TAG 414 – DONNERSTAG, 13.APRIL 2023
Ein Marine des 35.OMBr hat gestern ein Extra-Leben erhalten 🎁
Dieser russische Soldat hört eine Granate auf den Boden fallen und springt in sein Loch, um sich vor der Explosion zu schützen. Darwin gefällt das 👍
TAG 412 – DIENSTAG, 11.APRIL 2023
Obwohl die Russen Tag für Tag in Bakhmut hohe Verluste erleiden, machen sie doch immer wieder einige Meter Gelände, so dass der noch von den Ukrainern gehaltene, westliche Teil der Stadt langsam, aber stetig schrumpft. Mittlerweile sind schätzungsweise nur noch 25% der Stadt unter ukrainischer Kontrolle, während die Wagner-Truppen in und um den Ort nun durch russische Luftlandetruppen (WDW) verstärkt wurden und dort gemeinsam operieren. Der WDW, der einst als „Eliteeinheit“ galt, für die Greueltaten in Butcha verantwortlich gewesen sein soll, aber beim Sturm auf Kiew im letzten Jahr bereits drastisch aufgerieben und stark dezimiert wurde (Die Schlacht von Hostomel), besteht nun zu großen Teilen aus schlechter ausgebildeten mobiliserten. Obwohl die Ukrainer in Bakhmut täglich an Gelände verlieren, droht ihnen derzeit noch keine Einkesselung.
Neben Bakhmut ist Avdiivka, etwas weiter nördlich, ein weiterer Hotspot an der Front. Auch hier finden täglich schwere Kämpfe statt, allerdings konnten die Russen hier bisher trotz hoher Verluste kaum Gelände einnehmen.
Der Rest der Front ist derzeit relativ statisch, war vor allem daran liegt, dass die russische Winteroffensive nun völlig verpufft ist (ohne große Ergebnisse) und man auf die in Kürze bevorstehende ukrainische Gegenoffensive wartet. Kürzlich geleakte, streng geheime Dokumente zeigen bereits umfassende Details zur bevorstehenden Gegenoffensive 😁
TAG 407 – DONNERSTAG, 06.APRIL 2023
Während die Russen in Bakhmut (sehr) langsam vorrücken und kleine Geländegewinne erzielen, häufen sich an anderen Stellen der Front ukrainische Gegenangriffe.
An der Ostfront nördlich des Siwerskyj Donez gab es zahlreiche, jedoch erfolglose Angriffe von russischer Seite, so u.a. bei Makiivka, Nevske, Terny, Torske, sowie südlich der von Russen besetzten Stadt Kreminna. All diese Angriffe konnten von ukrainischer Seite erfolgreich abgewehrt werden.
Auch südlich des Siwerskyj Donez erfolglose Angriffe der Russen, so etwa entlang der Front zwischen Bilohorivka und dem etwas weiter südlich gelegenen Verkhnokamyanske.
Noch weiter südlich ebenfalls erfolglose russische Angriffe auf Orikhovo-Vasylivka.
In Bakhmut dagegen leichte Geländegewinne der Russen, hier ziehen sich die ukrainischen Kräfte weiter nach Westen über die von Nord nach Süd verlaufende Bahnlinie im Ort zurück. Die Nachschublinien der ukrainischen Kräfte sind jedoch nach wie vor stabil, noch kann Bakhmut weiterhin gehalten werden.
Bei Avdiivka, einem Abschnittder Front, der für die russischen Angreifer bisher wie kaum ein anderer für hohen Blutzoll und enorme Verluste steht, konnten die Ukrainer in Novoselivka einen erfolgreichen Gegenangriff durchführen. Hier wollten die Russen in den letzten Wochen Avdiivka umgehen und von Norden her in einer Zangenbewegung einkesseln. Um Avdivvka herum finden seit einiger Zeit heftige und zahlreiche Kämpfe statt, doch es sieht derzeit nicht danach aus, als könnten die Russen den Ort einnehmen.
Weiter südlich ebenfalls ein erfolgter Gegenangriff der Ukrainer bei Marinka, wobei nicht bekannt ist, ob dieser letztendlich erfolgreich verlief.
Noch weiter südlich, an der Südfront weitere Angriffe der Russen bei Vuhledar, wo sie in letzter Zeit ebenfalls bereits enorme Verluste hinnehmen mussten. Auch diese russischen Attacken waren nicht erfolgreich.
Ansonsten entlang der Südfront zahlreiche Artillerieduelle. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Feuerrate der Russen im Bereich Cherson nach ukrainischen Angaben stark zurück gegangen ist. Es wird berichtet, dass in diesem Abschnitt nicht einmal mehr zehn Granaten pro Tag von den Russen verschossen werden.
Auf russischer Seite hat man große Sorgen vor einer bald stattfindenden ukrainischen Gegenoffensive, die aber im Augenblick, vor allem aufgrund des Tauwetters und der dadurch extrem schlechten Bodenverhältnisse, noch nicht möglich ist. Nach Angabe russischer Milblogger sind die Vorbereitungen zu einer (oder mehreren) baldigen ukrainischen Großoffensive(n) bereits abgeschlossen, es würden lediglich bessere Wetter- und Bodenverhältnisse abgewartet. Tatsächlich kann mit dem Beginn größerer ukrainischer Gegenoffensiven im Zeitraum der zweiten Aprilhälfte bis in die erste Maihälfte hinein gerechnet werden.
TAG 406 – MITTWOCH, 05.APRIL 2023
Mit dem Beitritt Finnlands in die NATO hat sich die direkte Grenze zwischen der NATO und Russland um 1.340 Kilometer verlängert und damit mehr als verdoppelt. Wir gratulieren unserem Verkaufsgenie Vladimir Putin zu diesem herausragenden Deal und einer der stärksten NATO-Erweiterungen seit Jahrzehnten.
TAG 405 – DIENSTAG, 04.APRIL 2023
Russland hat in seinem Angriffskrieg 262 ukrainische Sportler getötet und kann dennoch seine Athleten zu den Olympischen Spielen schicken – das muss diese „politische Neutralität“ des Sports sein, von der Leute wie Thomas Bach so gerne schwadronieren. Bestechung, Drogen, politische Einflussnahme – es gibt viele gute Gründe, die korruptesten Spiele der Welt zu boykottieren. Verschwendet eure Zeit lieber mit etwas Besserem.
Tauwetter hat eingesetzt. Die zugeschneiten Schützengräben werden zu venezianischen Kanälen. In Bakhmut steigen die Temperaturen die nächsten Tage bis auf 16 Grad.
TAG 404 – MONTAG, 03.APRIL 2023
So gut wie keine nennenswerten territorialen Veränderungen der Front in den letzten 30 Tagen – obwohl Russland in dieser Zeit an die 25.000 Mann, 355 gepanzerte Fahrzeuge, 224 Panzer und sechs Flugzeuge (Source: Ministry of Defense of Ukraine) verloren hat, konnte es während seiner „Winteroffensive“ so gut wie kein Gelände zurückerobern. Vergleicht man den aktuellen Frontverlauf mit jenem vor 30 Tagen, ist ein Unterschied quasi nur mit der Lupe feststellbar:
Würden die Russen ihre „Militärische Spezialoperation“ in diesem Tempo weiterbetreiben, wären sie vielleicht in weniger als 200 Jahren in Kiev. Keine schlechte Leistung, oder?
Dass derzeit kaum territoriale Veränderungen entlang der Frontlinie stattfinden, liegt allerdings nicht daran, dass dort nicht gekämpft werden würde. Noch vor zwei Wochen berichteten ukrainische Einheiten täglich von mehreren hundert Angriffen der Russen entlang der gesamten Frontlinie, insbesondere mit Schwerpunkten bei Kreminna, Bakhmut, Avdiivka, Marinka und Vuhledar. Im Rahmen ihrer „Winteroffensive“ haben die Russen tarsächlich noch einmal versucht, alle Kräfte zu fokussieren – vergeblich.
In den letzten Tagen hat die Anzahl der täglichen Angriffe der Russen deutlich abgenommen, ihre Kampfkraft scheint merklich geschwächt zu sein. Lediglich im fast eingeschlossenen Bakhmut gelingt es den Überresten der Privatarmee Wagner, täglich unter hohen Verlusten einige wenige Gebäude oder vielleicht auch mal einen Straßenzug einzunehmen. Vom ehemaligen Kern der Wagner Truppe, der aus ca. 10.000 gut ausgebildeten Söldnern bestanden haben soll, sollen mittlerweile nur noch 6.000 Mann übrig sein. Immerhin: in Bakhmut macht der Russe Gelände. Zwar nur wenige Meter am Tag und unter hohem Blutzoll, aber immerhin.
Nur ein Beispiel der abnehmenden russischen Kampfkraft ist die Schlacht um einen Bauernhof bei Marinka, wo russische Kräfte 1480 Artilleriegranaten und sechs Kamikaze-Drohnen verschwendeten, um nach dessen Einnahme innerhalb von wenigen Stunden wieder von der ukrainischen Armee zurückgedrängt zu werden, deren deutlich präziseren Artillerie und größeren Kampfkraft sie derzeit nicht viel entgegensetzen können. So ergeht es den Angreifern aktuell an vielen Frontabschnitten.
Die Russen scheinen derzeit nicht nur ein Problem mit der Nachführung von Artilleriemunition, sondern auch mit der Ausrüstung ihrer Soldaten zu haben: zahlreiche Videos von der Front zeigen russische Soldaten, die die Leichen ihrer Kameraden fleddern, um so an halbwegs intakte Schuhe, Helme oder Schutzwesten zu kommen – die in den meisten Fällen aber sowieso nur gegen Airsfoft-Projektile schützen würden. Auch Kampfpanzer werden auf russischer Seite mittlerweile knapp – es wurden bereits T54/55 Panzer gesehen, die auf Zügen an die Front geschickt wurden – Relikte aus Opa’s Tagen.
Währenddessen lassen die klimatischen Bedingungen in der Ukraine noch keine größere Gegenoffensive zu: die Schützengräben sind nach starken Schneefällen in den letzten Tagen fast zugeschneit. Höhere Temperaturen sind zwar vorhergesagt, werden den Schnee aber erst einmal in tiefen Matsch verwandeln und die gefürchtete Frühlings-Rasputiza einleiten. Erst, wenn der Boden wieder fest ist, kann die Ukraine sich für eine Gegenoffensive über offenes Gelände wappnen, obwohl die meisten vom Westen gelieferten modernen Kampfpanzer bereits im Land sind.
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