Der illegale Angriffskrieg der Russen geht weiter, obwohl mehr als 70.000 ihrer Soldaten bereits ihr Leben auf ukrainischem Boden lassen mussten. Währenddessen beginnt die Rasputiza, die Regenzeit, die die Truppen durch schlammige Böden auf befestigte Strassen zwingt. Welchen Herausforderungen müssen sich beide Armeen stellen und wer wird den Kampf für sich entscheiden?
Hier täglich die neuesten Ereignisse dieses auch für uns wichtigen Krieges gegen eines der dunkelsten Länder des Planeten. Dieser Krieg betrifft uns alle. Wer also nicht auf wichtige taktische Einblicke verzichten will, findet hier zumindest die nötigste Info, um auf dem Laufenden zu bleiben.
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TAG 273 – MITTWOCH, 23.NOVEMBER 2022
In den letzten Tagen keine größeren Geländegewinne oder -Verluste, obwohl der Druck entlang der gesamten Frontlinie sich deutlich erhöht hat. Während der Rasputiza wird nicht mit größeren Offensiven oder Geländegewinnen gerechnet, da sich aufgrund des stark verschlammten Bodens meist nur befestige Strassen nutzen lassen – die dafür aber so heftiger umkämpft sind.
I – Svatove und Kreminna
An der nordöstlichen Frontlinie drücken die Ukrainer weiterhin auf Svatove und Kreminna, um die russische Truppen mittlerweile starke Verteidigungslinien errichtet haben. An diesem Frontabschnitt hat die Ukraine weiterhin die Initiative.
II – Bilohorivka über Bakhmut bis Vuhledar
Hier hat der Druck von Seiten der russischen Truppen seit der Befreiung Chersons deutlich zugenommen. Durch politischen Druck angetrieben, greifen die Russen, verstärkt durch frisch mobilisierte mit kaum oder unzureichender Ausbildung, bis zu einhundert mal am Tag ukrainische Stellungen an, meist unter sehr hohen Verlusten und mit nur wenigen Metern Bodengewinn. An diesem Abschnitt der Front haben die Russen die Initiative und die Artillerie-Überlegenheit.
III – Südfront
Am südlichen Abschnitt der Front liegt die Initiative ebenfalls bei den Ukrainern, die nach der Befreiung Chersons nun russische Stellungen, Depots und Hauptquartiere Gebiet südlich des Dniepr beschiessen. Der Kinburn Spit scheint unter Kontrolle ukrainischer Spezialeinheiten zu sein, was der Ukraine die Durchfahrt von Booten durch diese Meerenge erlauben würde.
Es werden mehrere Angriffe auf den Hafen von Sevastopol auf der Krim gemeldet. Dort ist die russische Luftabwehr anscheinend gegen angreifende ukrainische Drohnen aktiv.
TAG 270 – SONNTAG, 20.NOVEMBER 2022
Entlang der gesamten Frontlinie, vor allem an der Nord- und Ostfront, haben sich die Gefechte in den letzten Tagen deutlich intensiviert. Trotz hoher Verluste, insbesondere auf der russischen Seite, gibt es kaum größere Geländegewinne auf beiden Seiten. Entlang der östlichen Frontlinie von Bilohorivka bis hinunter nach Vuhledar greifen die Russen nun bis zu einhundert mal am Tag an.
Diese Gefechte sind in der Regel relativ unkoordiniert und werden meist von frisch mobilisierten in den vordersten Reihen durchgeführt, so dass die Russen hier große Verluste haben. Anscheinend werden auf russischer Seite sog. “Blockade-Truppen” benutzt. Dabei zwingen sie unerfahrene Soldaten in der ersten Reihe, auf den Feind zuzulaufen, während eine zweite Reihe dahinter den Befehl hat, auf jeden Kameraden zu schiessen, der sich dem Selbstmordbefehl widersetzt oder auch nur in die falsche Richtung läuft. Diese menschenverachtende Taktik wurde mittlerweile auch durch abgehörte Telefonate russischer Soldaten bestätigt. Da die Russen ihre gefallenen Soldaten meist einfach auf dem Feld liegen lassen, befürchtet man derzeit in einigen Gebieten, vor allem in der Region um Bakhmut, den Ausbruch von Seuchen.
Die Kämpfe um Bakhmut selbst haben in den letzten Tagen noch einmal stark zugenommen. Nachdem die Russen dort letztens wieder nach Osten gedrängt wurden, stehen sie nun wieder am Stadtrand. Da die Ukrainer hier aber starke Verteidigungslinien angelegt haben, erleiden die Angreifer täglich hohe Verluste.
Nahe der russischen Metropole St. Petersburg explodierte eine Gaspipeline, berichtet der Gouverneur des Gebiets. In sozialen Netzwerken tauchen Bilder auf, die eine gewaltigen Brand zeigen. Ãœber die Ursache der Explosion ist bisher nichts bekannt. “Feuerwehr und Rettungskräfte löschen den Brand, der durch eine Explosion an einer Gasleitung zwischen (den Ortschaften) Berngardowka und Kowaljowo entstanden ist”, schrieb der Gouverneur des Leningrader Gebiets, Alexander Drosdenko auf seinem Telegram-Kanal. Ãœber mögliche Opfer sowie die Ursache der Explosion gibt es noch keine Angaben. Oops – jetzt müssen wohl auch einige St. Petersburger im Winter frieren 😉
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