Ukraine-Krieg

Kriegstagebuch Ukraine – Januar

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TAG 321 – DIENSTAG, 10.JANUAR 2023

+++ Neue Mobilisierung steht bevor +++

Russland steht kurz vor einer erneuten großen Mobilisierungswelle, die um den 15. Januar herum stattfinden dürfte und bei der nach Angaben diverser Quellen weitere 500.000 Bürger zum Sterben in der Ukraine eingezogen werden. Die Reaktion der Bürger bleibt abzuwarten – es ist aber nicht damit zu rechnen, dass sich allzu viele zombierte russische Bürger gegen ihren befohlenen Tod wehren werden dürften, da der intelligenteste Teil der Bevölkerung bereits vor der letzten Mobilisierungswelle das Land verlassen hat.

Druckereien in Russland sollen bereits den Empfang entsprechender Druckaufträge bestätigt haben. Der ukrainische Generalstab, sowie der HUR nehmen mit hoher Wahrscheinlichkeit an, dass Putin diese Truppenmassierung nutzen wird, um noch einmal eine Großoffensive gegen Kiev zu starten, sobald die Frühlings-Rasputiza abgeklungen ist und dies zulässt.

Zur Erinnerung an unseren Bundeskanzler, der bisher alles versucht hat, um der Ukraine die Lieferung wirklich brauchbarer Waffen so schwer, wie nur möglich zu machen: die Lieferung des Leopard 2 sollte nun nicht nur in die Gänge kommen, es sollte auch daran gedacht werden, dass das Training an diesen Fahrzeugen eigentlich spätestens JETZT beginnen müsste! Niemand wird sich in einigen Wochen damit herausreden können, dass er ja „von nichts gewusst“ hätte. Es wären durchaus genügend Leo 2 verfügbar:

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+++ Preis für Russen-Öl fällt auf Ramsch-Niveau +++

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Preisentwicklung nach Beschluss des G7-Ölpreisdeckels


Nur Putin-treue Ossis behaupten noch stur, Sanktionen gegen Russland würden nichts nutzen. Hier nur einer der vielen, vielen Gegenbeweise: Russlands wichtigstes Erdölprodukt wird derzeit weit unter der von der G7 festgelegten Preisobergrenze von 60 Dollar gehandelt, da das stark sanktionierte Land nur eine Handvoll Käufer hat, um seinen Rohölhandel aufrechtzuerhalten. Die Sorte Ural, Russlands größter Rohölexport, wurde am Freitag in seinem Ostseehafen zu einem Preis von nur 37,80 $ pro Barrel gehandelt, so die Daten von Argus Media.

Das ist nicht nur weniger als die Preisobergrenze, sondern auch weniger als die Hälfte des Preises der internationalen Referenzsorte Brent, die am Montag mit rund 80 Dollar pro Barrel gehandelt wurde. Die westlichen Länder haben die Preisobergrenze zusätzlich zu dem von der Europäischen Union im Dezember verhängten Verbot für russisches Öl eingeführt, das Teil der jüngsten Sanktionsrunde ist, mit der die Kriegseinnahmen Moskaus eingedämmt werden sollen.

Europa war einer der größten Rohölkunden Russlands, und russische Öllieferanten können nun keine westlichen Versand- und Versicherungsdienste mehr in Anspruch nehmen, es sei denn, sie verpflichten sich zur Einhaltung der Preisobergrenze. Für Russland war es schwierig, diesen Gegenwind zu bewältigen: Die Ölexporteinnahmen des Landes gingen in der letzten Woche des Jahres 2022 um 15 Millionen Dollar zurück, und es gibt nur noch wenige Hauptabnehmer für russisches Rohöl, nämlich China, Indien und die Türkei, wie Bloomberg berichtete. Diese Abnehmer konnten auch stärkere Preisnachlässe auf Öl erzielen, da Russland darum kämpft, die europäischen Ölverkäufe zu ersetzen. Russland hatte Öl unter der Preisobergrenze an Indien verkauft, und mindestens eine Öllieferung wurde zu einem Preis von 68 Dollar pro Barrel, also knapp über der Preisobergrenze, an China verkauft.

Präsident Wladimir Putin hat die Preisobergrenze als „dumm“ bezeichnet und die Widerstandsfähigkeit der russischen Wirtschaft betont, obwohl seine Zentralbank davor gewarnt hat, dass die jüngste Runde von Sanktionen neue wirtschaftliche Schocks für das Land bedeutet. Der Schaden, der durch die Sanktionen angerichtet wird, könnte sogar dazu führen, dass Russland bis 2033 zu einem gescheiterten Staat wird oder zerbricht, so eine aktuelle Umfrage unter Experten.

Ihr müsst jetzt stark sein, liebe Ossis – wem blutet nicht das Herz, wenn euer ehemaliger Gefängniswärter Suizid begeht? Eine Runde Mitleid, bitte.

TAG 319 – SONNTAG, 08.JANUAR 2023

+++ Russen rücken nach Soledar vor +++

Nachdem russische Wagner-Truppen monatelang erfolglos unter hohen Verlusten versuchten, Bakhmut einzunehmen und dort immer wieder zurück geschlagen wurden, versuchen sie es nun ein Stück weiter nördlich über den Ort Soledar. Dort konnten sie in den letzten Tagen tatsächlich Gebiet erobern, den Ort Bakhmutske einnehmen und bis zum Bahnhof von Soledar vorrücken. Dieser wurde gestern von ukrainischen Truppen wieder zurückerobert, die Kämpfe um Soledar aber halten weiter an.

Demnach haben Wagner-Truppen in den letzten Tagen hier unter Aufbietung aller Kräfte gute drei Kilometer Gelände gewonnen – eine Strecke, die sie bisher nicht einmal in Monaten geschafft hatten. Die ukrainischen Kräfte halten dagegen, im gesamten Gebiet wird hart gekämpft.

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+++ Angriff auf Kiev, zweiter Versuch +++

Derzeit massieren die Russen Truppen nördlich der ukrainischen Grenze zu Belarus. Dorthin werden seit Wochen nicht nur Soldaten, Ausrüstung und Fahrzeuge geschafft, sondern auch Lazarette errichtet, was eigentlich nur den Schluss zulässt, dass Russland es noch einmal mit einer Offensive Richtung Kiev versuchen wird. Noch ist die Anzahl der dazu in Belarus massierten Truppen zu gering, eine Offensive auf Kiev wäre zum Scheitern verurteilt. Man rechnet also mit einer weiteren Mobilmachung in Russland, die wohl noch im Januar, spätestens im Februar erfolgen wird und durch die mehrere hunderttausend Mann eingezogen werden. Bis diese mehr schlecht, als recht ausgerüstet, ausgebildet und ebenfalls nach Belarus geschickt werden, können zwei bis drei Monate vergehen. Man kann also im Frühling / Frühsommer mit einem weiteren großen Angriff gegen Kiev rechnen.

Um diesem begegnen zu können, und zudem auch noch bereits besetztes Land zurückerobern zu können, ist die Ukraine auf Kampfpanzer angewiesen. Selbst wenn Zauder-König Scholz und andere Politiker, die sich immer noch mit fossilen Beratern aus der Merkel-Ära umgeben, sich doch irgendwann dafür entscheiden sollten, Leopard 2 Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern, müsste bereits JETZT mit der Ausbildung daran begonnen werden. Man kann nur hoffen, dass diese weltfremden Politiker sich bewusst sind, dass ihres Zauderns wegen nicht nur täglich Menschen sterben, sondern der Krieg auch noch unnötig in die Länge gezogen wird.

👉 Warum Leopard 2 Panzer und keine amerikanischen Abrams? Zum einen ist der Leopard 2 deutlich einfacher zu warten, als der Abrams. Techniker könnten so schneller in der Wartung des Leo 2 geschult werden. Zudem verfügen viele europäischen Länder, u.a. Ukraines Nachbar Polen, über Leopard 2 Panzer in der eigenen Armee, so dass hier Ersatzteile schnell und leicht von allen Seiten verfügbar sind. Und auch die Schulung der Besatzung könnte in mehreren europäischen Ländern simultan und zeitnah stattfinden.

TAG 318 – SAMSTAG, 07.JANUAR 2023

+++ Immer mehr Frauen kämpfen für die Ukraine +++

„Als ich aufwuchs, hätte ich nie gedacht, dass ich einmal zum Militär gehen würde“, sagt Diana einem Reporter von Aljazeera. „Wie jedes kleine Mädchen wollte ich einfach nur ein glückliches Leben führen und arbeiten, um reisen und die Welt sehen zu können.“ Als in den ersten Tagen des Krieges russische Panzer auf Kiew zurollten, meldete sich Dianas Bruder zum Kampf gegen die Invasionstruppen. Auch Diana beschloss, sich ihm anzuschließen, und bat darum, in eine Kampfdivision der ukrainischen Armee versetzt zu werden.

Seit dem Einmarsch der Russen in die Ukraine ist die Zahl der Frauen, die sich freiwillig dem ukrainischen Militär angeschlossen haben, sprunghaft angestiegen. So stark, dass Uniformen und Schuhe in kleineren Größen knapp werden, da aliierte Länder meist nur Männergrößen schicken. In den ukrainischen Streitkräften dienen etwa 50.000 Frauen in Kampf- und Nichtkampfpositionen, von denen nach Angaben ukrainischer Militärs etwa 10.000 derzeit entweder an der Front kämpfen oder eine Tätigkeit ausüben, die sie an die Front führen könnte. Vor der Invasion gab es etwa 32.000 Frauen im Militär.

In der Ukraine ist der Militärdienst für Frauen freiwillig, aber die Regierung erwägt, ihn für Frauen mit bestimmten Fähigkeiten zur Pflicht zu machen. Eine Entscheidung darüber soll erst im nächsten Jahr fallen.

Die Moral der ukrainischen Soldaten ist bisher ungebrochen, auch wenn man an der Front immer noch sehnsüchtig auf den Bodenfrost wartet, der endlich den Schlamm in den Gräben gefrieren lässt und die ersten größeren Offensiven ermöglicht.


+++ Wimmelbild des Tages +++

Zeit für ein bisschen Galgenhumor – wie sonst erträgt man Putins Wahnsinn? Wer möchte, kann auf diesem Drohnenschnappschuss aus Bakhmut einmal zählen, wieviel Objekte hier eigentlich nicht hingehören und besser in Russland geblieben wären:

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TAG 314 – DIENSTAG, 03.JANUAR 2023

+++ Sag’s doch mal mit einer Granate +++

Liebesgrüße per Artillerie? Einen Gruss an die Russen per Mörsergranate? Die Crowdfunding-Website signmyrocket.com ermöglicht es, dass Botschaften aus aller Welt auf Munition und Ausrüstung geschrieben werden, die von den ukrainischen Streitkräften gegen russische Besatzer verwendet werden. Gegen eine Spende von 40 bis zu Tausenden von Dollar schreiben ukrainische Soldaten mit einem Permanentmarker (d)eine Botschaft auf einen „Meinungsverstärker“ (sprich: Munition) und schicken dem Kunden ein Foto oder ein Video, wie die Granate auf die russischen Streitkräfte abgefeuert wird.

Die Spenden gehen an das Zentrum für die Unterstützung der Armee, der Veteranen und ihrer Familien, das Ausrüstung für die ukrainischen Streitkräfte kauft. Bis zum 08. Dezember 2022 wurden über die Website mehr als 750.000 US-Dollar gesammelt und es konnten 77 Autos, 55 Drohnen und 27 Starlink-Terminals für die ukrainische Armee gekauft werden.

Eine von Italienern gesponserte Granate trägt z.B. die Aufschrift „Um euch daran zu erinnern, den Waschbären zurück zu geben“ und bezieht sich auf den Waschbären, den russische Soldaten bei ihrem Abzug aus dem Cherson Zoo gestohlen haben.

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Artilleriegranate mit freundlicher Botschaft

TAG 313 – MONTAG, 02.JANUAR 2023

+++ 600 auf einen Streich +++

Durch einen ukrainischen Raketenschlag auf ein russisches Hauptquartier in Makiivka, ca. 15 km hinter der Frontlinie, wurden mit einem Schlag hunderte Soldaten getötet. Die von Moskau eingesetzte Verwaltung der Region Donezk in der Ukraine erklärte am Sonntag, dass in der Silvesternacht mindestens 25 Raketen auf die Region abgefeuert wurden. Da im Keller der ehemaligen, zweckentfremdeten Berufsschule aber zudem große Mengen Sprengstoff und Munition gelagert wurden, wurde das gesamte Gebäude in einer gewaltigen Explosion komplett zerstört und begrub nach ersten Angaben 350-600 frisch mobilisierte Soldaten, sowie mindestens drei höherrangige Offiziere unter sich. Wie hoch die Verluste tatsächlich sind, ist noch nicht bestätigt.

+++ Wagner gehen „Mitarbeiter“ aus +++

Der Chef der in manchen Ländern als Terrororganisation eingestuften Söldnergruppe „Wagner“, Prigoschin besuchte in der Silvesternacht ein Leichenschauhaus, in dem Leichen von Wagner-Rekruten in Säcken auf bereitstehende Lastwägen zum Abtransport geladen werden. Zu einem der Leichen sagt er: „Dein Vertrag ist beendet, du gehst nach Hause“.

Nach Zeugenangaben geht man mit den Leichen dort um, als wären es Müllsäcke. Das Leben ist in Russland eben nicht viel wert. Wagner kämpft vor allem an der Ostfront um das Gebiet Bakhmut, wo sie seit Monaten enorm hohe Verluste verzeichnen, da sie relativ planlos immer und immer wieder gegen den von ukrainischer Seite gut befestigten Ort anstürmen. Alleine hier verzeichnet die Wagner-Gruppe hunderte tote Soldaten – pro Tag. Obwohl Wagner 2022 tausende Strafgefangene, Vergewaltiger und Mörder aus russischen Gefängnissen rekrutiert hatte, sterben diese schneller, als sie neu rekrutiert werden können, so dass selbst Wagner mittlerweile ein Mangel an „Mitarbeitern“ droht:

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