Russlands wahnwitziger Europafeldzug beginnt in der Ukraine – und wird dort hoffentlich noch gestoppt. Täglich kämpfen tausende Ukrainer gegen eines der unmenschlichsten und barbarischsten Regimes seit dem Dritten Reich. Gegen ein Regime, unter dem keiner von uns je leben möchte – nicht einmal der dumme, jammernde Ossi, der aus politischer Unmündigkeit gerne Putins Schwachsinn nachplappert, aber natürlich um nichts in der Welt in Moskau leben wollen würde.
Hier täglich die neuesten Ereignisse dieses auch für uns wichtigen Krieges gegen eines der dunkelsten Länder des Planeten. Dieser Krieg betrifft uns alle. Wer also nicht auf wichtige taktische Einblicke verzichten will, findet hier zumindest die nötigste Info, um auf dem Laufenden zu bleiben.
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TAG 250 – MONTAG, 31. OKTOBER 2022
+++ Russische Rekordverluste bei Pisky +++
Ein massierter Angriff russischer Truppen nördlich von Pisky (etwa 10km nordwestlich von Donetsk), bei dem man mit etwa 200 gepanzerten Fahrzeugen eine Verteidigungslinie der Ukrainer durchbrechen wollte, scheiterte nach Angaben der ukrainischen Armee katastrophal. Nachdem die Russen dort komplett zurück geschlagen wurde, seien bei dem Angriff mehr als 500 russische Soldaten ums Leben gekommen. Schlägt man die „normalen“ täglichen Sterbezahlen russischer Soldaten an der Gesamtfront noch einmal drauf (ca. 400 Tote pro Tag), sind alleine gestern schätzungsweise annähernd 900 russische Soldaten an einem einzigen Tag getötet worden – ein Rekordverlust. Was die Russen zu diesem schlecht geplanten und noch schlechter durchgeführten Angriff verleitete, ist nicht bekannt.
Damit erhöht sich die Anzahl bisher gefallener russischer Soldaten seit Beginn des Krieges Februar 2022 nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums auf über 71.000. Diese Zahl wird gestützt von Dokumenten über Kompensationszahlungen an die Verbliebenen gefallener russischer Soldaten, die aus russischen Ministerien geleakt wurden. Die Höhe der dort erwähnten Zahlungen deckt sich in etwa mit den erhobenen Zahlen der Ukrainer.
TAG 248 – DONNERSTAG, 29. OKTOBER 2022
In den letzten Tagen einzelne Gefechte und Artillerieduelle entlang der gesamten Frontlinie, jedoch keine größeren Gebietsveränderungen entlang der Frontlinie.
+++ Svatove & Kreminna: P-66 „unter Kontrolle“ +++
Die ukrainische Stadtverwaltung von Lugansk meldet, dass die strategisch wichtige Nachschubstrasse P-66, die von Svatove nach Kreminna führt, nun unter „operativer Kontrolle“ sei. Dies bedeutet, dass dieser Nachschubweg nicht vollständig eingenommen wurde, ukrainische Truppen aber bereits so nahe an die Strasse herangerückt sind, dass sie mit allen verfügbaren Waffen beschossen werden kann. Der Nachschub von Svatove in die weiter südlichen Gebiete wird den russischen Einheiten damit deutlich erschwert. Die Befreiung der Städte Svatove und Kreminna ist den ukrainischen Truppen bislang aufgrund von schwierigen Geländebegebenheiten und massiver Verstärkung der russischen Verteidiger durch Reservisten nicht gelungen.
+++ Geländerückgewinn in Bakhmut +++
Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben die Russen vor Bakhmut um mehr als 2 Kilometer nach Westen zurück gedrängt. Damit wäre den Ukrainern innerhalb von 2 Tagen die Rückeroberung eines Gebiets gelungen, für dessen Einnahme Wagner-Truppen und die DPR etwas 8 Monate Kampf und etwa 8.000 ihrer Soldaten geopfert haben.
+++ Doch kein russischer Rückzug aus Kherson +++
Nach letzten Angaben der ukrainischen Regierung ziehen die Russen wohl doch keinen Rückzug aus Kherson in Erwägung, sondern stockt die bereits in Kherson eingeschlossenen Truppen massiv mit frisch eingezogenen Reservisten auf. Die Zwangsevakuierung von ukrainischen Zivilisten aus diesem Gebiet während der letzten Tage soll lediglich dazu gedient haben, Wohnung und Häuser für die neu rekrutierten russischen Soldaten frei zu machen, die nun in die leer stehenden zivilen Wohnungen einquartiert werden und diese nach Belieben plündern dürfen.
Generell bereiten die Russen sich an den meisten Frontabschnitten nun auf eine langfristige Verteidigung mit teils aufwändiger angelegten Verteidigungslinien vor, um sich den Winter über einzugraben und die Situation möglichst „auszusitzen“.
TAG 244 – DIENSTAG, 25. OKTOBER 2022
+++ Nordosten: Erfolge vor Svatove und Kreminna +++
Nachdem russische Truppen die strategisch wichtigen Orte Svatove und Kreminna in den letzten Tagen vehement verteidigten und die ukrainischen Truppen etwas zurück nach Westen drängen konnten, gelang es den Ukrainern nun, hier wieder Gelände zu gewinnen und nahe an die strategisch wichtige Strasse P-66 vorzurücken, die beide Orte miteinander verbindet und eine wichtige Nachschublinie darstellt. Mehrere Ortschaften der Oblasten Donetsk und Luhansk wurden befreit, so u.a. Karmazynivka, Myasozharyvka, Nevsky und Novosadove.
+++ Osten: Russen bauen „Wagner-Linie“ +++
Weit weg von der Frontlinie, nahe der Stadt Luhansk, bauen Wagner-Truppen eine kilometerlange Verteidigungslinie, hinter der sie sich dann wahrscheinlich für längere Zeit zurückziehen wollen. Diese Verteidigungslinie besteht aus einem Panzergraben, einem dahinter liegenden Schützengraben und Drachenzähnen (Beton-Pyramiden). Ihr Verteidigungswert ist umstritten bis überschaubar, könnte aber ausreichen, um das Momentum angreifender ukrainische Truppen temporär zu verlangsamen. Auch im Norden, jenseits der ukrainischen Grenze, bauen die Russen auf eigenem Gebiet anscheinend ähnliche Verteidigungslinien.
+++ Russland befürchtet „schmutzige Bombe“ +++
Russland bezichtigt die Ukraine nun, den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“ (radioaktiv verseuchter Sprengsatz) auf eigenem Gebiet zu planen. Nach russischen Simulationen würde sich die Strahlung „zufällig“ auf dem gesamten Gebiet der Ukraine verteilen und dabei auch peinlich genau politische Grenzen einhalten. Ein absurdes Theater, bei dem die Russen nicht erklären können, weshalb die Ukrainer ihr eigenes Land kontaminieren sollten. Um diese Vorwürfe zu entkräften, die Russland typischerweise nutzt, um False-Flag-Angriffe vorzubereiten, hat die Ukraine selbst internationale Beobachterteams (u.a. der IAEA) eingeladen.
TAG 242 – SONNTAG, 23. OKTOBER 2022
+++ Nordosten: Kampf um Svatove und Kreminna +++
Russische Truppen drücken auf der gesamten Linie von Svatove über Kreminna bis nach Sevierodonetsk nach Westen, um die Ukrainer davon abzuhalten, die strategisch wichtige Nachschublinie Troitske-Svatove-Kreminna-Sevierodonetsk zu erobern, um die bereits seit Wochen gekämpft wird. In den letzten Tagen konnten die Russen hier vor allem vor Kreminna wieder ein wenig Gelände gut machen und die Ukrainer etwas zurück drängen.
+++ Osten: Druck auf Bakhmut +++
Im Osten drücken weiterhin Wagner-Truppen und Truppen der DPR aus mehreren Richtungen gegen die Stadt Bakhmut. Die Russen machen hier unter hohen Verlusten täglich nur minimale Geländegewinne (manchmal nur wenige Meter am Tag), aber immerhin gewinnen sie so ganz langsam Gelände, so dass die Kämpfe mittlerweile die Außenbezirke von Bakhut erreicht haben und die Stadt bereits stark zerstört ist.
+++ Cherson: Wir der Damm halten? +++
Währenddessen läuft die Evakuierung russischer Truppen aus der Stadt Cherson auf das gegenüberliegende Dniepr-Ufer weiter. Es wird von Zwangsdeportationen ukrainischer Zivilisten berichtet, die die Stadt verlassen müssen, angeblich, weil die Ukrainer planten, die gesamte Stadt (ihre eigene!) zu bombardieren und den Damm zu sprengen. Die Zivilisten werden angeblich nicht auf die andere Flussseite, sondern nach Russland selbst deportiert, wo nun ein Ausreiseverbot für Ukrainer gilt, so dass die deportierten Ukrainer Russland gar nicht mehr verlassen können.
Beide Seiten, Russen und Ukrainer, beschuldigen sich momentan gegenseitig, den Damm sprengen zu wollen. Möglicher Vorteil für die Ukrainer: würde man den Damm sprengen, bevor die Evakuierung russischer Truppen aus Cherson beendet ist, gelänge es, mehr als 20.000 russische Soldaten samt Equipment vom Rest der Truppe abzuschneiden. Der Preis dafür wäre allerdings hoch: ohne den Kakhovka Stausee würde das Kernkraftwerk Saporischja in Enerhodar trocken laufen und hätte kein Kühlwasser mehr – eine Kernschmelze wäre die Folge! Der „Vorteil“ einer Dammsprengung für die Ukrainer wird allerdings in ein, zwei Tagen aufgehoben sein, wenn es den Russen gelungen ist, die meisten ihrer Soldaten auf das östliche Dniepr-Ufer zu evakuieren.
Sollte der Damm erst nach der Evakuierung gesprengt werden, kann man davon ausgehen, dass dies von russischer Hand erfolgt ist, um die ukrainischen Truppen am Nachsetzen zu hindern. Durch eine Sprengung des Damms würde es den Ukrainern effektiv unmöglich, die Offensive im Raum Cherson weiter Richtung Süden fortzusetzen. Dann wäre allerdings auch die Wasserversorgung für die russisch besetzte Krim unterbrochen – was die Russen aber verschmerzen können dürften, da die nördliche Wasserversorgung der Krim seit 2014 bereits oft und für längere Zeit durch die Ukrainer unterbrochen wurde und die Besatzer das bisher relativ gut zu kompensieren wussten.
Die Frage bleibt also offen: wird der Damm gesprengt? Und falls ja, von welcher Seite? Bis dahin klauen russische Truppen in Cherson alles, was nicht festgenagelt ist: von Waschmaschinen bis hin zu kompetten Feuerwehrfahrzeugen. Die Stadt wird derzeit komplett geplündert. Eine Augenzeugin beschrieb das so: „Sie stehlen alles, was sie kriegen können. Es ist, als hätten die Russen noch nie eine Zivilisation gesehen. “
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