Wieder geht der russische Angriffskrieg in einen neuen Monat. Aus der erwarteten Frühlingsoffensive der Ukraine wird nun eine Sommeroffensive werden. Doch wo wird die Ukraine zurückschlagen? Und hat der Westen bisher genügend Material und Fahrzeuge geliefert, um das Leben möglichst vieler ukrainischer Soldaten zu schützen?
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TAG 492 – FREITAG, 30.JUNI 2023
Dass die Lage in Russland rund um den Beinahe-Putsch am Wochenende ernst war, verdeutlichen die ökonomischen Folgewirkungen. Am Mittwoch teilte die russische Zentralbank mit, den Rubel mit mehreren Devisenmarktinterventionen gestützt zu haben. Am Montag hatte sie auf dem Inlandsmarkt chinesische Yuan im Wert von 10,6 Milliarden Rubel (112 Millionen Euro) verkauft. Neben der Zinspolitik sind Devisenkäufe und -verkäufe das einzige direkt wirksame wirtschaftspolitische Instrument im Rahmen der Währungspolitik zur Beeinflussung des Wechselkurses. Doch der Abverkauf des Rubel war damit nicht zu stoppen. Am Dienstag verkaufte die russische Nationalbank weitere Yuan im Wert von 3,6 Milliarden Rubel. Am Mittwoch bekam man für einen US-Dollar mehr als 85 Rubel.
Die russische Währung war am Montag um bis zu drei Prozent gegenüber dem US-Dollar gefallen, nachdem der Vormarsch der Wagner-Gruppe auf Moskau viele Russen veranlasst hatte, sich mit alternativen Fremdwährungen einzudecken. Im Laufe des Wochenendes kam es in 15 Regionen zu einem erheblichen Anstieg der Nachfrage nach ausländischen Währungen, sagte der erste stellvertretende Ministerpräsident Russlands Andrej Belousow laut Reuters. „Im Durchschnitt waren es etwa 30 Prozent, aber der aktivste Anstieg der Bargeldnachfrage wurde in den südlichen Regionen verzeichnet – in Woronesch, Rostow und Lipezk sowie in den Großstädten“, sagte er. „Dort stieg die Nachfrage um etwa 70 bis 80 Prozent.“ Während des Aufstands der Wagner-Gruppe am Samstag hatten die russischen Banken den Kurs auf über 100 Rubel pro Dollar angehoben.
🔸 In Enerhodar geben die Russen Jodtabletten an die Bevölkerung aus, die seit 30 Jahren abgelaufen sind. Es wird nicht gesagt, zu welchem Zweck oder warum sie Jod verteilen, aber die Medikamente tragen das Verfallsdatum 1993. Die Besatzer reduzieren zudem ihre Präsenz im KKW Saporischschja, und das Personal wurde angeblich angewiesen, „im Notfall“ die Ukraine zu beschuldigen. Die russischen Vertreter von Rosatom sind bereits abgereist, und den ukrainischen Mitarbeitern der Anlage, die Verträge mit Rosatom unterzeichnet haben, wird geraten, das Gelände zu verlassen. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Militärpatrouillen in Enerhodar allmählich ab.
🔸 „Wir wissen, dass der FSB den Auftrag hatte, Prigozhin zu töten“, sagt der ukrainische Militärgeheimdienst-Chef Budanov. „Wird es ihnen gelingen, dies zu tun? Das werden wir mit der Zeit sehen. Auf die eine oder andere Weise werden all diese potenziellen Attentatsversuche nicht schnell gehen. Sie werden einige Zeit brauchen, um die richtigen Ansätze zu entwickeln und das Stadium zu erreichen, in dem sie für eine groß angelegte Operation bereit sind“, sagte Budanow.
🔸 Im Laufe der Sommerkampagne hat die Ukraine bereits rund 300 km² ihres Territoriums befreit. Das ist mehr als Russland in seinem gesamten Winterfeldzug erobert hat.
🔸 Russland hat Artilleriegranaten aus dem Jahr 1939 an russische Artilleristen ausgegeben. Diese waren so schockiert vom Zustand der Munition, dass sie ein Foto davon online stellten. Erst sechs Jahre, nachdem diese Granaten hergestellt wurden, war ein gewisser Adolf Hitler so nett, sich in den Kopf zu schießen. Da wird einem richtig warm ums Herz:
🔸 Hier noch eine einfache Lektion für alle Sarah Wagenknechts dieser Welt, die immer noch nicht die einfache Ursache dieses Krieges begriffen haben:
TAG 489 – DIENSTAG, 27.JUNI 2023
Die ukrainischen Streitkräfte haben am linken Ufer des Dnjepr im Bereich der Antoniwskyj-Brücke seit einigen Tagen scheinbar einen Brückenkopf errichtet, die russischen Truppen ziehen sich dort zurück, um nicht umzingelt zu werden. Die Überquerung des Flusses wurde anscheinend durch die Zerstörung des Kachowka-Staudammes begünstigt, denn dadurch wurden viele der russischen Befestigungsanlagen links des Dnepr überspült und zeitweise unbrauchbar gemacht, so das die Ukrainer diese temporäre Chance nutzen konnten. Noch ist nicht sicher, ob dieser Brückenkopf sich halten lässt, der momentan nur aus leichter Infanterie besteht, da die Errichtung einer Pontonbrücke zum Überqueren von schwerem Gerät derzeit aufgrund von feindlichem Artilleriefeuer und Luftangriffen noch nicht möglich ist.
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