außenminister und Märchen-Opa Lavrov behauptet in einer Diskussion vor indischem Publikum, dass Russland nur den Krieg beenden möchte, der gegen ihr Land von anderen begonnen wurde – was zu spontanen Lachanfällen im Publikum führt. Russenlügen sind für den Rest der Welt, dessen IQ sich in den letzten 80 Jahren ja merklich weiterentickelt hat, einfach nur noch drittklassige Kindergarten-Comedy. Wer also einen Clown für den nächsten Kindergeburtstag bestellen möchte – einfach mal im Kreml anrufen ☎
TAG 373 – FREITAG, 03.MÄRZ 2023
Bakhmut hält. So schlecht es für die Russen gerade laufen mag, einen wichtigen Erfolg konnten sie diese Woche dennoch für sich verbuchen: die Marke von 150.000 in der Ukraine getöteten russischen Soldaten wurde geknackt!
Wir gratulieren vor allem dem russischen Kommandanten Rustam Muradow, der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin am Freitag überraschend zum Kommandeur des Militärbezirks Ost befördert wurde.
Muradows Beförderung wurde eine Woche nach der großen Niederlage der Armee der Angreifer bei Vuhledar bekannt, wo durch seine Unfähigkeit zwei Elitebrigaden der russischen Marine und 137 Panzer und Armeefahrzeuge fast vollständig zerstört wurden:
Als Dank dafür wurde der 50-jährige Muradow nun, Träger des Ordens der Tapferkeit und des Ordens für Verdienste um das Vaterland in drei Stufen, von Putin in den Rang eines Generalobersts erhoben, schreibt die Moscow Times. Wenn Russland Inkompetenz mit den höchsten Orden belohnt, erklärt sich eigentlich von selbst, weshalb so viele seiner Soldaten den Weg in jenseitige Dimensionen finden:
Dass allerdings auch die Ukraine schwere Verluste erlitten hat, soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden:
150.000 getötete Russen sind eine Hausnummer. Damit hätte man alle Strandbars auf der Insel Phuket füllen können. Man munkelt , dass man in der Hölle mittlerweile fast nur noch russisch spricht. Dort soll man nun auf mehr Russen treffen, als am Strand von Hurghada. Getreide aus der Ukraine dürfte dieses Jahr dadurch besonders Proteinhaltig ausfallen, denn an Dünger herrscht auf ukrainischen Äckern derzeit kein Mangel.
TAG 372 – DONNERSTAG, 02.MÄRZ 2023
Dieser Soldat hatte Glück – ein 30mm panzerbrechendes Projektil ist aus unerfindlichen Gründen in seiner Weste stecken geblieben, ohne ihn ernsthaft zu verlezten:
Noch ein Glückspilz – das Projektil ist in der Plastikschnalle seines Slings stecken geblieben. Ein Gegenstand, der nur wenige Cent kostet, hat ihm heute das Leben gerettet:
Und an manchen Tagen bleibt man lieber im Bett, weil man einfach nur Pech hat. Wäre dieser Russe hier zuhause geblieben, anstatt gegen Ukrainer zu kämpfen, wäre er an diesem Tag wahrscheinlich nur in Hundescheisse getreten:
TAG 371 – MITTWOCH, 01.MÄRZ 2023
Diese Karte zeigt die Geländegewinne der Russischen Streitkräfte in der Ukraine seit Jahresbeginn 2023. Seitdem hat sich die Frontlinie kaum verändert, obwohl die Russen alleine in den ersten beiden Monaten dieses Jahres nach ukrainischen Angaben 50.000 Mann verloren haben. Somit entspricht dies eigentlich der perfekten Definition eines Pyrrhussiegs:
Die derzeitigen Hotspots mit den heftigsten Kämpfen liegen genau entlang der im Bild sichtbaren Frontlinie: Kreminna im Nordosten, Bakhmut im Osten, etwas weiter südlich Avdiivka und im Süden Vuhledar (Ugledar).
Obwohl die strategische Bedeutung des längst völlig zerstörten Ortes Bakhmut nur von überschaubarer Bedeutung ist und er mittlerweile von drei Seiten durch die Russen eingekreist ist, halten die Ukrainer an der Verteidigung der Stadt fest, da hierdurch nicht nur tägliche hunderte russische Soldaten außer Gefecht gesetzt und die russischen Streitkräfte so geschwächt werden, sondern auch, um den ukrainischen Truppen einige Kilometer westlich von Bakhmut das Einrichten neuer Verteidigungslinien zu ermöglichen. Sollte Bakhumt demnächst eingenommen werden, gehen die Kämpfte dann einfach ein paar Kilometer westlich weiter. Am Kriegsverlauf wird das für die Russen nicht viel ändern – außer dass der Kreml ein symbolisches Propagandaziel präsentieren kann.
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