Wieder geht der russische Angriffskrieg in einen neuen Monat. Werden die besseren Wetterverhältnisse im Mai nun endlich den Beginn der lange erwarteten ukrainischen Gegenoffensive ermöglichen?
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TAG 462 – MITTWOCH, 31.MAI 2023
TAG 461 – DIENSTAG, 30.MAI 2023
TAG 456 – DONNERSTAG, 25.MAI 2023
Erinnert ihr euch an die Behauptung des russischen Verteidigungsministeriums, es habe alle Marinedrohnen vernichtet, die versucht haben, das Aufklärungsschiff Iwan Churs anzugreifen? Nun, es stellte sich heraus, dass (mindestens) eine Marinedrohne das Schiff erreichen konnte. Ach, Russkyland… immmer nur lügen, lügen, lügen, lügen… 😀
Welchen Schaden sie anrichtete, ist nicht bekannt. Man darf aber von einem beträchtlichen Schaden ausgehen, wenn man sieht, welche Sprengkraft diese ukrainischen Drohnen besitzen – gut zu sehen an einer, die vor dem Erreichen ihres Zieles gerade noch abgeschossen werden konnte:
TAG 454 – DIENSTAG, 23.MAI 2023
Wisst ihr noch? Ende Februar 2014 erschienen auf der Krim grün uniformierten Soldaten ohne Hoheitsabzeichen. Sie trugen Ratnik-Kampfanzüge der russischen Infanterie. Die Soldaten gehörten zum Teil der in Toljatti stationierten 3. Garde-Spezialaufklärungsbrigade an, die zuvor im Tschetschenien- und Georgienkrieg eingesetzt wurde, und dem 45. Garderegiment der Luftlandetruppen für besondere Aufgaben. Auf der Krim stellten sie die Vorhut und waren Teil von insgesamt 11.000 bis 30.000 Soldaten, die an der russischen Militärintervention in der Ukraine beteiligt waren. Das war der Beginn der illegalen russischen Invasion.
Damals stritt der Kreml jegliche Verbindung zu diesen „grünen Männchen“ ab und kommentierte diesen Vorgang mit „Armeezubehör kann man schließlich in jedem Armeeladen kaufen“.
Gestern drehte die Ukraine den Spieß nun um – und marschierte in Russland ein. Allerdings waren es keine Ukrainer, die den Grenzübergang nach Russland überquerten und in den Bezirk Grayvoron einmarschierten, sondern – nach Angaben des ukrainischen Militärnachrichtendienst GUR, „ausschließlich aus russischen Staatsbürgern bestehenden Einheiten »Russisches Freiwilligenkorps« und »Legion Freies Russland«“. Diese hätten „eine Operation zur Befreiung des Gebiets Belgorod vom sogenannten Putin-Regime begonnen“, sagte Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow im ukrainischen Fernsehen.
Die Invasoren kamen mit mindestens einem Panzer, einem Dutzend gepanzerter Fahrzeuge und Transportern, sowie Luftunterstützung durch Kampfhubschrauber. Nach einigen Angaben soll es sich um ca. 1000 Mann handeln. Eine Beteiligung streiten die Ukrainer ab mit dem bekannten Kommentar „Armeezubehör kann man schließlich in jedem Armeeladen kaufen“ 😁
Am Grenzüberganz zu Russland soll es auf russischer Seite einen Toten geben – ein Foto zeigt die Leiche eines Grenzbeamten, der angeblich versucht hatte, auf die Eindringlinge zu schießen.
Ansonsten bemühen die Invasoren der „Legion Freies Russland“ sich darum, die Zivilisten zu beruhigen und lassen verlautbaren, dass sie ihnen keinen Schaden zufügen, sondern ihre Heimat Russland von Putins verbrecherischem Regime befreien wollen. Dennoch kam es in Grayvoron und anderen Orten zu einer Massenflucht russischer Zivilisten. Das FSB-Hauptquartier in Belgorod, ein Ministeriumsgebäude und andere Einrichtungen sollen von Raketen getroffen worden sein.
Was steckt dahinter?
Man muss sich das einmal vor Augen halten: einigen hundert Mann gelingt es mühelos, auf russisches Gebiet vorzudringen und eine ganze Region einzunehmen – innerhalb weniger Stunden. So sicher fühlte man sich wohl auf russischer Seite, so gewiss war man sich, dass die Ukraine niemals die russische Grenze überschreiten wurde – dabei hatte diese sich mit ihren westlichen Alliierten lediglich darauf geeinigt, keine westlichen Waffen auf russisches Gebiet abzufeuern. Als Opfer einer kriegerischen Invasion aber hat die Ukraine das Kriegsrecht auf ihrer Seite, wenn es darum geht, auf das Gebiet des Angreifers vorzudringen.
Sofern es sich nicht um ein False Flag-Manöver von russischer Seite handelt, um beispielsweise das Kriegsrecht auszurufen, und die „Spezialoperation“ zu einem richtigen Krieg mit entsprechender Mobilisierung heraufzustufen, wäre dies ein geschickter Schachzug der Ukrainer, um die russischen Einheiten weiter zu schwächen – denn mit dieser Aktion hat man Russland unmissverständlich klar gemacht, dass es seine Grenzen schützen muss. Mindestens 700 Kilometer ungeschütze Grenze zwischen Ukraine und Russland müssen nun mit russischen Truppen besetzt werden, während den Russen jetzt schon dringend Personal fehlt, um die Verteidigung der Südfront vor einer bevorstehenden Großoffensive der Ukraine zu schützen.
TAG 453 – MONTAG, 22.MAI 2023
U.N.-Generalsekretär Antonio Guterres sagte am Sonntag, es sei an der Zeit, sowohl den Sicherheitsrat als auch Bretton Woods zu reformieren, um sie an die „Realitäten der heutigen Welt“ anzupassen.
„Die globale Finanzarchitektur ist veraltet, dysfunktional und ungerecht geworden“, sagte er. „Angesichts der wirtschaftlichen Erschütterungen durch die COVID-19-Pandemie und die russische Invasion in der Ukraine Ukraine hat sie ihre Kernfunktion als globales Sicherheitsnetz nicht erfüllt.“
Absurd ist vor allem, dass der Terrorstaat Russland einen Platz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen besitzt, den es nach dem Zerfall der Sowjet Union einfach von dieser „geerbt“ hatte. Dort blockiert es seitdem durch sein ständiges Vetorecht immer wieder Beschlüsse anderer Länder. Aktivisten weltweit fordern, dass die UNO die Legitimität der Mitgliedschaft Russlands im Sicherheitsrat endlich überprüft.
Die aktuelle UN-Charta besagt, dass die Sowjetunion noch existiert, erwähnt Russland jedoch nicht. Gemäß derselben Charta ist Russland weder Mitglied des Sicherheitsrates noch Mitglied der UNO, da es das Verfahren für den Beitritt zur UNO gemäß Artikel 4 der Charta nie durchlaufen hat!
Menschenrechtsaktivisten stellen die Legitimität der Mitgliedschaft des terroristischen Landes der Russischen Föderation im UN-Sicherheitsrat in Frage und fordern den Generalsekretär auf, Dokumente vorzulegen, die die Gründe für die Mitgliedschaft Russlands in der UN belegen.
In Ermangelung solcher Dokumente fordern die Aktivisten, die fiktive Mitgliedschaft der Russischen Föderation in der UNO zu stoppen. Ein solches Vorgehen wird Russland das Stimm- und Vetorecht in der UNO entziehen, das heute vom Aggressorland genutzt wird und viele friedliche Lösungen blockiert!
Deutlich mehr Wille zur Veränderung haben die Länder des G8-Gipfels gezeigt, dem Russland einst angehörte, aber aus dem es nach seiner illegalen Annektion der Krim wieder ausgeschlossen wurde, so das aus dem G8- wieder der G7-Gipfel wurde. Selbst die Aufnahme Russland in den exklusiven G7-Club war, rückwärtig gesehen, nichts weiter als peinliche „Appeasement“-Politik – denn Russlands Wirtschaft war niemals so bedeutet, dass es eine Aufnahme in die G7 auch nur annähernd verdient hätte. Es waren Zugeständnisse wie diese, die Hitler damals, genau wie Putin jetzt, mit der Zeit größenwahnsinnig werden ließen, denn barbarische Menschen legen Zugeständnisse immer als Schwäche aus.
Weitere Meldungen auf der nächsten Seite.
TAG 452 – SONNTAG, 21.MAI 2023
Die sog. „Zitadelle“, ein Gebiet mit mehrstöckigen Gebäuden am Westrand von Bakhmut, das bisher von ukrainischen Kräften gehalten wurde, ist nun quasi vollständig in der Hand von Wagner-Söldnern. Damit gilt die Stadt Bakhmut nun quasi als „eingenommen“. Dass die Einnahme dieses strategisch eher unwichtigen Ortes die Russen viele Monate und ca. 50.000 getötete russische Soldaten kostete, kann man nur als Pyrrhussieg bezeichnen. Aber Kommunisten lieben eben Symbole – selbst schuld.
Während sich die ukrainischen Verteidiger aus der Stadt selbst zurückziehen, gelingt es ihnen jedoch, immer mehr Gebiete nördlich und südlich von Bakhmut zurück zu erobern. Ihr Ziel ist es, die Stadt – und damit die erschöpften Wagner-Truppen – so nach und nach einzukreisen. Wagner-Chef Prigozhin gibt in einem Statement bekannt, dass er beabsichtige, seine Truppen am 25. Mai aus Bakhmut abzuziehen – was die Erschöpfung seiner Truppen im Grunde bestätigt. Ob er dafür aber ein OK aus dem Kreml erhält, steht auf einem anderen Blatt.
Durch den andauernden Artilleriebeschuss lebt im apokalyptisch anmutenden Niemandsland entlang der Front kaum noch ein Busch oder ein Baum. Alles sieht aus, als hätte man es durch einen Hecksler gejagt. Dieser kleine Freund hat sich in seiner Verzweiflung im Rohr eines BM-21 Grad Raketenwerfers versteckt. Gut für ihn, dass ihn ukrainische Soldaten fanden, die seit Kriegsbeginn für ihre Tierliebe bekannt sind und dies schon hunderte male unter Beweis gestellt haben.
Auch dieser kleine Fuchs wird von ukrainischen Soldaten von der Front evakuiert:
Etwas weniger Glück hatte dieser russischer Freund hier – nachdem er auf eine ukrainische Drohne schießt (und einer der Schüsse so knapp an ihr vorbeizischt, dass sie im Luftwirbel des Projektils zittert), fliegt sie los, um ihren großen Bruder zu holen…
TAG 449 – DONNERSTAG, 18.MAI 2023
TAG 448 – MITTWOCH, 17.MAI 2023
Mit dem heutigen Tag wurden über 200.000 russische „Befreier“ der Hölle übergeben – so viele, dass Russisch wenigstens dort nun beinahe schon Amtssprache geworden ist und es mittlerweile Mengenrabatte für tote russische Soldaten gibt. Wenigstens dort ist es den Russen gelungen, ihre „Russki Mir“ zu etablieren – wir gratulieren herzlich, ein Tupperware-Geschenkset ist unterwegs 🎉🥳🎈
Die ukrainische Luftabwehr hat letzte Nacht ALLE Kinzhal-Hyperschallraketen, die auf Kiew abgefeuert wurden, abgeschossen. Damit wurde nach dem angeblichen „Superpanzer“ Armata und dem tollen BMPT Terminator nun eine weitere, von der russischen Regierung als „Superwaffe“ gehypte Technik entmystifiziert.
In den letzten Tagen ist es Söldnern der Wagner-Gruppe gelungen, in die sog. „Zitadelle“ vorzustoßen. Dieser im Westen gelegene Stadtteil Bakhmuts, der vorwiegend aus Hochhäusern und Plattenbauten besteht und deshalb eine hervorragende Übersicht auf das Kampfgebiet bietet, wurde bisher noch erfolgreich von den Ukrainern verteidigt.
Allerdings haben die ukrainischen Verteidiger dabei zwei Schwachstellen übersehen, die Wagner nun ausgenutzt hat: zum einen verfügen diese Hochhäuse nur nach vorne und hinten über Fenster und Balkone – an den schmalen Seiten, an denen im Abstand von nur wenigen Metern dann das nächste Haus steht, gibt es keine Fenster. Genau das haben sich Wagner-Söldner zu nutze gemacht, indem sie einfach die Wände an den schmalen Seiten der Plattenbauten durchbrochen haben und so ungesehen von einem Gebäude zum nächsten wechseln konnten.
Der zweite Umstand, der es Wagner-Truppen ermöglichte, in die Zitadelle vorzustoßen, war der Umstand, dass die Gebäude dort über ein Fernwärmenetz miteinander verbunden sind. Durch diese, relativ großen, Rohre konnten ebenfalls Soldaten unbemerkt in die Keller der Gebäude eindringen.
Da die Zitadelle die letzte große Bastion des Widerstands der ukrainischen Kräfte innerhalb Bakhmuts ist, könnte es nun sein, dass sie die Stadt selbst in nächster Zeit aufgeben müssen.
Dafür gelang es ukrainischen Kräften in den letzten Tagen allerdings, mehr als 20km² südlich und nördlich der Stadt zurück zu eroben. Würden die ukrainischen Kräfte dieses Momentum nun beibehalten, wäre es theoretisch sogar möglich, die Wagner-Gruppe zu umzingeln und deren Nachschubwege zu blockieren.
Da die ukrainischen Truppen dadurch nun auch wieder volle Kontrolle über ihre westlichen Nachschubwege haben, ist die Versorgung der ukrainischen Kräfte in und um Bakhmut vorerst gesichert. Ebenso besteht derzeit keine Gefahr einer Einkesselung mehr.
Weitere Meldungen auf der nächsten Seite.
TAG 447 – DIENSTAG, 16.MAI 2023
Was kann man mit einer UR-77 Minenräumanlage „Meteorit“ so alles anstellen? Richtig, Minen räumen. Eigentlich. Da Waffen und Gerät von den Ukrainern aber auch gerne mal zweckentfremdet werden, wenn es dem Ziel dient, eignet sie sich auch zum… Grabenkampf.
Die UR-77 bedient sich der pyrotechnischen Minenräummethode, das heißt, dass das Räumen von Minen durch raketengetriebene „Sprengstoffschnüre“ erfolgt. Diese werden nach vorne über ein Areal verschossen und dann auf Kommando gezündet. Normalerweise bringt das eventuell dort vergrabene Minen zum Explodieren. Der Abschuss der Sprengschleine öffnet sprengtechnisch also eine Minengasse, etwa mit den Ausmaßen von 90 × 6 meter. Beim UR-77 können Räumschnüre der Typen US-67 (russisch УЗ-67), USP-77 (УЗП-77) und SRSCH (ЗРШ) eingesetzt werden, die sich im Wesentlichen in der Schnurlänge, der verwendeten Sprengstoffart und der Masse unterscheiden. Die Besatzungsstärke beträgt zwei Personen.
Nun lässt sich die UR-77 aber auch hervorragend dazu benutzen, um von Russen besetzte Gräben zu „reinigen“, sofern diese mehr oder weniger gerade verlaufen – was bei russischen Gräben Gott sei Dank sehr oft der Fall ist. Schuld daran sind u.a. Faulheit, schlechte Ausbildung und Disziplinlosigkeit. Aber wer möchte schon schimpfen, wenn sie es einem damit leichter machen?
P.S.: Baumwolle des Tages 🤘
Naja, dann eben morgen, liebe Freunde der Borschtschsuppe 😃
TAG 446 – MONTAG, 15.MAI 2023
In den letzten Tagen gelang es ukrainischen Kräften, weitere Stellungen in und um Bakhmut zurück zu erobern. In den letzten 10 Tagen hat die Ukraine so Gelände bei Bakhmut zurückerobert, für dessen Eroberung die Russen zuvor mehrere Monate und tausende Mann verloren haben.
TAG 444 – SAMSTAG, 13.MAI 2023
In den letzten Tagen ist es den ukrainischen Streitkräften gelungen, mehr als 17km² des von Russen besetzten Gebiets um Bakhmut zurückzuerobern. Truppen des russischen WDW (bzw. dessen erbärmlichen, schlecht ausgebildeten Überreste), die für die Sicherung der Flanken um die Stadt herum zuständig waren, haben sich teilweise ergeben oder einfach ihre Stellungen verlassen. Nun ist es die Wagner-Gruppe selbst, die in Gefahr läuft, eingekreist zu werden, während sie sich noch in Gebäuden im Zentrum der Stadt verschanzt hält.
Das russische Verteidigungsministerium hat die Geländeverluste mittlerweile zähneknirschend zugegeben, nennt sie aber „einen freiwilligen Rückzug auf besser zu verteidigende Stellungen“. Liebe Russen, am leichtesten zu verteidigen sind die Stellungen direkt an eurer Landesgrenze – denn diese respektiert die Ukraine. Wie wäre es also, wenn ihr auch direkt dorthin zurückzieht? Natürlich nur aus „taktischen Gründen“.
Endlich sind zumindest einige wenige Politiker zur Einsicht gekommen und haben verstanden, dass die Ukraine keine erfolgreiche Gegenoffensive führen kann, wenn sie nicht über Langstreckenraketen verfügt, mit der sie zumindest die Krimbrücke erreichen kann. Nur so lässt sich der russische Nachschub auf die Krim-Halbinsel drastisch verringern, so dass die Russen früher oder später gezwungen sind, die Halbinsel aufzugeben.
Bei den nun von Großbritannien übergebenen Langstreckenmarschflugkörpern handelt es sich um Storm Shadow Raketen, die nicht nur Ziele in einer Reichweite von 300-500km präzise treffen, sondern auch mit einem großem 450kg-Gefechtskopf bestückt sind – also die perfekte Waffe gegen Bunker, massive Gebäude – oder eben Brücken.
Unterdessen entwickelt sich aber auch die russische Technologie in einem atemberaubenden Tempo weiter. Ein russischer Kommandeur war so entzückt von den „Verbesserungen“, die seine T-55 Panzer (Baujahr 1960er Jahre) erhalten haben, dass er diese der Welt nicht vorenthalten wollte. Wir präsentieren: den ersten russischen Zwei-Stufen-Grill! Dass diese „High Tech Erfindung“ allerdings tatsächlich Javelin Raketen abwehrt, muss noch getestet werden. Es wird nicht lange dauern, bis sich dazu freiwillige auf russischer Seite finden 👍
TAG 443 – FREITAG, 12.MAI 2023
Mittlerweile Alltag in Kiew und anderen ukrainischen Städten: nächtliche russische Terrorangriffe mit Raketen und (Moped-) Drohnen. Obwohl die Abschussrate mittlerweile dank moderner Luftabwehr über 90% beträgt, sterben immer wieder Zivilisten – einfach nur, weil sie im falschen Haus wohnen, denn Russland beschiesst gezielt zivile Wohnviertel, tagsüber auch gerne Einkaufszentren und Marktplätze. Die größte Terrororganisation der Welt sind längst nicht mehr ISIS oder die Al-Shabaab-Miliz, sondern ein Land, das von kriminellen Schlägern, Mördern und Kleptokraten „regiert“ wird – und absurderweise auch noch einen Sitz im UN-Weltsicherheitsrat hat, den es einfach von seinem Vorgänger, der Sowjetunion „geerbt“ hat. Verrückte Welt, nicht wahr?
TAG 442 – DONNERSTAG, 11.MAI 2023
Dieser russische Soldat wollte nicht für Putin sterben. Als letzter Überlebender seiner Einheit signalisiert er der ukrainischen Drohne, die über ihm kreist, dass er bereit ist, sich zu ergeben.
Kurz darauf kehrt die Drohne mit einer Nachricht zurück, in der man den Soldaten auffordert, der Drohne zu folgen. Es beginnt eine lebensgefährliche Reise durch apokalyptisches Niemandsland, von Graben zu Graben, über die Leichen seiner Kameraden hinweg – bis er offenes Gelände erreicht. Hier eröffnen plötzlich seine eigenen Leute das Feuer auf ihn, wollen verhindern, dass er sich den Ukrainern ergibt. Wie diese Geschichte ausgeht? Seht selbst:
TAG 440 – DIENSTAG, 09.MAI 2023
Prigozhin bleibt – wenn wundert’s – doch in Bakhmut. Nach Verhandlungen mit dem russischen Generalstab und der Zusage auf ausreichend Artilleriemunition hat der Chef der Wagner-Gruppe sich wohl mit dem Kreml darüber geeinigt, noch ein Weilchen länger in Bakhmut zu bleiben.
Tschetschenen-Fürst und Ziegenliebhaber Kadyrov war sich doch sooo sicher, dass er Prigozhins Job dort übernehmen könnte. Eines muss man Prigozhin jedenfalls zu gute halten: er und seine Männer sind sich nicht zu schade, wirklich zu kämpfen (und zu sterben) – im Gegensatz zu Kadyrov’s „Tik-Tok-Soldaten“, die lieber Videos auf besagter Plattform posten, als sich die Hände im Schützengraben schmutzig zu machen.
Kadyrov geht als bestes Beispiel voran, wenn es um’s Posen geht: mit seinem Fake-Armeehemd Marke Louis Vuitton (nur $2.370,00 – Schnäppchen!) und den knackigen Prada Boots für $1.250,00 hätte er im Schützengraben wohl ziemlich fehl am Platz gewirkt. Die miserable Ausbildung seiner Männer macht es nicht besser: als „Rosgwardija“ (Nationalgarde) ausgebildet, sind diese eher für polizeiliche Aufgaben, als für einen tatsächlichen Krieg gerüstet.
Der interessierte Beobachter lernt: auch die teuersten Klamotten machen aus einer Hackfresse keinen echten Hingucker. Hätte Kadyrov das Geld doch lieber in eine Ziege investiert:
TAG 437 – SAMSTAG, 06.MAI 2023
Bis zum 9. Mai, dem „großen Tag der Befreiung des Vaterlandes“, an dem in Russland traditionell viele Militärparaden abgehalten werden, wollen die Russen Bakhmut möglichst komplett eingenommen haben. Um dieses Ziel noch zu erreichen, werfen sie alles, was sie noch haben – und das ist momentan nicht mehr viel – auf diese Stadt, die derzeit immer noch zu ca 10% unter ukrainischer Kontrolle liegt. Das folgende Video zeigt den Beschuss der Stadt mit geächteter Brandmunition – ein Zeichen der Hilflosigkeit auf russischer Seite:
Die Nachschublage der Russen scheint derzeit an vielen Stellen der Front katastrophal – was nicht nur Wagner-Chef Prigozhin zu einem Wutanfall veranlasst. Dieser droht in einem Video, in dem er sich vor gefallenen Wagner-Soldaten zeigt, wütend mit einem Rückzug seiner Truppe am 10. Mai, falls Shoigu und Gerasimov nicht endlich zu Sinnen kommen und ihm wieder genug Munition liefern:
Achtung – Video zeigt getötete russische Soldaten.
Man darf zurecht am Rückzug der Wagner-Truppen zweifeln – obwohl diese immer wieder sehnsüchtig vom Sudan träumen, wo nicht nur Gold- und Diamantenminen, sondern auch schlecht ausgebildete und erbärmlich ausgerüstete Gegner auf sie warten. Genau das eben, was Wagner-Truppen eigentlich gewöhnt sind. Der Einsatz in der Ukraine kam für Wagner bisher einer Nemesis gleich.
Währenddessen wollen russische Militärblogger wissen, dass die Russen Bakhmut angeblich nicht weiter einnehmen, sondern dort in die Defensive gehen wollen, um Truppen für die Verteidigung der Südfront freizugeben, wo ihrer Meinung nach in Kürze die erwartete große Gegenoffensive der Ukrainer stattfinden wird.
Noch lassen die Wetterverhältnisse entlang der Frontlinie eine großangelegte, über mehrere Wochen dauernde, Offensive nicht zu. Die Böden sind noch matschig und kaum passierbar für schweres Gerät. Es ist auch nicht zwingend zu erwarten, dass die Ukrainer sich nur auf eine einzige, große Offensive konzentrieren werden, sondern eventuell viele kleinere Operationen durchführen werden, um zu sehen, an welchen Stellen die Front am ehesten nachgibt.
TAG 434 – MITTWOCH, 03.MAI 2023
Ukrainische Soldaten halten ihre Stellungen, während die heftigsten Kämpfe um Bakhmut und Marinka weitergehen. Alleine gestern 3-Raketen- und 30-Luftangriffe der Russen. Diese konzentrieren ihre Hauptanstrengungen weiterhin auf die Durchführung von Offensivoperationen in Richtung Limansky, Bakhmutsky, Avdeevsky und Maryinsky. Die Einheiten der ukrainischen Verteidigungskräfte haben im Laufe des Tages mehr als 20 feindliche Angriffe in den angegebenen Frontabschnitten abgewehrt.
In den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine kommt es weiterhin zu Fällen von gewaltsamer Verschleppung der pro-ukrainischen Zivilbevölkerung sowie zur Einrichtung neuer Foltereinrichtungen. Insbesondere russische Terroristen haben einen dieser Orte in der Polizeidienststelle der vorübergehend beschlagnahmten Tschaplinka im Gebiet Cherson eingerichtet. Derzeit werden dort bis zu zehn Personen rechtswidrig festgehalten, darunter auch Minderjährige. Russische Besatzer halten Menschen unter harten, unmenschlichen Bedingungen fest und foltern sie. Es gibt Fälle, in denen die entführten russischen Terroristen zu Tode gefoltert wurden.
Die Luftwaffe der Ukraine lieferte an einem Tag 5 Angriffe auf Konzentrationsgebiete russischen Personals. Außerdem haben die Verteidiger drei feindliche UAVs verschiedener Typen abgeschossen. Die Raketen- und Artillerieeinheiten trafen einen Kommandoposten, zwölf Truppenkonzentrationsgebiete, vier Munitionszüge, eine Flugabwehr und ein weiteres wichtiges feindliches Ziel auf russischer Seite.
Achtung: Video zeigt Menschen, die verletzt werden, betrachten nach eigenem Ermessen.
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